Der Wandel in ländlichen Regionen wird häufig vor allem an Wirtschaftskraft und Arbeitsmarktdaten gemessen. Doch soziale Innovationen und gemeinschaftliche Dynamiken spielen eine ebenso entscheidende Rolle, um Regionen für die Zukunft zu rüsten. Gerade angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Fragmentierung braucht es ein erweitertes Verständnis regionaler Entwicklungsprozesse.
Das Konzeptpapier „Auf dem Weg zu einem Verständnis regionaler Transformationsfähigkeit“ des Forschungsprojekts WIRinREGIONEN nimmt diese Perspektive in den Fokus. Gemeinsam mit Projektpartnern wie heimatBEWEGEN, Wertewandel e.V. und dem Netzwerk Zukunftsorte entwickeln die Forschenden neue Analyserahmenbedingungen. Ziel ist es, die Bedingungen und Potenziale sozialer Innovationen in ländlichen Räumen zu verstehen und einen Beitrag zu resilienten, zukunftsfähigen Regionen zu leisten.
Detailliert zeigt der Bericht auf, dass der traditionelle Fokus auf Wirtschaftswachstum und technologische Innovation zu kurz greift. Die Autor*innen machen deutlich, dass Regionen auch durch soziale Praktiken, zivilgesellschaftliche Initiativen und kulturelle Erneuerungsprozesse transformiert werden. Wichtige Begriffe wie „regionale Transformationsfähigkeit“, „Innovativität“ und „soziale Innovationen“ werden neu gefasst und mit praktischen Beispielen verbunden – etwa Dritten Orten als Begegnungsräumen. Theoretische Ansätze wie regionale Innovationssysteme und Ökosysteme sozialer Innovationen liefern ergänzende Analysetools.
Fazit: Zukunftsfähige Regionen entstehen nicht allein durch technologische Sprünge oder reines Wirtschaftswachstum, sondern durch lebendige soziale Netzwerke, experimentierfreudige Gemeinschaften und die Fähigkeit, aus Krisen zu lernen. Das Konzeptpapier liefert damit wichtige Impulse für Kommunen, Initiativen und Forschung, die an einer nachhaltigen regionalen Entwicklung arbeiten möchten.