Der Artikel untersucht das Biomassepotenzial einer Kohleregion und entwickelt Szenarien für die zukünftige Entwicklung der Bioenergieproduktion. Aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen und der daraus resultierenden unterschiedlichen Biomasseschwerpunkte müssen bisherige Abschätzungen für das Bioenergiepotenzial überprüft werden. Die Autor*innen nutzen die Methodik zur Ermittlung des Potenzials von Biomasse zur Energieerzeugung für die Lausitz, das zweitgrößte Kohlerevier Deutschlands. In einem ersten Schritt berücksichtigten die Forschenden die regionale Bestandsaufnahme von Anbauflächen und Erträgen für die Berechnung von Biomassepotenzialen. In einem zweiten Schritt identifizierten sie die aktuellen Bioenergieanlagen in der Region, wobei der Schwerpunkt auf der Strom- und Wärmeerzeugung lag. Der dritte Schritt war die Abschätzung der zukünftigen regionalen Bioenergienutzung.
Der Artikel zeigt zwei Szenarien für die künftige Bioenergienutzung: ein konservativer Pfad auf der Grundlage der derzeitigen Politik und ein progressiver Pfad, der von dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 abgeleitet wurde. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Bioenergie wahrscheinlich zur Erreichung der Klimaneutralität beitragen kann – im untersuchten Fall nehmen Holzfeuerungsanlagen zu, während das landwirtschaftliche Bioenergiepotenzial wahrscheinlich zurückgehen wird. Der Diskussionsteil weist auf die Unsicherheit dieser Ergebnisse hin, da die zukünftige Nutzung der Bioenergie stark von den rechtlichen Rahmenbedingungen, der Konkurrenz zur stofflichen Nutzung und den Einflüssen des Klimawandels beeinflusst wird.
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