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Die deutsche Wasserstoffpolitik und ihre Auswirkungen auf die Wasserstoffwirtschaft und alternative Transformationspfade

Der Energieträger Wasserstoff spielt in der deutschen Klimaschutz- und Energiepolitik eine zunehmend wichtige Rolle. Oft verkennt Technologieoptimismus jedoch, dass Wasserstoff mittelfristig ein knappes Gut bleibt. Zudem sind sich Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Forschung teils uneins, wie ‚grün‘ er produziert werden soll und ob angesichts der Knappheit bestimmte Anwendungsbereiche zu priorisieren sind. Welchen politischen Rahmen braucht es, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und die deutsche Wasserstoffwirtschaft sowie -infrastruktur effizient und klimafreundlich zu entwickeln?

Die vorliegende Studie bildet in einem Policy-Mapping Ziele und Instrumente ab und analysiert, inwiefern sie glaubwürdig und miteinander vereinbar sind: Geben sie eine gemeinsame Wirkrichtung für einen Transformationspfad vor? Der Policy-Mix wirkt sich auf Akteursstrategien aus, die wiederum den Markthochlauf für Wasserstoff beeinflussen. Die Studie wertet Positionen diverser Akteure aus und analysiert vertiefende Interviews mit Stakeholder*innen. Auch die Entstehung und Entwicklung der deutschen Wasserstoffpolitik wird untersucht, um den Status quo einzuordnen und Implikationen für Transformationspfade mit und ohne Wasserstoff abzuleiten.

Die Auswertung zeigt, dass sich die Wasserstoffpolitik in letzter Zeit hochdynamisch entwickelt hat und dennoch in einigen Punkten Zögern bei Schlüsselakteuren hervorruft. Die Entwicklung und Umsetzung von Strategien wurden lange durch grundlegende Unsicherheiten gehemmt. Eine politische Priorisierung von Anwendungen erfolgt oft sehr indirekt, während direkte Steuerungsinstrumente kontroverse Diskussionen hervorrufen und dadurch politische Entscheidungen merklich verzögern.

Insgesamt entwickelt sich die Wasserstoffwirtschaft nur langsam. Ein Grund dafür kann fehlende Richtungssicherheit sein, die sich angesichts verschiedener Optionen für die Gestaltung von Wasserstoffproduktion, Infrastrukturen und Nutzungsformen abzeichnet. Für die Produktion etwa wird blauer Wasserstoff aus Erdgas weiterhin nicht ausgeschlossen, was riskant ist und zu einem verlängerten Carbon Lock-in führen kann.

Ergänzend zum Mapping der Wasserstoffpolitik wurden die Policy-Mixe zweier möglicher Anwendungsfelder dargestellt, in denen es Alternativen zu Wasserstoff gibt: bei Pkw und beim Heizen von Gebäuden. Durch erfolgreiche staatliche Regulierungs- und Fördermaßnahmen setzen sich hier derzeit effizientere Technologiepfade durch, nämlich E-Autos und elektrische Wärmepumpen.

Zum Download des Forschungsberichts (PDF, 2,06 MB)
Zum Download der Kurzfassung (PDF, 0,6 MB)

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