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Die Rolle der Gebäudeeffizienz für die Wärmewende Bedeutung von energetischen Modernisierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle aus Sicht des Gesamtsystems und von Nutzenden

Lange Zeit galt es als wissenschaftlicher und politischer Konsens, dass die Ziele der Wärmewende im Gebäudesektor nur durch ein Zusammenspiel von Erzeugerwechsel und ehrgeizigen Effizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle und Anlagentechnik zur Reduktion des Energiebedarfs erreicht werden können. Diesen Konsens scheinen aktuell zumindest einige Akteure in Frage zu stellen. Sie bezweifeln die Relevanz und/oder wirtschaftliche Umsetzbarkeit von Maßnahmen zur umfassenden Reduktion des Energieverbrauchs.

Es gibt jedoch eine Vielzahl von Aspekten, die die aktuell geführte Debatte entweder gar nicht oder nur unzureichend berücksichtigt, die aber entscheidend sein können, um die Bedeutung von Effizienzmaßnahmen an Wohngebäuden für die Wärmewende (neu) zu bewerten. Das vorliegende Gutachten hat zum Ziel, aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen einen Beitrag zur Diskussion zu leisten und damit einhergehend Orientierungswissen für die Debatte zu liefern.

Vor diesem Hintergrund untersucht das Gutachten die Rolle von Effizienzmaßnahmen mit Blick auf drei zentrale Fragestellungen. Der erste Teil untersucht, welche gesamtwirtschaftlichen und (energie-)systemischen Effekte mit einer geringeren oder höheren Gebäudeeffizienz im Gebäudebestand insgesamt einhergehen und was sich hieraus für die Bedeutung der Effizienz für das Gelingen der Wärmewende ableiten lässt. Der zweite Teil des Gutachtens nimmt die Rolle der Sowieso-Kosten bei der energetischen Sanierung vertiefend in den Blick. Diese Kosten sind von großer Bedeutung, um die zusätzlichen Kosten energetischer Sanierungsaktivitäten über reine Instandhaltungsmaßnahmen hinaus korrekt zu bewerten, sowohl auf Ebene des Gebäudes als auch mit Blick auf den gesamtgesellschaftlich kosteneffizientesten Weg zur Klimaneutralität im Gebäudesektor. Der dritte Teil analysiert die Mikroebene – also die Gebäudeebene. Hier gehen die Forschenden der Frage nach, ob und unter welchen Bedingungen Effizienzmaßnahmen auch heute unter den aktuellen Rahmenbedingungen für die beiden wichtigen Gruppen der selbstnutzenden Eigentümer*innen und der Mietenden Vorteile mit sich bringen können.