Kunststoffverpackungen haben in jüngster Zeit wieder an Aufmerksamkeit gewonnen. Kurzlebige Verpackungen wie zum Beispiel solche von Lebensmitteln und Kosmetika machen etwa ein Drittel des Kunststoffverbrauchs in Deutschland aus. Um der Problematik von steigenden Kunststoffabfällen entgegenzuwirken, entwickeln sich zunehmend neue Akteure mit neuen Geschäftsmodellen. Auch etablierte Akteure im Handel modifizieren ihre Geschäftsmodelle. Bisher scheint jedoch das Vorgehen des Handels zur Reduktion von Plastik noch wenig systematisch und birgt die Gefahr, rein technologische Lösungen zu präferieren. Es ist nötig, mit proaktivem Denken und strategischen Handeln notwendig, die Geschäftsmodelle grundlegend in Richtung einer nachhaltigen Transformation anzupassen und in die Breite des Sortiments zu wirken. Um Geschäftsmodellinnovationen analysieren zu können, wird das Business Model Canvas mit den Ansätzen einer nachhaltigkeitsorientierten Verpackungsoptimierung (novo-Taxonomie) kombiniert. Zu den Ansätzen der novo-Taxonomie gehören Verpackungsverzicht, Mehrweglösungen, reduzierter Materialeinsatz, Substitution von Materialien, transformiertes Verpackungsdesign und Serviceleistungen. Der Fokus der Analyse liegt auf Verpackungen in der Transport- und Lagerlogistik, Verpackungen im stationären Handel und Verpackungen im Onlineversandhandel. Für eine erfolgreiche Reduzierung von Verpackungsabfällen bedarf es jedoch nicht nur Geschäftsmodellinnovationen, sondern auch einer klaren Rahmen- und Anreizsetzung durch Politik und Verwaltung.