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Herausforderungen der gesellschaftlichen Verankerung von Peer-to-Peer Sharing

Das online-gestützte Peer-to-Peer Sharing ist eine gesellschaftliche Innovation, die sich – in einigen Handlungsbereichen – aus einem Nischenphänomen in eine weitverbreitete Praxis entwickeln konnte. Dabei handelt es sich nicht nur um die Einführung einer neuen Technologie, sondern um weitreichende institutionelle Veränderungen, die Überwindung tradierter Verhaltensnormen zum Umgang mit privatem Eigentum, den Wandel persönlicher Nutzungsgewohnheiten und von emotionalen Bindungen an bestimmte Güter, ebenso wie häufig um eine faktische Aushebelung von Steuerbestimmungen und branchenspezifischen Auflagen. Als soziale Praxis tritt das online-gestützte Peer-to-Peer Sharing in die Interaktion mit etablierten Praktiken und Strukturen, wobei es zu Dynamiken der Verdrängung, aber auch zur gegenseitigen Verstärkung oder zu einem Nebeneinander alter und neuer Praktiken kommen kann.

Der Beitrag betrachtet mit dem Apartment-Sharing eine spezifische Ausprägung des online-gestützten Peer-to-Peer Sharing. Die Analyse stützt sich sowohl auf wissenschaftliche Fachliteratur als auch auf Medienberichte und Selbstdarstellungen relevanter Akteure. Es wird untersucht, wie sich die neuen Geschäftsmodelle in die vorhandenen kulturellen, regulativen und ökonomischen Kontexte einbetten, zu welchen nicht-intendierten Folgen, unerwünschten Entwicklungen und offenen Konflikten es dabei kommt, auf welchen Ebenen sich die Konflikte abspielen und welche Akteure daran beteiligt sind. Ziel der Fallstudie ist es, die Entwicklungsdynamiken und die Veränderungsprozesse des Teilens zwischen Privatpersonen näher zu beleuchten und die Einflussfaktoren bei dessen gesellschaftlicher Verankerung herauszustellen. Damit werden Möglichkeiten zur Gestaltung des Transformationsprozesses und Herausforderungen für eine auf Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaftspolitik aufgezeigt.

Die Autoren schlussfolgern, dass letztere darin liegen, den Prozess des Übergangs aus der Nische in den Mainstream so zu gestalten, dass die Nachhaltigkeitspotenziale, die in einer intensiveren Ressourcennutzung durch eine gemeinsame Beanspruchung existierender Güterbestände liegen, möglichst umfassend ausgeschöpft werden, ohne dass die ökologischen Wirkungen zulasten anderer Gemeinwohlinteressen erfolgen.

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