Zunächst wird der Status-quo der Integrierten Produktpolitik (IPP) in einer einordnenden Bestandsaufnahme aufgezeigt. Der vor allem in Europa entwickelte Politikansatz zielt auf die Verbesserung der ökologischen Eigenschaften von Produkten

und Dienstleistungen und verfolgt mit den Leitprinzipien Integration, Kooperation und Kommunikation einen ganzheitlichen, akteursorientierten Ansatz.

Die europäischen Landschaften einer IPP sind äußerst vielfältig. Verschiedene Staaten haben eigene politische Dokumente erarbeitet, etwa Schweden und auch die EU selbst; andere Länder folgten diesem Ansatz nicht, sind aber gleichwohl IPP-aktive Staaten, z.B. Deutschland. Die Einbettung von IPP in die „regulative Idee“ Nachhaltigkeit zeigt allerdings noch Defizite, da es derzeit noch nicht gelungen ist, die Förderung von umweltverträglichen Produkten und nachhaltigem Konsum als einen entscheidenden Baustein in der Nachhaltigkeitsdebatte zu verankern. Gerade die Konkretisierung der Schnittstelle Produktion und Konsum bleibt eine wichtige Herausforderung für eine erfolgreiche IPP. Gleiches gilt für die auf europäischer Ebene initiierte

Ressourcenpolitik. Auch die Schnittstelle EU-Ressourcenstrategie und IPP sollte bezüglich Synergie- und Divergenzeffekten konkretisiert werden.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Herausforderung, wie eine Integrierte Produktpolitik zu gestalten ist. Beispielhaft wird anhand des Bereichs Waschmaschinen eine mögliche Vorgehensweise skizziert. Das vorgeschlagene Phasenmodell systematisiert die Gestaltungsaufgaben basierend auf einem ganzheitlichen Ökosystemansatz. Zunächst werden Systemauswahl und -abgrenzung spezifiziert. Es wird deutlich, dass Waschmaschinen in ein System „Waschen“ eingebettet sind, deren Umweltauswirkungen sich nicht nur am Produkt selbst festmachen lassen. Die nachfolgenden Phasen Screening, Sondierung,

Implementation und Monitoring strukturieren das weitere Vorgehen. Eine kooperative Zusammenarbeit – basierend auf so genannten Produktforen – zwischen Marktakteuren, staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren soll helfen, weitreichende ökologische Innovationen im Gegensatz zu derzeit vorherrschenden punktuellen Verbesserungen anzustoßen

Die Publikation wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.