Partizipative Praktiken und soziale Innovationen gelten als zentrale Elemente für nachhaltige Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Dennoch gibt es bislang nur begrenzte Erkenntnisse über die Rolle verschiedener partizipativer Ansätze und sozialer Innovationen, die integrative und nachhaltige Windenergieprojekte fördern sollen. Diese Studie setzt hier an: Sie untersucht, wie unterschiedliche partizipative Praktiken in Windenergieprojekten weltweit die Energiegerechtigkeit beeinflussen. Dabei analysieren die Autor*innen, wie eine gerechtere Einbindung von Gemeinschaften mit den jeweiligen Beteiligungsmodellen zusammenhängt. Zudem thematisiert das Forschungsteam, in welchem Verhältnis partizipative Ansätze zu sozialen Innovationen stehen.
Die Studie nutzt den Ansatz der „Ecologies of Participation“ und basiert auf einem Datensatz von 312 Fallstudien zu kollektiven partizipativen Praktiken in Windenergieprojekten. Davon werden 209 Projekte als soziale Innovationsprojekte klassifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht alle partizipativen Praktiken und sozialen Innovationen gleichermaßen geeignet sind, um gerechte Prozesse in der Windenergiepolitik zu fördern. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, verschiedene Aspekte der Beteiligung – wie beispielsweise die bereitgestellten Mitwirkungsmöglichkeiten oder die Kontinuität der Prozesse – sorgfältig abzuwägen. Darüber hinaus ist die Einhaltung grundlegender Gerechtigkeitsprinzipien wie etwa Inklusivität, Einflussmöglichkeiten und Transparenz entscheidend. Die Schlussfolgerung macht deutlich, dass gerechtere Beteiligungspraktiken sowohl von den angewandten Modellen als auch von den umfassenderen Partizipationsräumen abhängen, in die diese Modelle eingebettet sind.
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