Gärten, einst aus Sicht des Naturschutzes als naturferne und biodiversitätsarme Lebensräume betrachtet, werden mittlerweile durch die aktuelle Forschung neu bewertet. In Zeiten des Klimawandels und der Biodiversitätskrise wird ihnen erhebliches Potenzial zugeschrieben, die Artenvielfalt und Resilienz urbaner Ökosysteme zu fördern und darüber hinaus sogar zu helfen, sowohl die schwindende heimische als auch die agrarische Biodiversität zu bewahren.
Besonders Kleingärten, die in Anlagen organisiert größere zusammenhängende Grünflächen bilden, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Einstmals an historisch wechselnde gesellschaftliche Bedürfnisse angepasst, könnten Kleingärten heute als Vorreiter ökologischer und gesellschaftlicher Transformation dienen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die aktuelle Situation, die Herausforderungen und das Potenzial von Kleingärten zur Biodiversitätsförderung. Zudem präsentieren die Autor*innen einen evidenzbasierten Handlungsleitfaden zur Optimierung der Biodiversitätsleistung von Kleingärten durch gezielte Gestaltung, Pflege und Gemeinschaftsbildung. Unterstützt durch Kleingartenverbände von Bundes- bis Stadtebene sowie Kleingartenvereine lassen sich auf politischer Ebene die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, um diesen Wandel entscheidend zu fördern. Die Autor*innen plädieren dafür, Kleingärten zu einer zentralen Säule des gesellschaftlichen Engagements für die Erhaltung der Biodiversität zu machen.
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