Kommunen und Regionen sind wichtige Akteure und oft auch Vorreiter im nationalen Klimaschutz. Sie übertragen die internationalen Klimaschutzvereinbarungen von Paris auf den lokalen Kontext und setzen diese gemeinsam mit lokalen Akteuren, Initiativen und Projekten vor Ort um. Im Nationalen Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) der Bundesregierung werden sie jedoch bisher nicht direkt adressiert.
Durch die Ausrichtung auf THG-Emissionen privater Haushalte und Konsumentscheidungen von Verbraucher/-innen setzt das NPNK bereits deutliche Zeichen. So wird Nachhaltiger Konsum als relevante Stellschraube zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung nachhaltiger Entwicklung sowie als Instrument des Klimaschutzes anerkannt.
Daran kann für eine Stärkung des Klimaschutzes „angedockt“ werden. Ein Ansatzpunkt zur Förderung nachhaltigen Konsums und dem gleichzeitigen Erreichen von Klimaschutzzielen ist die bewusste Kooperation von regionalen und kommunalen Klimaschutzstellen mit regionalen Netzwerken und Initiativen zum nachhaltigen Konsum.
Das Klimaschutzmanagement in Kommunen und Regionen kennt lokale Lebenswirklichkeiten und -bedürfnisse der Bürger/-innen und kann so bei der Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gezielt darauf eingehen, Bürger/-innen direkt ansprechen und aktivieren.
Eine Analyse des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) von 160 regionalen Klimaschutzkonzepten offenbart, dass sich über die Hälfte der untersuchten Konzepte Klimaneutralitätsziele gesetzt haben; D. h. in diesen ambitionierten Konzepten werden die im NPNK beschriebenen Bedürfnisfelder aufgegriffen und mit Maßnahmen unterlegt, um Klimaschutzziele zu erreichen. Dabei sind v.a. Aktivitäten in den Bedürfnisfeldern „Energieverbrauch in privaten Haushalten“ und „Mobilität“ etabliert und bereits auch Maßnahmen zur Förderung nachhaltigen Konsums in den Bedürfnisfeldern „Arbeit“ und „Ernährung“ verbreitet. Hingegen fehlt es bisher an konkreten konsumbezogenen Maßnahmenvorschlägen für die Bedürfnisfelder „Bekleidung“, „Wohnen“, „Freizeit“ und „Geldanlagen“.
Die Synergie-Potenziale zwischen nachhaltigem Konsum und regionalen Klimaschutzanstrengungen sind vielfältig und werden in einigen Konsum-Bereichen und Regionen wie selbstverständlich genutzt. Eine verstärkte Integration des Konzepts des nachhaltigen Konsums im kommunalen und regionalen Klimaschutz aktiviert Synergiepotenziale und kann Erfolge substantiell und zügig erreichbar machen.