Um den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik auf Freiflächen weiter voranzutreiben, ist die Akzeptanz der Menschen vor Ort eine wesentliche Voraussetzung. Ein Schlüssel für Akzeptanz ist Teilhabe. Im Kleinen funktioniert dies bereits mit Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern. Damit die Energiewende aber die nötige Fahrt aufnimmt, müssen noch mehr Menschen die Möglichkeit bekommen, Teil der Energiewende zu werden. Hierfür braucht es neue Instrumente. Energy Sharing kann hier ein Schlüssel sein. Beim Energy Sharing können Bürger*innen Windkraft- oder Solaranlagen in ihrer Umgebung mitfinanzieren und den produzierten Strom selbst beziehen. Die Umsetzung von Energy Sharing wird auf EU-Ebene bereits gefordert, ist in Deutschland allerdings in den bestehenden Strukturen zur Förderung erneuerbarer Energien aktuell nicht vorgesehen.
Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat eine Potenzialstudie für Energy Sharing erarbeitet. Dabei wird deutlich, dass sich überall in Deutschland EE-Gemeinschaften bilden können. Wird das berechnete Potenzial von Energy Sharing voll ausgeschöpft, können ca. 67 Millionen Menschen Teil einer EE-Gemeinschaft werden und somit ihren gesamten Strombedarf rein rechnerisch durch Energy Sharing abdecken. Dies entspricht 96 Prozent aller volljährigen Menschen in Deutschland.