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Potenziale erneuerbarer Energien in Berlin 2020 und langfristig – Quantifizierung und Maßnahmengenerierung zur Erreichung ambitionierter Ausbauziele

Die vorliegende Studie zur Ermittlung der Potenziale erneuerbarer Energien (EE) in Berlin im Jahr 2020 ist ein Bestandteil des Berliner Energiekonzepts 2020, das am 5. April 2011 vom Berliner Senat „zustimmend zur Kenntnis genommen“ und veröffentlicht wurde. Bei der hier vorliegenden IÖW-Schriftenreihe handelt es sich um die ausführliche Studie, aus der die zentralen Daten, Zusammenhänge und Maßnahmenempfehlungen in komprimierter Form in die Langfassung des Energiekonzepts (unter Federführung der Berliner Energieagentur) übernommen wurden.

Um die Potenziale im Bereich der erneuerbaren Energien zu ermitteln, wurde zunächst ein im Vergleich zu den bis dato vorliegenden Zahlen genaueres und differenzierteres Datenset für das Jahr 2008, das Basisjahr für die Szenarien, erarbeitet. In der Folge wurden auf dieser Grundlage Potenziale für alle relevanten EE-Technologien ermittelt. Dazu gehören die verschiedenen Bioenergietechnologien (kleine und große Wärme und Strom produzierende Biomasseanlagen sowie Biogasanlagen), Solarthermie und Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft sowie oberflächennahe Geothermie und Wärmepumpen. In einem ersten Schritt wurden langfristige technische Potenziale ermittelt, bevor schließlich methodisch differenziert erschließbare Potenziale für das Jahr 2020 bestimmt wurden.

Im Ergebnis zeigt sich, dass auch Berlin als mit Abstand größte deutsche Metropole im Vergleich zur heutigen Situation langfristig durchaus deutlich höhere Anteile erneuerbarer Energien erzielen kann. Insbesondere die Solartechnologien, aber auch Wärmepumpen könnten hohe Beiträge liefern, ergänzt durch das (jedoch begrenzte) endogene Biomassepotenzial. Insbesondere die Biomasse und Bioenergie wird auch perspektivisch darüber hinaus zu einem signifikanten Teil importiert werden müssen. Bis 2020 lassen sich durch ein Bündel von Maßnahmen für alle EE-Technologien in der Summe Anteile von knapp 17 % im Strombereich und etwa 12 % an der Wärme erzielen. Unter Berücksichtigung einer Biogasquote im Erdgasnetz erhöht sich der Wärmeanteil auf über 15 %. Damit läge Berlin zwar weiterhin deutlich unterhalb der bundesweiten EE-Anteile, die Steigerungsraten wären allerdings angesichts des gegenwärtigen Gesamtanteils in Höhe von insgesamt ca. 2 % dennoch beachtlich. Die Biomasse wird angesichts der Pläne des lokalen Energieversorgers Vattenfall mehrere große Biomasse-Heizkraftwerke zu errichten und in bestehenden Anlagen Biomasse zuzufeuern, bis dahin den mit Abstand größten Beitrag zur Strom- und Wärmeerzeugung aus EE leisten. Aber auch die dezentrale Biomasse-KWK wird deutliche Steigerungen erfahren. Bei der Stromerzeugung folgen die Windkraft mit ca. 3 % und die Photovoltaik mit ca. 2 %. Bei der Wärmeerzeugung liefern Wärmepumpen in 2020 ca. 2 % und Solarthermieanlagen knapp 1 % des Energiebedarfs im Jahr 2020. Diese Anteile erhöhen sich aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus voraussichtlich erst nach 2020 in signifikantem Maße.

Der Katalog an Vorschlägen für Maßnahmen zur Erreichung der Potenziale umfasst überwiegend niedriginvestive Maßnahmen, welche insbesondere die Diffusion der jeweiligen Technologie erhöhen sollen. Dazu zählen Maßnahmen zur Steigerung des Wissens, Bildungs- und Ausbildungsoffensiven, Vernetzung und Demonstration, sowie die Koordinierung und Erfolgskontrolle der Maßnahmen. Auch die gezielte Erschließung von endogenen Biomassepotenzialen, die Unterstützung von privaten Investments im EE-Bereich sowie wie die Erwägung des öffentlichen Eigenbetriebs von EE-Anlagen werden durch das Maßnahmenportfolio adressiert. Da Berlin voraussichtlich auch langfristig Endenergie und Energierohstoffe aus dem Umland beziehen muss, wird schließlich auch die gezielte Erschließung der Biomasse-, Wind- und Solarpotenziale der Berliner Stadtgüter empfohlen.

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