Gesellschaftlicher Wandel beginnt oft im Kleinen – in Regionen, in denen Menschen neue Wege gehen, sich vernetzen und gemeinsam ihre Zukunft gestalten. Die Region Hoher Fläming in Brandenburg ist ein solches Beispiel. Sie verzeichnet eine ungewöhnlich hohe Dichte an sozialen Innovationsprojekten. Doch woran liegt das? Was sind die Bedingungen, unter denen Engagement und Erneuerung florieren?
Eine aktuelle Fallstudie des Projekts WIRinREGIONEN untersucht diese Fragen. Ziel war es, jene Faktoren zu identifizieren, die in der Region die Entstehung und Verstetigung sozialer Innovationen begünstigen – also neue, gemeinschaftsgetragene Formen des sozialen Handelns, die zur Lösung lokaler Herausforderungen beitragen.
Zentral sind dabei mehrere ineinandergreifende Elemente: koordinative Gruppenstrukturen auf regionaler und lokaler Ebene sorgen für Abstimmung und gemeinsames Handeln. Brückenbildende Allianzen zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Vereinen und Verwaltung schaffen neue Synergien. Hinzu kommt eine ausgeprägte Kultur der Offenheit, der Kooperation und des gegenseitigen Respekts. Besonders wichtig sind auch öffentliche Begegnungsräume, die als Experimentierfelder für neue Ideen fungieren – sowie die gezielte Nutzung externer Fördermittel und Netzwerke, die den Innovationsgeist zusätzlich beflügeln.
Die Studie zeigt: Soziale Innovation entsteht dort, wo gemeinsames Handeln gefördert wird, Räume verfügbar sind und neue Akteure willkommen geheißen werden. Die Region Hoher Fläming liefert damit wertvolle Impulse für andere Regionen, die soziale Erneuerung vorantreiben wollen – strategisch, gemeinschaftlich und mit Blick auf das Potenzial lokaler Ressourcen.