Die Förderung von Biokraftstoffen hat in den letzten Jahren mehr Kontroversen ausgelöst als die meisten anderen Umweltthemen. Momentan versucht die Europäische Kommission durch Nachhaltigkeitskriterien auf diese Konflikte zu reagieren, während gleichzeitig die Förderpolitik aufrecht erhalten wird. Doch wie und durch welche Akteure wurde dieser Ansatz entwickelt? Welche Rolle spielten dabei wissenschaftliche Erkenntnisse? Wurden relevante Nachhaltigkeitsprobleme von Forschern übersehen? Oder wurden kritische Ergebnisse von Politikern nicht gehört? Oder haben gar die "Impact Assessment" (das wichtigste Instrument der Europäischen Kommission zur frühzeitigen Bewertung von sozialen und ökologischen Auswirkungen von Politikinstrumenten) in ihrer Funktion als Frühwarnsystem versagt? Dieser Artikel versucht, einige Antworten auf diese Fragen zu geben.