Menü image/svg+xml

Screening-Ökobilanz der pyrolytischen Herstellung und agrarischen Nutzung von Pflanzenkohle

Die Studie untersucht die Umweltwirkungen der Herstellung von Pflanzenkohle aus Stroh und Klärschlamm mithilfe des Pyrolyseprozesses und deren Nutzung. Ziel ist es, die ökologischen Vor- und Nachteile dieser Technologie zu bewerten und mit bestehenden energetischen Verwertungssystemen von Stroh in Heizkraftwerken und von Klärschlamm in Monoverbrennungsanlagen zu vergleichen. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus analysiert von der Biomassebereitstellung bis zur agrarischen Anwendung der Pflanzenkohle.

Die Ergebnisse zeigen, dass Pflanzenkohle durch die langfristige Speicherung von Kohlenstoff – der Sequestrierung – einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten kann. Zusätzlich liefert die Pyrolyse Energie in Form von Strom und Wärme, wodurch fossile Energieträger substituiert werden können. Dies führt zu einer deutlich positiveren Klimabilanz im Vergleich zu den Referenzsystemen. Bei einer rein energetischen Bilanzierung weist die Pyrolyse allerdings mehr CO2-Äquivalent-Emissionen auf als der jeweilige Referenzprozess, was an einer geringeren Bereitstellung erneuerbarer Energien liegt. In anderen Wirkungskategorien wie Versauerung oder Eutrophierung weist die Pyrolyse im Vergleich zum Referenzsystem generell höhere Umweltwirkungen auf.

Die Studie unterstreicht das Potenzial der Pyrolyse, Klima- und Negativemissionsziele zu erreichen, indem Kohlenstoff gespeichert und erneuerbare Energie bereitgestellt wird. Gleichzeitig werden Herausforderungen wie der Ressourcenverbrauch und die Emissionsminderung im Prozess hervorgehoben. Insgesamt zeigt die Ökobilanz, dass die Pyrolyse eine nachhaltige Option zur Biomasseverwertung darstellen kann. Je nach Fragestellung lassen sich die Ergebnisse der Studie unterschiedlich interpretieren. Liegt der Fokus auf der Erzeugung von Negativemissionen, bietet die Pyrolyse eine vielversprechende Möglichkeit. Steht die Bereitstellung erneuerbarer Energie im Vordergrund, sind herkömmliche Verwertungswege von Stroh und Klärschlamm im Heizkraftwerk und der Monoverbrennungsanlage ökologisch vorteilhafter.