Erst durch die Revolution in der DDR wurde das Ausmaß der Umweltzerstörung in vollem Umfang sichtbar. Wälder und Flüsse, Landschaften und Gesundheit wurden und werden in weit größerem Maß beeinträchtigt, als dies von dem alten Regime je zugegeben wurde. Die Niederwerfung des Systems und die Öffnung der DDR für westlichen Einfluss bringen Chancen und Möglichkeiten, aber auch eine ganze Reihe von Risiken für die Umweltpolitik in Ost und West mit sich. Durch die faktische Aufgabe des Ziels eines eigenständigen Entwicklungswegs, die Beschleunigung der deutsch-deutschen Annäherung und die einseitige Betonung der ökonomischen Dimensionen droht die Umweltpolitik auf der Strecke zu bleiben. Angesichts der schon heute absehbaren massiven ökonomischen Schwierigkeiten einer beschleunigten Anpassung der DDR an das bundesdeutsche Wirtschafts- und Währungssystem besteht die akute Gefahr, dass der Umweltschutz als Problem zweiter Ordnung behandelt wird.