Städtische Räume lebenswert zu gestalten ist eine zentrale Herausforderung – besonders in kleineren Städten wie Ballenstedt im Harz. Wie können soziale Infrastruktur und kulturelle Angebote die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen erfüllen?
Die Visionswerkstatt „Stadt(T)raum“ griff diese Frage auf und brachte lokale Akteure zusammen – von Jugendlichen bis hin zu Vertreter*innen aus Politik und Vereinen. Gemeinsam sollten Lösungsansätze für die kulturbedingte Stadtentwicklung und die Wirkung sozialer Innovationen erarbeitet werden.
Im Rahmen des Projekts WIRinREGIONEN reflektierten die Teilnehmenden zunächst Begriffe wie „soziale Infrastruktur“ und „Kultur“. Kultur umfasst demnach weit mehr als Hochkultur – sie betrifft auch den Umgang mit Natur und Mitmenschen, kulturelle Normen und Identitätsfragen. Als wichtige soziale Infrastrukturen wurden Begegnungsstätten und Orte für verschiedene Altersgruppen identifiziert.
Sechs Arbeitsgruppen analysierten anschließend die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen: Familien wünschen sich mehr Freizeitangebote und bessere Kinderbetreuung; Jugendliche benötigen eigene Aufenthaltsorte; Unternehmen suchen nach Nachwuchs; Senior*innen wünschen sich mehr gesellschaftliche Teilhabe; Vereine brauchen weniger Bürokratie.
Die Ergebnisse umfassen konkrete Ideen: Eine Generationen-Börse könnte Senior*innen vor Vereinsamung schützen, während ein „mobiles Sofa“ Jugendlichen einen Raum für Sichtbarkeit, sozialen Austausch und Mitbestimmung verschaffen könnte. Vereine könnten durch Informationsformate mehr Nachwuchs gewinnen und Familien durch „Leih-Großeltern“ und Co-Working-Spaces unterstützt werden.
Diese Ideen zeigen: Durch Zusammenarbeit können innovative Lösungen entstehen, die den städtischen Raum für alle lebenswert machen. Die Visionswerkstatt wurde positiv aufgenommen und soll weiterhin als Format genutzt werden – sie liefert wichtige Impulse für die gemeinsame Gestaltung von Stadt(T)räumen