Die Transformation des Berliner Wärmesektors ist entscheidend, um die Klimaziele des Berliner Energie- und Klimaschutzgesetzes zu erreichen. Der Wärmesektor verursacht 47 Prozent der CO2-Emissionen und die bis 2026 vorgeschriebene Wärmeplanung hebt die Bedeutung von Wärmespeichern hervor. Saisonale Wärmespeicher verringern die Diskrepanz zwischen überschüssiger Wärme im Sommer und dem höheren Wärmebedarf im Winter und reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Berechnungen für das Berliner Fernwärmeverbundnetz zeigen, dass Langzeitwärmespeicher mit einer Speicherkapazität von bis zu 1.200 GWh eine prognostizierte Leistung von 700 MW aus erneuerbaren Energien und Abwärme vollständig nutzbar machen könnten. Dadurch ließe sich der Anteil erneuerbarer Wärme von 49,5 Prozent auf 61 Prozent steigern.
Für Quartiersnetze sind Wärmespeicher ohne Förderung aktuell wirtschaftlich kaum umsetzbar, könnten jedoch mit steigenden Energiepreisen und Förderungen rentabler werden. Insbesondere im Zusammenspiel mit Wärmepumpen und Elektroheizern können Wärmespeicher zur Reduktion der Wärmegestehungskosten beitragen.
Die Flächenverfügbarkeit in Berlin ist aufgrund von Nutzungskonkurrenzen gering. Mangelnde Flächen stellen für Behälter- und Erdbeckenwärmespeicher in Bestandsquartieren ein großes Hemmnis dar. Geringer sind die Probleme bei Aquiferwärmespeichern im Untergrund. Hier erschweren Unsicherheiten im Genehmigungsrecht die Umsetzung. Es besteht Bedarf, Potenzialflächen auszuweisen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu präzisieren.
Berechnungen im Projekt zeigen, dass Wärmespeicher ein zentraler Baustein der Wärmewende in Berlin sind, da sie zur Klimaneutralität beitragen, die Wärmegestehungskosten senken und die Flexibilität des Energiesystems erhöhen. Sechs Maßnahmen wurden entwickelt, die den Einsatz von Wärmespeichern in Berlin fördern sollen, darunter die Optimierung von Verwaltungsprozessen und die Schärfung des Rechtsrahmens. Langfristig sollen Wärmespeicher Teil der Fern- und Nahwärmenetze Berlins werden, um Stromnetze zu entlasten und die Energieversorgung nachhaltiger und flexibler zu gestalten.
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