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Wie wirken Rebound-Effekte von Prosumern? Ökologische und ökonomische Bewertung auf Haushaltsebene

Wenn sich Haushalte eine PV-Anlage anschaffen, werden sie zu Prosumern: Sie konsumieren nicht nur Energie, sondern produzieren auch selbst Strom. Dies kann zu Verhaltensänderungen führen, die den Gesamtverbrauch des Haushalts beeinflussen. Das Projekt EE-Rebound hat solche Rebound-Effekte untersucht. Dieses Arbeitspapier analysiert, wie sich die Verhaltensänderungen ökologisch und ökonomisch auf der Haushaltsebene auswirken. 

Mithilfe eines Simulationsmodells wurden Prosumerhaushalte abgebildet. In verschiedenen Szenarien werden Erzeugung, Eigenverbrauch und Einspeisung von Prosumern simuliert. Die Szenarien zeichnen sich durch unterschiedliches Verbrauchsverhalten, Haushalts- und Anlagengrößen aus. Insgesamt führt der Umstieg auf Prosuming erwartungsgemäß zu einem geringeren Netzbezug im Vergleich zum reinen Konsum. Darüber hinaus wird deutlich, dass der Gesamtverbrauch sowie der Netzbezug durch Rebound-Effekte sowie durch zusätzliche Anschaffungen ansteigt, während der Netzbezug durch Lastverschiebung reduziert werden kann. Auch wenn eine befürchtete Abregelung ein Grund für einen Mehrverbrauch nach der Installation einer PV-Anlage sein kann, konnten die Simulationen zeigen, dass die Abregelung eigentlich unproblematisch ist, da sie in allen Szenarien relativ gering bleibt.

Bei der ökologischen Bewertung werden zusätzlich zu den Szenarien auch Unterschiede hinsichtlich des aus dem Netz bezogenen Stroms untersucht (Graustrom vs. Ökostrom). Die ökologischen Auswirkungen sind vor allem abhängig vom Stromanbieter dieses zusätzlichen Netzbezugs bzw. dessen Emissionsfaktors. Durch Mehrverbrauch und zusätzliche Anschaffungen erhöhen sich auch die Emissionen bei Graustrombezug. Eine größere Dimensionierung von PV-Anlagen und Batterien verringert den Netzbezug und damit auch die ökologischen Auswirkungen möglicher Rebound-Effekte. Der zusätzliche selbst erzeugte und verbrauchte PV Strom wird jedoch nicht eingespeist und fehlt entsprechend dem Stromnetz.

Bei der ökonomischen Bewertung werden sowohl Auswirkungen der Verhaltensänderung beim Umstieg auf Prosuming aufgezeigt, als auch Einkommensveränderungen für den Prosumerhaushalt in den verschiedenen Szenarien. Der Wechsel zu Prosuming führt bei vergleichsweise kleiner Dimensionierung der Anlagen zu positiven Einkommensveränderungen des Haushalts. Diese positive Entwicklung kann durch Suffizienz und Lastverschiebung verstärkt oder aber durch Rebound-Effekte reduziert werden. Die größere Dimensionierung der Anlagen führt ab einem bestimmten Wert zu negativen Einkommensveränderungen. Einfluss auf die ökonomischen Auswirkungen für den Haushalt hat darüber hinaus auch die Art der Finanzierung (Höhe der Verzinsung sowie Anteil von Eigen- und Fremdkapital).

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