Liebe Leser*innen,
vor einem halben Jahrhundert haben Donella und Dennis Meadows in ihrem berühmten Bericht an den Club of Rome die ökologischen „Grenzen des Wachstums“ aufgezeigt. Heute sind grundlegende planetare Grenzen längst überschritten. Und die aktuellen Krisen zeigen: Das fossile System bröckelt. Es hat sich ausgewachsen. Wie kann ein Systemwechsel im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation aussehen, der an den wachstumsorientierten gesellschaftlichen Strukturen ansetzt?
Hierzu möchten wir diskutieren und laden Sie gemeinsam mit der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung herzlich zu unserer Tagung ein: | |
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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ AusgewachsenWirtschaften als gäbe es ein MorgenTagung von IÖW und VÖW aus Anlass von 50 Jahren „Grenzen des Wachstums“
Mittwoch, 23. November 2022, 12:00–19:00 Uhr
Programm und Anmeldung: www.ioew.de/ausgewachsen
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Wir würden uns freuen, Sie vor Ort in Berlin oder im Livestream begrüßen zu dürfen.
Mit besten Grüßen aus dem IÖW
Ihr Richard Harnisch Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation |
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Begrüßung und Überblick über die Veranstaltung
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| Thomas Korbun Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
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Keynote | Grenzen des Planeten – Grenzen des Wachstums: Postwachstumspfade strategisch entwickeln
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| Ulrich Petschow Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
50 Jahre nach dem Report „Grenzen des Wachstums“ ist Bewegung in die seit langer Zeit unversöhnliche Kontroverse zwischen Befürworter*innen von Grünem Wachstum, Postwachstum und Degrowth gekommen.
Protagonist*innen grüner Wachstumskonzepte wie OECD oder IPCC suchen ergänzende Strategien, um den immensen und drängenden Herausforderungen gerecht zu werden. Protagonist*innen von Degrowth und Postwachstum wiederum arbeiten zunehmend daran, ihre visionären Ideen zu handlungsorientierten Konzepten weiterzuentwickeln.
Die Keynote lotet aus, ob diese Suchbewegungen aufgegriffen und ob mit Elementen aus den drei Denkrichtungen wirksame Transformationsstrategien entwickelt werden können. Wie können mehr Wachstumsunabhängigkeit in zentralen gesellschaftlichen Bereichen, eine intelligente Verknüpfung von Effizienz- und Suffizienz-Strategien und neue Koalitionen für gesellschaftliches Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen die Wende voranbringen? Wie können Synergien radikal und zugleich pragmatisch ausgelotet werden? Wie können Konflikte und Ungleichzeitigkeiten ausgehalten und fruchtbar gemacht werden? |
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Ausgewachsen – und jetzt? Welche Pfadwechsel für das Wirtschaften von Morgen heute nötig sind
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Die Debatte um Wachstum bewegt sich. Die Panelist*innen diskutieren, welche Entwicklungen dabei wichtig sind, ob die unterschiedlichen Perspektiven tatsächlich zusammengedacht werden können und welche Themen für ein Umsteuern als Erstes anzugehen sind. Wie radikal müssen sich die Rahmenbedingungen des Wirtschaftens verändern? Können Brückenkonzepte wie die „Wellbeing-Economy“ und alternative Wohlstandsindikatoren dafür relevante Orientierungen und Einstiege für Pfadwechsel liefern? Und: Wie geht der Wandel sozial gerecht, inklusiv und für alle?
Unsere Panelgäste:
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Workshop A | Neue Strategien für den Wandel: Effizienz und Suffizienz verbinden
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Um den sozial-ökologischen Wandel voranzubringen, braucht es vor allem: Wachstum. Diese Denkweise ist in „tradierten“ wirtschaftswissenschaftlichen und -politischen Debatten weit verbreitet. Doch die Gewissheiten bröckeln. Die Krisen der letzten Jahre zeigen, dass zukünftiges Wachstum mehr als unsicher ist. Suffizienzansätze gelangen in Mainstream-Debatten. Die Rolle des Staates wird neu interpretiert. Zugleich wird die Bedeutung des Wirtschaftswachstums in wirtschaftspolitischen Strategien etwa der OECD relativiert und als Ziel eine „Wellbeing Economy“ vorgeschlagen. Der Workshop diskutiert vor diesem Hintergrund, wie ein Zusammenspiel von Effizienz- und Suffizienzstrategien alternative Pfade zwischen Postwachstum und Green Growth eröffnen kann. Was könnte diese Perspektive für die Weiterentwicklung von Transformationsprogrammen wie dem European Green Deal bedeuten? Kann eine erweiterte Wohlstandsmessung, wie sie das Bundeswirtschaftsministerium vorgestellt hat, dazu beitragen, die Transformationen richtungssicher zu machen?
Chair: Dr. Florian Kern, IÖW
Mit Beiträgen von: | |
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Workshop B | Den Rahmen gestalten: zur Entwicklung einer neuen Wirtschaftsordnung
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Die radikale Reduktion des Ressourcenverbrauchs und der Emissionen erfordert es, die sozio-technischen Systeme einschließlich der Wirtschaft weitreichend umzubauen. Hochwirksame Maßnahmenbündel müssen in kurzer Zeit einen tiefgreifenden Systemwandel ermöglichen. Nötig ist eine „top down“ Ordnungspolitik mit ökonomischen Instrumenten, die verhindern, dass Marktakteure weiterhin ökologische und soziale Kosten externalisieren. Zugleich sind positive Anreize für den Pfadwechsel nötig: Es braucht einen Push für nachhaltige „bottom-up“ Initiativen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft – mit neuen Fördermodellen und einem Abbau von Barrieren. Dies schafft Freiräume für soziale Innovationen und Experimente, von denen die gesamte Gesellschaft profitiert – und von denen auch die etablierten Akteure für ihre Zukunftsfähigkeit viel mitnehmen können. Welche alternativen Organisationsweisen des Wirtschaftens gibt es, welche neuen Eigentumsformen und Ansätze, die Daseinsvorsorge durch den Staat wachstumsunabhängiger zu gestalten? Wie lassen sie sich umsetzen?
Chair: David Hofmann, IÖW
Mit Beiträgen von: | |
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Workshop C | Ein Kompass für den Wandel: Ökologisch und gerecht
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Damit die Lebensgrundlagen auf der Erde erhalten bleiben, braucht es sozial-ökologische Transformationen. Soweit, so unstrittig. Aber welche Transformationspfade sollten eingeschlagen werden? Sobald es um konkrete Maßnahmen geht, sind die Vorstellungen höchst unterschiedlich und widersprechen sich. Je nach Pfad sind verschiedene gesellschaftliche Gruppen unterschiedlich betroffen. Das führt zu Spannungen und Konflikten. Der Workshop diskutiert das Verhältnis des „Sozialen“ und des „Ökologischen“ in der Transformation. Ansätze, die beides konstruktiv verbinden, sind „Sustainable Welfare“, „Just Transition” oder die Suffizienzperspektive. Wie können Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen in zukunftsfähigen Wohlstandsmodellen beantwortet werden?
Chair: Valentin Tappeser, IÖW
Mit Beiträgen von: | |
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Als gäbe es ein Morgen – Junge Strategien für den gesellschaftlichen Wandel
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Dieses Panel gehört Vertreter*innen der jungen Generation, die in bisher nie gekanntem Ausmaß von Klimakrise wie Biodiversitätsverlust und deren sozialen Folgen betroffen sein werden. Als Expert*innen und Aktivist*innen in Wissenschaft und Zivilgesellschaft setzen sie sich für weitreichenden gesellschaftlichen Wandel ein.
Welche Bedeutung haben die Grenzen des Wachstums für die Panelist*innen, wo verorten sie ihre Strategien im Lichte von Grünem Wachstum, Postwachstum und Degrowth? Wie bewerten sie die auf der Tagung diskutieren Handlungsstrategien? Und: welche ‚Theories of Change‘ verfolgen sie, wie positionieren sie sich zu der Rolle von Markt, Politik und Zivilgesellschaft, von Reform und Widerstand, von alternativer Praxis und Handeln in ‚Mainstream-Institutionen‘?
Unsere Panelgäste: | |
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Die Tagung findet mit Förderung der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung statt. | |
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Herausgeber:
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig) Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39 E-Mail: mailbox@ioew.de Das IÖW bei Twitter: www.twitter.com/ioew_de
Redaktion: Richard Harnisch, Philipp Spahn
Bildnachweise: Martin Neuhof (Porträt Maximilian Becker); Simon Veith (Porträt Dr. Benjamin Best); PIK / Karkow (Porträt Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen); Lauren McKown (CC-BY) (Porträt Dr. Matthias Schmelzer); Studio Monbijou (Porträt Prof. Dr. Katharina Zimmermann); IÖW (Porträts von Thomas Korbun, Ulrich Petschow und Helen Sharp); Privat (Porträts von Dr. Sabine Hielscher, Dr. Kora Kristof, Dr. Reinhard Loske, Jannis Niethammer, Verena Wolf und Dr. Carla Young)
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