Smarte grüne Welt? Arbeit zwischen digitaler Rationalisierung, säkularer Stagnation und Postwachstumsökonomie
2013 sagten zwei Oxford-Wissenschaftler in einer Studie voraus, dass 42 Prozent der Arbeitsplätze durch die Digitalisierung rationalisiert werden könnten. Seitdem wird diese These kontrovers diskutiert. Wie viele Tätigkeiten werden in der Zukunft wirklich von Robotern und Algorithmen übernommen? Und könnten nicht durch Wirtschaftswachstum genügend neue Arbeitsplätze entstehen? Mindestens drei Aspekte werden in dieser Diskussion jedoch zu wenig miteinbezogen. Erstens trägt die Digitalisierung, u.a. aufgrund der Rationalisierung von Arbeitsplätzen, zu einem Anstieg der Einkommensungleichheit bei – mit vielen sozialen Auswirkungen und auch Implikationen für die Konsumnachfrage und Wachstum. Verhindert die Digitalisierung also selbst das Wachstum, das nötig würde um keine Arbeitsplätze zu verlieren? Zweitens basieren sowohl die Digitalisierung als auch zusätzliches Wachstum auf einer materiellen Basis – digitale Technologien benötigen eine steigende Menge nichterneuerbarer Rohstoff und Energie. Ist also hohes Wirtschaftswachstum aus ökologischer Sicht gar nicht haltbar? Und drittens impliziert die zunehmende Anwendung digitaler Technologien eine Verschiebung der internationalen Arbeitsteilung. Welche Chancen und Risiken gehen mit ihr aus der Sicht globaler Gerechtigkeit einher? In diesem Vortrag werden diese „blinden Flecken“ des Digitalisierungs-Diskurses beleuchtet. Darüber hinaus wird aufgezeigt, welche Lösungsansätze – etwa eine digital-ökologische Steuerreform oder eine kurze Vollzeit für alle – in den Blick geraten, wenn man die genannten Aspekte miteinbezieht.
Den vollständigen Vortrag können Sie sich <link https: lecture2go.uni-hamburg.de l2go get v external-link-new-window external link in new>Hier ansehen.
<link https: www.wiso.uni-hamburg.de fachbereich-sowi professuren neckel professur aktuelles external-link-new-window external link in new>Mehr zur Veranstaltung
