Was bewegt Sie, sich für sozial-ökologische Transformationen der Gesellschaft einzusetzen? Welche Bilder einer nachhaltigen Lebensweise und eines umfassenden Wertewandels haben Sie? Auf der Tagung „Was bewegt?“ möchten wir mit Ihnen diskutieren, wer die Pioniere nachhaltiger Transformationen sind, was ihre Zukunftsentwürfe ausmacht und wie sie viele Nachahmer/innen finden können.
Weitreichende Transformationen erforderlich
Ausgangspunkt ist die immer weiter um sich greifende Feststellung, dass weitreichende gesellschaftliche Transformationen erforderlich sind, um den gekoppelten gesellschaftlichen und ökologischen Krisen zu begegnen. Wesentliche Ideengeber und Treiber dieses Wandels sind sozial-ökologische Pioniere etwa in der nachhaltigen Energieerzeugung, im Unternehmertum oder im Wandel des Konsums. Was bewegt solche Pioniere und wie sehen ihre Zukunftsentwürfe aus? Könnten ihre sozialen Innovationen zur alltäglichen Praxis vieler Menschen werden? Welche neuen politischen Strategien und Rahmenbedingungen sind dafür erforderlich?
Zentrale Herausforderungen
Beispielhaft verfolgt die Tagung diese Fragen anhand von drei zentralen Herausforderungen der nachhaltigen Transformation:
Aus der Nische in den Alltag? – Zur Diffusion sozial-ökologischer Zukunftsentwürfe
Auf der Tagung kommen Pioniere sozial-ökologischer Lebensweisen zusammen, um ihre Visionen zu präsentieren und gemeinsam mit Wissenschaftler/innen, Vertreter/innen von NGOs, Politiker/innen und Unternehmer/innen zu diskutieren. Im Zentrum stehen dabei die Fragen, wie die politischen Handlungsstrategien und Forschungsansätze so gestaltet werden können, dass sie dazu beitragen, nachhaltige Lebensweisen substanziell zu verbreiten. Raus aus der Experimentierphase, rein in den Alltag! Nachhaltige Lebensweisen – wie können sie tauglich für den Mainstream werden?
Wir würden uns freuen, Sie auf unserer Tagung in Berlin begrüßen zu dürfen!
Die IÖW/VÖW-Jahrestagung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Transformatives Wissen schaffen“, die der NaWis-Verbund und das Ecological Research Network (EcoRNet) anlässlich des vom BMBF für das Jahr 2012 ausgerufenen Wissenschaftsjahres „Nachhaltigkeit/Zukunftsprojekt Erde“ durchführen.
18.30 Einlass
19:00 Begrüßung und Einführung
– Thomas Korbun, IÖW
– Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, VÖW
19.10 Eröffnungsvortrag und Diskussion
Wie weiter in der Ära der Ökologie?
Prof. Dr. Joachim Radkau, Universität Bielefeld
Die Umweltbewegung ist eine der zentralen gestaltenden Kräfte unserer Zeit,
so Joachim Radkau, der ihre erste Weltgeschichte vorgelegt hat.
Doch stehen wir vor großen Herausforderungen. Überbordender
Ressourcenverbrauch, steigende Treibhausgasemissionen, zunehmende
Kluft zwischen Arm und Reich, labile Finanzmärkte und Staatsverschuldung.
Die Schicksalsfrage der Umweltpolitik liegt darin, eine Verbindung zwischen
Strategien gegen die vielfältigen gegenwärtigen Krisen zu finden.
Der Historiker geht in seinem Vortrag der Frage nach, wie es gelingen kann,
die Lebens- und Wirtschaftsweisen der frühindustrialisierten Gesellschaften
sozial-ökologisch zu transformieren.
20:00 Podiums- und Publikumsdiskussion
– Prof. Dr. Joachim Radkau, Universität Bielefeld
– Prof. Dr. Uwe Schneidewind, VÖW, Wuppertal Institut
– Moderation: Dr. Birgit Soete, WBGU, IÖW-Fellow
21.00 Empfang und Ausklang mit Getränken und einem Snack
8.30 Registrierung, Kaffee
9.00 Begrüßung und Eröffnung
9.10 Einführung in die Tagung
Was bewegt: Die Apokalypse oder das gute Leben?
Ulrich Petschow, IÖW
9.30 Zukünftige Lebensweisen:
Drei Visionen für den Brennpunkt Stadt
In Städten kommen zahlreiche soziale und ökologische
Probleme zusammen.Gleichzeitig sind Städte Labore für soziale Innovationen,
um genau diese Probleme zu überwinden. Wir stellen drei Visionen für die
Stadt der Zukunft vor.
– Klaus Illigmann, Referat für Stadtplanung und Bauordnung
– Gerd Wessling, Transition-Initiativen in D/A/CH
– Gabi Bott, Ökodorf Sieben Linden
– Florian Wöhrl, Audioproduzent und Klangkünstler
10.45 Kaffeepause
11.15 Workshops: Entwürfe nachhaltiger Lebensweisen
Workshop 1: Energetische Träume
Workshop 2: Nachhaltig Produzieren und Konsumieren 2.0
Workshop 3: Unternehmen auf neuen Pfaden
12.45 Mittagspause
13.45 Workshops: Lernen von Pionieren
Workshop 4: Transformation des Energiesystems
Workshop 5: Transformation von Produktions- und Konsumstilen
Workshop 6: Wandel des unternehmerischen Selbstverständnisses
15.15 Kaffeepause
15.45 Was bewegt die Gesellschaft? – Rahmenbedingungen und Strategien für
nachhaltige Transformationen
Pioniere warten nicht auf bessere Rahmenbedingungen.
Sie wagen Experimente, sind Treiber für soziale Innovationen.
Gibt es Strategien, damit mehr experimentiert wird und daraus
sozial-ökologische Transformationen entstehen? Was kann die Politik, was
können Unternehmen und Wissenschaft beitragen?
– Kerstin Andreae, MdB, Bündnis 90/Die Grünen
– Dr. Kora Kristof, Umweltbundesamt, Dessau
– Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Universität Oldenburg
– Dr. Günther Reifer, Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie, Brixen
– Thomas Korbun, IÖW
– Moderation: Petra Pinzler, Die Zeit
17.15 Fazit und Verabschiedung
– Thomas Korbun, IÖW
– Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, VÖW
17.30 Ende der Tagung
Mit der Energiewende steht eine greifbare Transformation bevor. Oft wird sie als großtechnisches Projekt verstanden, obwohl gerade mit den erneuerbaren Energien die Strukturen der Energieversorgung auf den Kopf gestellt würden: Erzeugung dezentral, vor Ort. Wie sehen solche Ansätze heute aus? Und wie betten sie das Thema ganzheitlich ein – in Fragen des Lebensstils oder der demokratischen Teilhabe? Was zeichnet die gegenwärtigen energetischen Pioniere und ihre Initiativen aus?
Gerd Wessling, Transition-Initiativen D/A/CH, Bielefeld
Justus Schütze, buzzn GmbH, München
Dr. Stefan Taschner, Bürgerbegehren Klimaschutz & Berliner Energietisch
Chair: Dr. Bernd Hirschl, IÖW
Internet und neue Medien verändern die gegenwärtigen Formen des Produzierens und Konsumierens grundlegend. Kollaborativer Konsum und dezentralisierte Produktion bieten neue Potenziale für nachhaltiges Wirtschaften. Welche Beispiele gibt es für diesen Wandel? Welche Faktoren fördern ihn? Welche zukünftigen Entwicklungen sind zu erwarten?
Michael Minis, Tamyca – privates Car-Sharing, Aachen
Daniel Müller, Netcycler – Online-Tauschbörse, Helsinki
Niels Boeing, Fabulous St. Pauli – Initiative für ein Fab Lab auf St. Pauli, Hamburg
Chair: Jan-Peter Ferdinand, IÖW
Einzelne Vorreiter-Unternehmen stellen sich der Herausforderung, die Orientierung auf Konsumsteigerung und das Wachstumsparadigma zu durchbrechen. Sie entscheiden sich bewusst gegen Wachstum oder richten es an sozial-ökologischen Zielen aus. Ihre Konzepte, Visionen und Erfahrungen werden als konkrete Beispiele für Wege sozial-ökologischer Ideen in die Praxis diskutiert.
Dr. Günther Reifer, Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie, Brixen
Susanne Henkel, Richard Henkel GmbH, Stuttgart
Thomas Rau, Turntoo
Chair: Dr. Christian Dietsche, IÖW
Die von den Pionieren verfolgten Visionen einer nachhaltigen Energieversorgung erfordern zum Teil einen radikalen Wandel des gegenwärtigen Energiesystems. Doch bereits die heutigen Debatten über Veränderungen der energetischen Infrastruktur deuten auf die Schwierigkeiten einer Transformation dieses Bereiches hin. Doch was bedeuten diese für Pionierinitiativen? Und mit welchen sozialwissenschaftlichen Ansätzen kann die Transformation des Energiesystems jenseits der technischen Fragen unterstützt werden?
Dr. Hans-Joachim Ziesing, Berlin
Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand, RWTH Aachen
Irina Rau, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
Chair: Dr. Julika Weiß, IÖW
Die Beispiele aus Workshop 2 zeigen: Innerhalb der fließenden Grenzen zwischen Konsumieren und Produzieren entstehen neue Freiräume, die von Akteuren auf unterschiedliche Weise genutzt werden können. Dies kann den sozial-ökologischen Wandel befördern. Doch wie können die neuen Potenziale ausgeschöpft werden? Welche Rahmenbedingungen müssen dafür gegeben sein? Wer sind die maßgeblichen Akteure eines solchen Wandels? Diese Fragen werden aus verschiedenen konzeptionellen Perspektiven diskutiert.
Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Universität Frankfurt
Dr. Johannes Reidel, Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), Essen
Prof. Dr. Ines Weller, Universität Bremen
Chair: Dr. Gerd Scholl, IÖW
Unternehmen als einflussreiche gesellschaftliche Akteure müssen sich den Herausforderungen der Transformation stellen. Vorreiterunternehmen erproben neue Ansätze sozial-ökologischen Wirtschaftens und tragen zur Gestaltung des Ordnungsrahmes für nachhaltiges Wirtschaften bei. Der Workshop untersucht den Wandel dieses Diskurses, fragt nach seiner Zielrichtung und den wichtigen Akteuren – insbesondere nach der Rolle von Unternehmen. Was ist der Zweck eines Unternehmens heute? Wie weit reicht Unternehmensverantwortung?
Ralph Thurm, Deloitte, Amstelveen
Peter Franz, Bundesumweltministerium, Berlin
Jana Gebauer, IÖW
Chair: Dr. Esther Hoffmann, IÖW
Hier gibt es die Jahrestagung von IÖW und VÖW vom 8./9. März 2012 zum Nachlesen, -schauen und -hören.
Sprecher: Tanja Fornaro und Guido Zimmermann | Musik: Sebastian Damerius | Konzeption und Produktion: Florian Wöhrl | Mit Auschnitten aus dem Kurzfilm "Vom wahren Leben" von Andreas Teuchert
Drei Visionen für den Brennpunkt Stadt
Workshop 1: Energetische Träume
Workshop 2: Nachhaltig Produzieren und Konsumieren 2.0
Workshop 3: Unternehmen auf neuen Pfaden
Workshop 4: Transformation des Energiesystems
Workshop 5: Transformation von Produktions- und Konsumstilen
Workshop 6: Wandel des unternehmerischen Selbstverständnisses
Fotos: Kathrin Henneberger / IÖW
Fotos: Gordon Welters / IÖW
Ulrich Petschow, IÖW, Berlin: Einführung in die Tagung
Klaus Illigmann, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, München
Vortrag in der Session "Zukünftige Lebensweisen: Drei Visionen für den Brennpunkt Stadt", Präsentation (pdf)
Gerd Wessling, Transition-Initiativen in D/A/CH, Bielefeld
Vortrag in der Session "Zukünftige Lebensweisen: Drei Visionen für den Brennpunkt Stadt", Präsentation (pdf)
Gabi Bott, Ökodorf Sieben Linden
Vortrag in der Session "Zukünftige Lebensweisen: Drei Visionen für den Brennpunkt Stadt"
Michael Minis, Tamyca – privates Car-Sharing, Aachen
Vortrag im Workshop 2: Nachhaltig Produzieren und Konsumieren 2.0, Präsentation (pdf)
Daniel Müller, Netcycler – Online-Tauschbörse, Helsinki
Vortrag im Workshop 2: Nachhaltig Produzieren und Konsumieren 2.0, Präsentation (pdf)
Niels Boeing, Fabulous St. Pauli – Initiative für ein Fab Lab auf St. Pauli, Hamburg
Vortrag im Workshop 2: Nachhaltig Produzieren und Konsumieren 2.0, Präsentation (pdf)
Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Universität Frankfurt
Vortrag im Workshop 5: Transformation von Produktions- und Konsumstilen, Präsentation (pdf)
Dr. Johannes Reidel, Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), Essen
Vortrag im Workshop 5: Transformation von Produktions- und Konsumstilen, Präsentation (pdf)
Prof. Dr. Ines Weller, Universität Bremen: Vortrag im Workshop 5
Transformation von Produktions- und Konsumstilen, Präsentation (pdf)
Unser Ziel war es, die Jahrestagung von IÖW und VÖW klimaneutral zu veranstalten, das heißt, dass Treibhausgasemissionen soweit möglich vermieden und nicht vermeidbare Emissionen kompensiert werden. Auf diese Weise möchten wir dafür sorgen, dass es in der Bilanz nicht zu einem Netto-Ausstoß von Treibhausgasen kommt.
An- und Abreise: der größte Emissionsfaktor
Im Zuge des Reiseverkehrs rund um die Tagung legt jede teilnehmende Person unterschiedlich lange Entfernungen zurück und trägt dabei, abhängig vom Verkehrsmittel, zum Ausstoß von klimarelevanten Gasen wie CO2 bei. Die Emissionen werden anhand der Entfernungen zum Tagungsort und dem gewählten Verkehrsmittel bestimmt, für diesen Zweck wurde das Verkehrsmittel der Teilnehmer/innen bei der Registrierung abgefragt. Mit Hilfe des Umwelt-MobilChecks der Deutschen Bahn AG sowie dem Emissionsrechner von atmosfair für die Flüge wurden die Emissionen für jede einzelne Fahrt berechnet und ergaben in der Summe 6.047 Kilogramm CO2-Emissionen.
Übernachtung, Veranstaltungsort, Material: Weitere Emissionen
Weitere Emissionen entstehen durch Hotelübernachtungen, Energie- und Ressourcenverbrauch am Veranstaltungsort sowie durch Einsatz von Material und Druckerzeugnissen.
Für die Hotel-Übernachtungen der angereisten Tagungsteilnehmer/innen entstanden CO2-Emissionen in Höhe von 880 kg CO2. Mit dem CO2-Rechner des Umweltforums wurden für den Energie- und Ressourcenverbrauch am Veranstaltungsort inklusive Warentransport zudem CO2-Emissionen in Höhe von 895 kg CO2 ermittelt.
Für Materialen und Druckerzeugnisse wurden CO2-Emissionen in Höhe von 100 kg abgeschätzt. In der Summe ergeben sich somit weitere Emissionen von 1.875 kg CO2.
Kompensiert: 8.000 Kilogramm CO2
Die Gesamtsumme von 8.000 Kilogramm Kohlenstoffdioxid wurde über den Anbieter atmosfair kompensiert.