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Die Polykrise und Auswege aus dem Wachstumsdilemma: Neue Ausgabe »Ökologisches Wirtschaften«

Von der Klima- und Biodiversitätskrise bis zu sozialer Ungleichheit und antidemokratischen Tendenzen – die globalen Herausforderungen überlagern sich zu einer Polykrise. Wo liegen Lösungsansätze? Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Ökologisches Wirtschaften« zeigt, wo die Grundlagen der Polykrise liegen und wie Wege einer sozial-ökologischen Transformation aussehen können. Die Beiträge des Schwerpunkts beweisen: Soziale Bedürfnisse und planetare Grenzen können Wachstumslogiken ablösen. Suffizienz, Gerechtigkeit und Resilienz werden im Heft als mögliche Schlüssel genannt: „Es geht vor allem darum, vorsorgeorientierte Pfade einzuschlagen“, so Ulrich Petschow in der Einführung zum Schwerpunktthema.

Die Polykrise bewältigen: Suffizienz und soziale Gerechtigkeit fördern

Was bisher fehlt, sind robuste Strategien, um mit den Polykrisen umzugehen. Macht und Interessen sorgen dafür, dass die „Pfadabhängigkeiten des bestehenden Systems immens sind“, so Ulrich Petschow, Florian Kern und David Hofmann in ihrem Beitrag „Zeitenwende ohne Transformationspfade?“. Die Autoren fordern mehr Suffizienz in der Wirtschaft, wichtige Bausteine dafür sind etwa Reallabore und soziale Innovationen.

Welche Rolle ökofeministische Perspektiven für die sozial-ökologische Transformation des Green New Deal spielt, untersucht Christine Bauhardt. Sie weist darauf hin, dass Frauen – oft unsichtbar – grundlegende soziale Aufgaben leisten. Die Autorin fordert, Geschlechter- und Umweltgerechtigkeit zusammenzudenken. 

Wie geht es nach dem Haushaltsurteil zum Klima- und Transformationsfonds weiter? Die fehlenden Summen etwa für Heizungsaustausche oder Moorschutz dürfen nicht zur Folge haben, dass der Klimaschutz noch schleppender vorangeht, warnt Reinhard Loske. Die Alternative: Eine „Besser-Anders-Weniger“-Strategie, die mehr Suffizienz fördert.

Postwachstum und Transparenz statt kapitalistischer Marktlogik

Anstatt den Fokus länger auf Profitmaximierung und Wirtschaftswachstum zu legen, fordern Elena Hofferberth und Mathias Schmelzer eine „demokratische Postwachstumsökonomie“. Nur so können soziale und ökologische Herausforderungen innerhalb planetarer Grenzen gelöst werden, meinen die Autor*innen. 

In „Grundzüge gemeinschaftsgetragenen Unternehmertums“ beschreiben Marius Rommel et al. ein Alternativmodell zum marktwirtschaftlichen System. Nicht Markt- und Preismechanismen sind dabei bestimmend, sondern die Investitionen von Verbraucher*innen – wie etwa in der Solidarischen Landwirtschaft. So können Produzent*innen und Dienstleister*innen ein sicheres Einkommen erwarten, während Verbraucher*innen einen transparenten Einblick in die Betriebe haben.

Außerdem in diesem Heft: Demokratie und Biodiversität retten

Um rechtem Populismus und aufeinanderfolgenden Krisen standhalten zu können, braucht es zukünftig eine starke Demokratie. Gerald Beck und Robert Jende stellen hierfür das „Demokratiecafé“ vor: Ein Beteiligungsformat mit dem Ziel, den Kern der Demokratie – die kollektive Selbstwirksamkeit der Gesellschaft – zu „reparieren“. Als Ort der Begegnung dient das Café dazu, Einzelanliegen mit kollektiven Interessen zu verknüpfen, um das Lebensumfeld gemeinsam zu gestalten. 

Und wie können sich Unternehmen stärker engagieren – etwa für den Biodiversitätsschutz? Anneli Heinrich und Gesa Marken erläutern in ihrem Beitrag mögliche Lösungsansätze für die Baustoffindustriebranche sowie deren zukünftiges Potenzial. Sie erläutern, wie ein Biodiversitätsmanagement in Abbaustätten wie Kiesgruben oder Kalksteinbrüchen gelingen kann.

Zur Online-Ausgabe von Ökologisches Wirtschaften 1/2024

Leseprobe:

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Neu im freien Online-Zugang: Ausgabe 1/2023: Nachhaltige Stadtentwicklung

Fast 13 Prozent der Großstädter*innen gaben 2021 an, in Vororte oder aufs Land ziehen zu wollen. Statt das Ende der Urbanisierung zu prophezeien, betont die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Ökologisches Wirtschaften den Stellenwert einer nachhaltigen Stadtentwicklung: „denn Stadt kann, trotz all ihrer Herausforderungen für Mensch und Umwelt, viel mehr sein als eine Notwendigkeit“, so Valentin Tappeser und Alexandra Dehnhardt in der Einführung. Im Stadtraum treffen vielfältige Perspektiven aufeinander, was zu Konflikten führt, aber auch Lösungsansätze inspiriert: Wie funktioniert klimaneutrales, bezahlbares Wohnen? Passen Milieuschutz und begrünte Fassaden zusammen? Der Schwerpunkt des Heftes zeigt, wie eine transdisziplinäre nachhaltige Stadtentwicklung urbanen Herausforderungen begegnet.

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