Towards Post-Capitalism in the Information Age
Einkaufen bei Amazon oder Instant Messaging via Twitter – digitale Plattformen prägen unsere Gesellschaft. Nicht erst seit der Corona-Pandemie – aber sicherlich von ihr begünstigt – können wir die Konzentration von Kapital, Daten und damit Macht in der Hand weniger Plattformkonzerne beobachten. Diese Dominanz von "Big Tech" im Informationszeitalter ist problematisch: Einerseits schafft sie Quasi-Monopole, die echte Innovationen unterdrücken und die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher*innen einschränken. Die Folge: Nicht-kommerzielle Alternativen (darunter FabCities/Maker Spaces und Free & Open Source Communities wie OpenStreetMap) bleiben weitgehend in der Nische gefangen.
Zudem schaffen diese Konzerne neue Abhängigkeiten zwischen Plattformen und Nutzer*innen, machen Bürger*innen zu bloßen Konsument*innen und üben großen politischen Einfluss aus – ohne demokratische Legitimation. So haben wir uns den sozial-ökologischen Wandel in der digitalen Wirtschaft nicht vorgestellt. Was ist also zu tun? Mit dem Digital Markets Act hat die EU einen ersten Versuch unternommen, den mächtigsten "Gatekeeper"-Plattformen Verpflichtungen aufzuerlegen. Das erklärte Ziel: einen faireren Wettbewerb zu ermöglichen. Doch ob die Wettbewerbspolitik die Machtstrukturen in der Plattformökonomie grundlegend verändern kann, bleibt abzuwarten. Deshalb wollen wir diskutieren: Welche Politik brauchen wir, um Marktmacht zu brechen? Wie können wir sicherstellen, dass sich unsere digitale Zukunft am Gemeinwohl und nicht am Profit orientiert? Und wie könnte der Post-Kapitalismus im Informationszeitalter aussehen?
