Liebe Leser*innen,

heute schon ChatGPT oder DeepL genutzt…? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass mit den mehr oder weniger nutzbaren Texten, die man da erhält, auch einiges an Auswirkungen auf die Umwelt einhergeht? Wie man damit umgehen kann und sollte, dass Künstliche Intelligenz immer mehr Ressourcen verbraucht, zum CO2-Ausstoß beiträgt und weitere problematische Nachhaltigkeitseffekte hat, haben wir in dem Projekt „SustAIn“ untersucht. Was wir empfehlen, um dagegen vorzugehen, lesen Sie in diesem Newsletter.

Außerdem: Rund ein Zehntel seines Wärmeenergiebedarfs kann die Stadt Berlin zukünftig allein aus Abwärme decken. Dies haben wir in einer Potenzialanalyse für den Berliner Senat herausgefunden. Ein Blick in den Bericht lohnt sich auch über Berlin hinaus für alle, die sich mit kommunaler Wärmeplanung beschäftigen.

Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2024, bleiben Sie zuversichtlich!

Herzliche Grüße aus dem IÖW
Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Aktuelles aus dem IÖW

Potenzialanalyse: Abwärme könnte bis zu 10 Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs Berlins decken

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In Betrieben wie Rechenzentren, Großbäckereien oder Kaffeeröstereien entsteht viel Wärme, die bislang meist ungenutzt in die Umwelt abgegeben wird. Die Summe all dieser Wärme kann eine wichtige Energiequelle darstellen, um mit ihr zu heizen. Ein Projekt des IÖW und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) zeigt, dass das Land Berlin bis zu zehn Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs aus solcher Abwärme decken kann.

„Die Hälfte aller CO2-Emissionen in Berlin entstehen im Wärmesektor“, so Energieexpertin Dr. Julika Weiß vom IÖW. „Abwärme wird zwar neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien schon länger als eine ergänzende Strategie beim klimaneutralen Umbau der Wärmeversorgung angesehen, aber bislang gab es hierzu keine systematische Wissensbasis. Erstmals zeigt die Potenzialanalyse nun, welche Mengen an Abwärme in Berlin vorhanden sind und wie sich diese voraussichtlich entwickeln. Auf dieser Basis kann Berlin die Nutzung von Abwärme, die nicht vermieden werden kann, strategisch entwickeln.“

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KI verbraucht immer mehr Ressourcen: jetzt Nachhaltigkeit messen

Die Ausbreitung Künstlicher Intelligenz (KI) heizt die Diskussion über ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt an. Wie viele Ressourcen KI-Anwendungen benötigen, ist zu großen Teilen unbekannt, obwohl viele Daten längst automatisch gemessen werden könnten – etwa wie oft Berechnungen durchgeführt werden und wie lange diese Prozesse dauern. Darauf weisen Forscher*innen des IÖW hin. 

Gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation AlgorithmWatch und dem Distributed Artificial Intelligence Labor der Technischen Universität Berlin haben Dr. Florian Kern, Friederike Rohde, Frieder Schmelzle, Ulrich Petschow und Gesa Marken mit Förderung des Bundesumweltministeriums im Leuchtturmprojekt „SustAIn“ drei Jahre lang untersucht, wie KI-Anwendungen nachhaltiger werden können. In ihren Empfehlungen fordern sie nun dazu auf, dass Nachhaltigkeitswirkungen von KI entlang des Lebenszyklus stärker gemessen und die Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen reguliert werden müssen. 

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Jonas Pentzien leitet Forschungsfeld Unternehmen, Wertschöpfungsketten und Konsum am IÖW

Seit Januar 2024 ist der Politikwissenschaftler Jonas Pentzien Leiter des Forschungsfelds „Unternehmen, Wertschöpfungsketten und Konsum“ am IÖW. Er leitet den Bereich gemeinsam mit dem Unternehmensforscher Dr. Christian Lautermann. Als Experte für digitale Plattformen und kooperatives Wirtschaften ist Jonas Pentzien seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IÖW tätig, im Jahr 2019 war er Fellow am Institute for the Cooperative Digital Economy der New School in New York City. Zu seinen Schwerpunkten zählen die (vergleichende) Analyse und Bewertung politischer und institutioneller Rahmenbedingungen für alternativökonomische Praktiken, insbesondere in der Digitalwirtschaft, sowie die qualitative Evaluation nachhaltiger Konsum- und Lebensweisen. 

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Tagesspiegel Background: Warum es wichtig ist, die Energy Sharing-Potenziale zu heben

Die EU gibt einen Rahmen für Energy Sharing vor, aber die derzeitige Umsetzung in Deutschland liegt weit hinter den Möglichkeiten zurück. Neue Fahrt könnte die Diskussion um die Ausgestaltung der Reform des Strommarktes erhalten, auf die sich im Dezember 2023 das EU-Parlament geeinigt hat, so die IÖW-Forschenden Dr. Astrid Aretz und Jan Wiesenthal in einem Standpunkt-Beitrag im Tagesspiegel Background Energie & Klima. 

Energy Sharing war bei der Reform auch Gegenstand, wurde weiter konkretisiert und der regulatorische Rahmen erweitert. Es gibt jedoch noch große Freiheitsgrade bei der Umsetzung ins nationale Recht, die Deutschland nun bestmöglich ausnutzen sollte. Schon mit der neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) im November 2023 hatte die Europäische Union erneut Druck auf die Mitgliedsstaaten ausgeübt, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Der Ausbau liegt fortan im überragenden öffentlichen Interesse und dafür müssen verschiedene Instrumente umgesetzt werden. Geblieben ist die wichtige Rolle der Bürger*innen für den weiteren Ausbau.

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Bundespreis „Blauer Kompass“ – IÖW bewertet Wettbewerbseinreichungen

Der Bundespreis „Blauer Kompass“ ist die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland, die im Rahmen eines Wettbewerbs für Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vergeben wird. Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt suchen gemeinsam bis zum 22. März 2024 die besten Projekte zum Umgang mit Klimafolgen wie Hitze, Dürre und Starkregen. Unsere wissenschaftlichen Mitarbeitenden Dr. Esther Hoffmann und Johannes Rupp sind Teil des Teams und übernehmen die fachliche Bewertung.

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Blog Postwachstum

Warum ein Besuch der Ausstellung Klima_X lohnt

Starkregen, Hitzeperioden oder Dürren – auch in Deutschland erleben wir längst Klimaextreme. Der Klimawandel ist omnipräsent und klar ist: Wir müssen handeln – dringend. „Warum tun wir nicht, was wir wissen?“, fragt das Berliner Museum für Kommunikation in seiner aktuellen Sonderausstellung. Mit „KLIMA_X“ will das Museum Mut machen zum Reden, Reflektieren und Handeln. Das Team der Öffentlichkeitsarbeit vom IÖW empfiehlt, die Ausstellung zu besuchen. Klimaforschung muss nicht komplex und abstrakt sein – der interaktive und niedrigschwellige Ansatz des Museums beweist, wie zugängliche Klimakommunikation und ein spielerisches Nachdenken über andere Wirtschafts- und Lebensweisen aussehen können.

► www.postwachstum.de

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Termine

14. Februar 2024 | Studienlaunch und Paneldiskussion: Effekte der Digitalisierung auf Nachhaltigkeit

Entlastet die Digitalisierung die Umwelt oder kommt es unterm Strich zu einer Mehrbelastung? Diese Frage ist Gegenstand umfangreicher Forschung. Erstmals hat eine Metastudie den internationalen Forschungsstand kritisch bewertet. Zur Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen laden wir Sie herzlich ein.

Beteiligte

  • Mario Brandenburg | Parlamentarischer Staatssekretär, BMBF 
  • MinDir Stefan Müller | BMBF, Leiter der Abteilung 7 | Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung
  • Dr. Christian Lautermann | Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
  • Dr. Jan Stede | Technopolis Group
  • Lena Steltzner | Germanwatch

Datum: 14. Februar 2024 | 17:30 – 18:45 Uhr
Ort: Online
Veranstalter: IÖW im Auftrag des BMBF

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19. Februar 2024 | Keynotes, Workshops und Diskussion: Keine Macht dem Tracking – Plattformregulierung für Gemeinwohl, Verbraucher*innenschutz und Nachhaltigkeit

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. lädt über das Bündnis Bits & Bäume zu einem digitalpolitischen Winterabend ein. Er steht unter dem Motto „Keine Macht dem Tracking – Plattformregulierung für Gemeinwohl, Verbraucher*innenschutz und Nachhaltigkeit“ und findet bei Wikimedia Deutschland in Berlin statt. Das IÖW ist Teil des Trägerkreises von Bits & Bäume und gestaltet das Programm mit: Gesa Marken und Frieder Schmelzle vom IÖW werden Teile der Studie „The (Un-)Sustainability of Artificial Intelligence in Online Marketing“ vorstellen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eingeladen sind alle Interessierten, auch jenseits der bestehenden Community.

Datum: 19. Februar 2024, 16:00 – 19:00 Uhr, anschließend Get-together
Ort: Wikimedia Deutschland (Tempelhofer Ufer 23-24, 10963 Berlin) 
Veranstalter: BUND e. V.

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29. Februar 2024 | Workshop: Pflanzenkohle – Für Klimaschutz und Energiewende in der Landwirtschaft

Foto: Fachverband Pflanzenkohle

Die Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle trägt zum Klimaschutz bei und bringt Vorteile für die Energiewende und Landwirtschaft mit sich. In einem Workshop präsentieren wir zentrale Erkenntnisse unserer ökonomischen, ökologischen, rechtlichen und energiesystemischen Untersuchungen. Anschließend diskutieren wir mit ca. 25 Teilnehmenden die Möglichkeiten für die weitere Verbreitung von Pflanzenkohleprojekten und erarbeiten Empfehlungen für die Praxis und zur Gestaltung des politischen Rahmens. Der Workshop ist Teil des Forschungsvorhabens „Landgewinn“, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Zielgruppe des Workshops sind Projektierer, Hersteller und Betreiber von Pyrolyseanlagen, Veredler, Vermarkter und Anwender der Pflanzenkohle sowie Interessensvertretungen, die angewandte Forschung und weitere Personen mit Erfahrungswissen.

Datum: 29. Februar 2024, 10:00 – 13:00 Uhr
Ort: Online 
Veranstalter: IÖW, Hochschule Offenburg, Hochschule Kehl

► Mehr Infos und Anmeldung

Das IÖW in den Medien

++ Abwärme ++ Dachbegrünung und Photovoltaik ++

Abwärme könnte bis zu zehn Prozent des Berliner Wärmebedarfs decken

Abwärme wie von Rechenzentren, Großbäckereien oder U-Bahn-Stationen bleibt oft ungenutzt. Dabei könnte sie zur Klimaneutralität des Berliner Wärmesektors beitragen. Der Deutschlandfunk berichtet über die Analyse des IÖW mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung. Sie zeigt: Das Abwärmepotenzial Berlins könnte von aktuell 1.200 Gigawattstunden pro Jahr bis 2045 auf 3.800 Gigawattstunden ansteigen. Rund zehn Prozent des zukünftigen Wärmeverbrauchs Berlins könnten damit gedeckt werden.

Deutschlandfunk, 18. Januar 2024 | ► Zum Beitrag

Klimaminute: Dachbegrünung und Photovoltaik

Photovoltaik, Gründach oder beides? Dr. Jan Kegel erklärt in der Abendschau des Rundfunk Berlin-Brandenburg, wann was Sinn macht und wie beides gut kombiniert werden kann. So eigne sich die Kombination aus PV und Grün besonders auf großen Flachdächern. Der Vorteil: Die Solarmodule schützen die Pflanzen vor starker Sonneneinstrahlung. Aber: „Bei Einfamilienhäusern wird es wahrscheinlich oftmals nur auf eine Photovoltaikanlage hinauslaufen“, so der IÖW-Wissenschaftler.

rbb Abendschau, 4. Januar 2024 

Aus dem IÖW

Join our Team! Aktuelle Stellenausschreibungen des IÖW

Lust auf Veränderung? Wir haben derzeit mehrere Stellen bei uns am IÖW ausgeschrieben und freuen uns über Bewerbungen:

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Bewerbungsfrist: 18. Februar 2024)

  • Circular Economy (m/w/d)

Öffentlichkeitsarbeit am IÖW  (Bewerbungsfrist: 18. Februar 2024)

  • Eventmanager*in / Senior-Eventmanager*in (m/w/d)
     

Aus dem IÖW-Netzwerk

VÖW-Mentoring-Programm geht in neue Runde

2024 startet der sechste Zyklus des Mentorings der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW). Ziel des einjährigen Programms ist es, Nachwuchskräften aus dem Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens auf dem Ausbildungs- und Berufsweg Beratung und gezielte Impulse an die Hand zu geben. Die VÖW sucht erfahrene Mentor*innen aus eigenen Reihen und aus ihrem Netzwerk und sorgt für ein bestmögliches Matching mit den Mentees. Das Programm enthält ein Begleitprogramm zur Vernetzung und eine Einführung in die Methode des Mentorings. Die VÖW bietet das Mentoring seit 2017 an.

Interessiert, als Mentor*in junge Nachwuchskräfte zu unterstützen? Melden Sie sich bei der VÖW.

► Mehr Infos zum VÖW-Mentoring

Interview mit Reinhard Loske auf klimareporter.de: „Die Idee des grünen Wachstums darf nicht auf die Spitze getrieben werden“

Die rot-grüne Reformpolitik vor 25 Jahren war ein Angriff darauf, was damals der Mainstream in Deutschland für richtig und falsch hielt, sagt Reinhard Loske. Zugleich warnt der Nachhaltigkeitsforscher davor, die nötige Transformation auf grünes Wachstum, grüne Technologie und grüne Jobs zu reduzieren. 

Zum Interview

Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
E-Mail: mailbox@ioew.de 

Redaktion: Richard Harnisch, Ludwig Wegner

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