Liebe Leser*innen,

rund 200 Studien haben wir ausgewertet, um den internationalen Forschungsstand von Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu bewerten. Fazit der Metastudie von IÖW und Technopolis im Auftrag des Bundesforschungsministeriums: Die Frage, ob die Digitalisierung der Umwelt hilft oder schadet, lässt sich bislang nur ansatzweise bewerten. In den meisten Bereichen braucht es mehr belastbare Zahlen. Die Forschung sollte stärker als bisher den ökologischen Fußabdruck digitaler Technologien berücksichtigen und unerwünschte Nebenwirkungen untersuchen.

Morgen, 1. März 2024, wird bundesweit unter dem Motto #WirFahrenZusammen für Klimaschutz und eine umweltfreundliche, faire Mobilität gestreikt. Die Allianz ist diesmal besonders: Fridays for Future gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di. Welche Musik darin spielen kann, wenn soziale und ökologische Anliegen sich in neuen Allianzen zusammenfinden, untersuchen wir in verschiedenen Projekten. Am 20. März lädt unser Projekt „Den Wandel verhandeln, die Just Transition gestalten“ dazu ein, bei der Veranstaltung „Mind the Gap!“ über Transformation als Gemeinschaftsaufgabe von Staat und Zivilgesellschaft zu diskutieren. Herzlich willkommen!

Immer wieder bewundernswert ist es, wenn ein mehrjähriges Dissertationsprojekt einen erfolgreichen Abschluss findet. Jüngst ist dies gleich zwei Nachwuchswissenschaftler*innen am IÖW gelungen: Lea Kliem und Malte Welling. Wir gratulieren sehr herzlich!

Mit vorfrühlingshaften Grüßen aus dem IÖW
Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
 

Aktuelles aus dem IÖW

200 Studien ausgewertet: Hilft oder schadet die Digitalisierung der Umwelt?

Smarte Geräte und Rechenzentren verbrauchen viel Ressourcen und Energie. Einige digitale Technologien können sich jedoch positiv auf die Umwelt auswirken, etwa wenn mit ihrer Hilfe Strom und Heizung in Gebäuden automatisch gesteuert werden. Kann die Wissenschaft bereits einschätzen, wie sich negative und positive Umwelteffekte der Digitalisierung zueinander verhalten? Rund 200 Studien haben Dr. Christian Lautermann, Patrick Schöpflin, Frieder Schmelzle, Hannes Bluhm, Lucas Wehde und Melissa Nosova vom IÖW gemeinsam mit Technopolis Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) analysiert. 

Fazit: In Gebäuden, im Energiesystem und im Verkehr gibt es Anzeichen für positive Wirkungen, doch in den meisten Bereichen braucht es mehr belastbare Zahlen. Die Metastudie „Nachhaltigkeitseffekte der Digitalisierung“ wertete in acht Themenbereichen aus, bei welchen digitalen Innovationen sich nach aktuellen Erkenntnissen ein positives Potenzial für Klimaschutz und Umweltentlastung zeigt. 

► Weiterlesen…

Forschung für zukunftsfähige Äcker und Städte: Lea Kliem und Malte Welling verteidigen erfolgreich Doktorarbeiten

Bild: IÖW

Die Anpassungen an Klimawandel und Biodiversitätsverlust erfordern von Stadt und Land Resilienz und neue Strategien. Wie diese aussehen können, haben Lea Kliem und Malte Welling, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen im Forschungsfeld „Umweltökonomie und Umweltpolitik“ am IÖW, in ihren erfolgreich abgeschlossenen Doktorarbeiten untersucht: 

Lea Kliem zeigt, wie eine sozial-ökologische Transformation der Landwirtschaft durch gemeingutbasierte Saatgutproduktion vorangebracht werden kann. Sie promovierte in der Nachwuchsforschungsgruppe „Right Seeds“ im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung des BMBF.

Im urbanen Raum erforschte Malte Welling den Wert von Grünflächen für Stadtbevölkerung und -natur und weist nach, wie sehr Kommunen von mehr Parks und Bäumen profitieren. Im Rahmen mehrerer BMBF-geförderter Projekte wie etwa GartenLeistungen II nutzt er dafür die Methode Choice-Experimente und entwickelt diese weiter.

► Weiterlesen…

Gebäude begrünen, Bäume und Freiflächen schützen: Forschung unterstützt Städte bei der Klimaanpassung

Bild: IÖW / V. Haese

Um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, haben Städte eine wirksame natürliche Ressource: das Stadtgrün. Doch wie werden Bestandsquartiere grüner und wie lassen sich klimaangepasste Neubauprojekte realisieren? Oft mangelt es nicht an gutem Willen, wenn Dach- oder Fassadenbegrünungen geplant werden sollen, sondern an Beispielen und konkreten Lösungsvorschlägen. Darum unterstützt das Forschungsprojekt „Grüne Stadt der Zukunft“ Kommunen und Stadtplaner*innen mit Umsetzungshilfen für die klimaresiliente Planung

In dem vom BMBF geförderten Projekt haben Johannes Rupp und Antonia Sladek vom IÖW gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Praxis gemeinsam Steckbriefe, Checklisten und Leitfäden für grüne, klimaangepasste Städte entwickelt. Das IÖW arbeitete in dem Vorhaben gemeinsam mit dem Münchener Universitäten LMU und TU und der Landeshauptstadt München.

► Weiterlesen…

 

Thomas Korbun erneut zum Sprecher des Ecological Research Network (Ecornet) gewählt

Thomas Korbun wurde in seinem Amt als Sprecher des Ecological Research Network (Ecornet) bestätigt. Der wissenschaftliche Geschäftsführer des IÖW ist seit dem Jahr 2012 einer der beiden Sprecher des Netzwerks aus acht unabhängigen, gemeinnützigen Instituten der Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland. Die Runde der Institutsleitungen wählte Prof. Dr. Flurina Schneider, wissenschaftliche Geschäftsführerin des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, zur neuen Ko-Sprecherin von Ecornet.

► Mehr zu Ecornet

Ihre PV-Anlage kann mehr: Jetzt Forschungshaushalt im Projekt „ProSuffizienz“ werden

Sie möchten dieses Jahr eine Photovoltaikanlage errichten und aus Ihrer Anlage mehr herausholen als nur Strom? Dann machen Sie mit bei „ProSuffizienz“, dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt für clevere Hausbesitzer*innen. Sie bekommen detaillierte Einblicke in Ihr Stromverbrauchsverhalten und können tolle Preise gewinnen. Alle benötigen Geräte und Services werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Neugierig? Bis zum 15. März 2024 können Sie Ihr Interesse an einer Teilnahme bekunden.

► Infos zur Interessenbekundung und zum Projekt  

Blog Postwachstum

Wie diskutieren Ministerien die Wachstumsfrage?

In den letzten Jahren hat sich das IÖW mit den Chancen und Herausforderungen beschäftigt, die mit der Strategie einer stärkeren Wachstumsunabhängigkeit wichtiger gesellschaftlicher Systeme und Institutionen verbunden sind. Doch ist dieser Ansatz auch anschlussfähig an Debatten, wie sie in verschiedenen Bundesministerien geführt werden? Diesen Fragen gehen David Hofmann, Jannis Niethammer und Ulrich Petschow im ersten Teil einer Artikelreihe nach. 

Aufbauend auf der Frage nach der Rolle des Staates in der Transformation erarbeitet Lasse Steffens theoretische Grundlagen des demokratischen Konföderalismus. Dieser bietet, so Steffens, Alternativen zu nationalstaatlichen Organisationsformen von Gesellschaft.  

Jonas Lage befasst sich mit der Forschung zur Akzeptanz von Suffizienzpolitiken. Hierbei geht er auf eine empirische Vergleichsstudie zu Bürger*innenräten und nationalstaatlichen Politiken ein, die spannende Unterschiede aufzeigt.  

► www.postwachstum.de

Sie möchten keinen Beitrag mehr zum Thema Postwachstum verpassen? Abonnieren Sie unseren Newsletter.

Termine

19. März 2024 | Workshop: Die regionale Energiewende gestalten – Soziale Innovationen als Wegbereiter der Transformation

Die Energieversorgung stellt Akteure vor unterschiedliche Herausforderungen, gleichzeitig entsteht durch ein unabhängiges Energiesystem die Möglichkeit einer neuen energetischen Souveränität. Bei diesem Workshop diskutieren wir die kommunalen Handlungsspielräume in der Energiewende unter Bezugnahme von sozialen Innovationen. Der Workshop bietet eine Plattform, um mit Akteuren aus der Praxis Lösungswege kennenzulernen sowie gemeinsam mit Expert*innen mögliche Finanzierungsmodelle zu diskutieren.

Datum: 19. März 2024 | 09:30 – 14:00 Uhr
Ort: Online
Veranstalter: Zentrum für Technik und Gesellschaft (TU Berlin), Energieavantgarde Anhalt e. V., IÖW

► Zum Programm (Download)
► Zur Anmeldung

20. März 2024 | Veranstaltung: Mind the Gap! Transformation als Gemeinschaftsaufgabe von Staat und Zivilgesellschaft

Das Bemühen der Politik, Antworten auf drängende Fragen zu finden, hat in jüngster Zeit gezeigt, wie groß das gesellschaftliche Konfliktpotenzial des gesellschaftlichen Wandels ist. Im Projekt „Den Wandel verhandeln, die Just Transition gestalten: Neue Strukturen sozial-ökologischer Politikgestaltung an der Schnittstelle von Staat und Zivilgesellschaft“ hat sich das IÖW Fragen zu einer sozial-ökologischen und gerechten Transformation gewidmet. Ergebnisse des Projekts möchten wir als Ausgangspunkt nehmen, um am 20. März mit Ihnen zu diskutieren!

Datum: 20. März 2024 | 09:00 – 14:00 Uhr
Ort: Berlin
Veranstalter: IÖW 

► Zum Programm
► Zur Anmeldung

Das IÖW in den Medien

++ Stadtgrün ++ Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ++

Gebäude begrünen, Bäume und Freiflächen schützen: Forschung unterstützt Städte bei der Klimaanpassung

Wie können Städte mehr Grün einsetzen, um sich an den Klimawandel anzupassen? Am Beispiel Münchens bietet das Forschungsprojekt „Grüne Stadt der Zukunft“ anhand von Checklisten, Steckbriefen und Leitfäden Lösungsvorschläge für eine klimaresiliente Stadtplanung. „Städte könnten die Bevölkerung, die Immobilienwirtschaft und Unternehmen stärker in die Entwicklung grüner, lebenswerter Quartiere einbinden“, betont IÖW-Wissenschaftler Johannes Rupp im Architekturblatt. Beispiele dafür sind Gemeinschaftsbeete, Gießpatenschaften und Wettbewerbe für Firmengärten.

Architekturblatt, 1. Februar 2024 | ► Zum Beitrag

KI: Fluch oder Segen für das Klima?

Als Manko der bisherigen Forschung identifizierten IÖW und Technopolis, so die Frankfurter Rundschau über die Metastudie „Nachhaltigkeitseffekte der Digitalisierung“, dass die meisten Studien nur die Folgen für den CO2-Ausstoß quantifizierten. Eine umfassende Lebenszyklusanalyse würde hingegen auch andere direkte und indirekte Folgen betrachten – von Umweltverschmutzung bis zu Auswirkungen auf die Biodiversität. „Die Forschung sollte stärker als bisher den ökologischen Fußabdruck digitaler Technologien berücksichtigen und unerwünschte Nebenwirkungen untersuchen“, zitiert die FR IÖW-Forscher Dr. Christian Lautermann. „Nur so wird es möglich, die Chancen der Digitalisierung realistisch zu bewerten.“

Frankfurter Rundschau, 22. Februar 2024 | ► Zum Beitrag

Aus dem IÖW

Join our Team! Aktuelle Stellenausschreibungen des IÖW

Lust auf Veränderung? Wir haben derzeit mehrere Stellen bei uns am IÖW ausgeschrieben und freuen uns über Bewerbungen:

Studentische Mitarbeit und Praktikum (Bewerbungsfrist: 3. März 2024)

Projektbezogene Praktika im Forschungsfeld „Umweltökonomie und Umweltpolitik“ (Bewerbungsfrist: 3. März 2024)

Praktikum im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation (Bewerbungsfrist: 3. März 2024)

Aus dem IÖW-Netzwerk

Stellenausschreibung für Koordinator*in im Bereich nachhaltige Digitalisierung für Bits & Bäume (w/m/d)

Das vom IÖW mitgegründete Netzwerk Bits & Bäume sucht in Berlin personelle Verstärkung. Zur Unterstützung, Steuerung und Vernetzung gemeinschaftlicher Aktivitäten für eine nachhaltige Digitalisierung wird zum 15. April 2024 eine Nachfolge für die Koordinationsstelle gesucht.

Bewerbungsfrist: 3. März 2024

► Mehr Infos zu der Stellenausschreibung

Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
E-Mail: mailbox@ioew.de 

Redaktion: Richard Harnisch, Helena Schellig

Neues vom IÖW: Newsletter | LinkedIn | Mastodon | Bluesky | X