Liebe Leser*innen,

2021 neigt sich dem Ende entgegen. Und auch dieses Jahr hat uns gezeigt: Unser Wohlstand und unser Lebensmodell? Alles andere als selbstverständlich! Am IÖW arbeiten wir an zahlreichen Baustellen des Wandels mit und wollen in enger Tuchfühlung mit der Praxis dazu beitragen, dass die gegenwärtigen Krisen uns hin zu einer resilienteren, gerechteren, klimaneutralen Lebensweise führen. Einige Ideen und Inspirationen dieses Jahres geben wir Ihnen hier mit in die Weihnachtsferien.

In diesem Jahr haben wir einige neue Kolleg*innen am IÖW begrüßen können, andere lange Weggefährt*innen haben wir weiterziehen lassen und wünschen ihnen an ihren neuen Wirkungsstätten viel Erfolg!

Frohe Weihnachten und bleiben Sie guten Mutes!

Ihr

Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

PS: Bleiben Sie über tagesaktuelle Neuigkeiten aus dem IÖW immer auf dem Laufenden: Wir twittern @ioew_de.

15 Ideen für den sozial-ökologischen Wandel – zum Nachlesen, Nachschauen, Inspirieren lassen

Warum Berlin alternatives Wirtschaften fördern sollte

Damit Metropolen wie Berlin im 21. Jahrhundert lebenswert bleiben, müssen sie sich tiefgreifend wandeln. Klimawandel, Ressourcenverbrauch, Digitalisierung, knapper Wohnraum, Migration sowie prekäre Arbeitsverhältnisse erfordern es, den Umgang mit sozialen und ökologischen Krisen neu zu denken. Dem Umdenken müssen alternative Lösungen folgen, insbesondere in der Wirtschaft. Dabei kann Berlin auf eine lange Tradition alternativer Wirtschaftsweisen und Lebensstile zurückblicken. Damals wie heute hinterfragen Unternehmen und Initiativen konventionelle Produkte und Dienstleistungen und ersetzen diese durch nachhaltigere Alternativen. Sie versuchen, mit alternativen Geschäftsmodellen, Organisationsformen und Finanzierungsquellen einen nachhaltigen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Das IÖW hat gemeinsam mit dem Öko-Institut die breite Vielfalt dieser alternativwirtschaftlichen Ansätze in Berlin untersucht. 

► Weiterlesen | ► Hier die Studie herunterladen

Wie wir die Kontrolle über die Digitalwirtschaft zurückgewinnen können

Seit Corona ist die Bedeutung des Internets im täglichen Leben nochmals deutlich gestiegen. Und wir User? Wir sind immer abhängiger von Plattformkonzernen, die schlechte Arbeitsbedingungen verstetigen, unsere Daten kommerzialisieren und die Regeln unserer Online-Interaktionen diktieren. Wie können wir die Kontrolle über unsere Beziehung zum Internet und unsere Daten zurückgewinnen? Wie können wir Onlineplattformen aufbauen, die dem Gemeinwohl dienen anstatt Konzernprofiten? Diese Fragen wurden im November 2021 auf der internationalen Konferenz #TheNewCommonSense – Forging the Cooperative Digital Economy des Platform Cooperativism Consortium (PCC), des IÖW und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) live in Berlin und in virtuellen Sessions diskutiert.

Im IÖW-Impulse "Plattformökonomie fürs Gemeinwohl" gibt IÖW-Wissenschaftler Jonas Pentzien Emfehlungen für eine teilhabe- und gemeinwohlorientierte Plattformpolitik in Deutschland und Europa.

► Jonas Pentzien im Inforadio | ► Video Konferenz-Opening | ► Programm-Reader (PDF) | ► #TheNewCommonSense bei Twitter | ► IÖW-Impulse "Plattformökonomie fürs Gemeinwohl"

When your shop says #lessismore | Suffizienter Konsum: Wie geht Werbung anders?

Nur kaufen, was man wirklich braucht – können Unternehmen so eine Botschaft glaubhaft vertreten? Und reduziert solch suffizienzorientiertes Marketing tatsächlich Konsum? Diesen Fragen gingen Forschende IÖW und der TU Berlin in zwei Experimenten nach. Die Ergebnisse sind im Artikel „When your shop says #lessismore. Online communication interventions for clothing sufficiency“ im Journal of Environmental Psychology erschienen. Fazit: Suffizienzmarketing kommt gut an; ob es wirkt, hängt vom Wann und Wie ab.

► Weiterlesen
 

Klima- und Umweltberichterstattung deutscher Unternehmen

In der EU sind bestimmte große Unternehmen zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen verpflichtet. Dadurch sollen insbesondere Finanzmarktakteure ein umfassenderes Bild erhalten, welchen Nachhaltigkeitsrisiken Unternehmen ausgesetzt sind und welche Auswirkungen sie selbst auf Umwelt und Gesellschaft haben. Eine Studie des Umweltbundesamtes, die das IÖW gemeinsam mit der Unternehmensberatung Arqum und dem Fair Finance Institute im Jahr 2021 erarbeitet hat, zeigt anhand hiesiger Unternehmen, dass zwar zunehmend über Klima, Wasser, Ressourcen und Abfall berichtet wird, aber noch große Lücken bestehen. Das UBA schlägt daher unter anderem vor, EU-weit Berichtspflichten für einzelne Umweltthemen festzulegen.

► Weiterlesen

Nachhaltige Landnutzung: Landwirtschaft und Agrarindustrie neu denken

Lange war gestritten worden über die EU-Agrarreform. Am Ende wurde beschlossen, dass 25 Prozent der Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe in ökologische Maßnahmen fließen sollen. Um klimaneutral zu werden und Biodiversität in der Landwirtschaft besser zu schützen, sehen viele die Reform als vertane Chance. Wie Landwirtschaft und Agrarindustrie neu gedacht werden können und müssen, zeigt die neue Ausgabe der Zeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“. Sieben Beiträge skizzieren Wege, wie die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landnutzung gelingen kann, und benennen zentrale Stellschrauben. Darüber hinaus gibt es in dieser Ausgabe Aktuelles aus dem Emissionshandel für Verkehr und Gebäude und einen Ausflug in die Unverpackt-Läden Deutschlands.

► Mehr zum Schwerpunktthema „Nachhaltige Landnutzung“

Für eine klimarobuste Landwirtschaft: Plädoyer für gemeingutbasierte Saatguterzeugung

Hagel und Starkregen erschwerten 2021 vielerorts die Getreideernte, andere Regionen litten unter Trockenschäden. Wie kann sich die Landwirtschaft fit machen für den Klimawandel? Das fängt schon bei der Herstellung des Saatguts an: Lea Kliem und Stefanie Sievers-Glotzbach aus der Forschungsgruppe „Right Seeds?“ argumentieren im International Journal of Agricultural Sustainability für die Produktion von Saatgut als Gemeingut: Genetische Vielfalt und regional angepasste Sorten gedeihen besser, wenn das Saatgut verbreitet und weiterentwickelt werden darf. Damit mehr gemeingutbasierte, widerstandsfähige Sorten auf den Äckern und Tellern landen, empfehlen die Forscherinnen langfristige Förderprogramme und bessere politische Rahmenbedingungen für eine gemeingutbasierte Saatgutproduktion.

► Weiterlesen

Podcast: Bioökonomie – Wie kommen Ökonomie und Ökologie wieder ins Gleichgewicht?

Befürworter*innen der Bioökonomie versprechen viel: der Schutz von Klima, Natur und Ressourcen, Ernährungssicherheit, neues Wirtschaftswachstum und mehr Wettbewerbsfähigkeit durch bioökonomische Innovation. Mit der bisherigen Ausrichtung der Bioökonomie können diese Versprechungen jedoch kaum eingehalten werden. Ohne eine grundlegend veränderte Ausrichtung, könnte sie vielmehr bereits bestehende Probleme vielfach verschärfen. In diesem Podcast spricht Johannes Rupp, Leiter des Projekts „Perspektivwechsel Bioökonomie – für mehr Nachhaltigkeit“ am IÖW, über die Potenziale der Bioökonomie in regionalen Wirtschaftskreisläufen und zeigt so auf, welche Chancen die Bioökonomie bietet.

► Zum Podcast

Transformation? Ja, aber gerecht! Neue institutionelle Strukturen für eine Just Transition

Kohleausstieg, Verbrennerverbote, CO2-Preis und energetische Sanierung: Klimapolitik kostet zunächst Geld. Sie braucht daher ein solides sozialpolitisches Fundament, sonst würde sie ganze Berufsgruppen und sozial benachteiligte Menschen empfindlich treffen. Gewerkschaften und Sozialverbände nehmen die Herausforderung an und suchen den Schulterschluss zu Umwelt- und Naturschutzverbänden, um vereint an einer „Just Transition“ zu arbeiten – einem sozial gerechten ökologischen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. In dieser Studie zeigt das Projektteam unter Leitung des IÖW, wie die Verbände gemeinsame Antworten auf drängende soziale und ökologische Krisen entwickeln können.

► Weiterlesen

Das Notwendige möglich machen – Die solare Forschungswende in Deutschland

IÖW-Fellow Gerd Stadermann zeichnet in diesem Buch umfassend nach, wie Deutschland in fünf Jahrzehnten Forschung das Solarzeitalter eingeläutet hat und zu einem weltweit anerkannten Standort der Erneuerbaren-Energien-Spitzenforschung wurde. Kernstück der historischen und wissenschaftlichen Untersuchung sind Interviews mit visionären Wegbereitenden der Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien – aus Wissenschaft, Ingenieurwesen und Technik, aus Ministerien und der Forschungspolitik.

► Weiterlesen

Post-Growth Work: Employment and Meaningful Acitivities within Planetary Boundaries

Der übermäßige Verbrauch natürlicher Ressourcen und die immensen Emissionen, die aus unserem wachstumsorientierten Wirtschaftssystem resultieren, überschreiten die planetarischen Grenzen. Trotzdem streben Gesellschaft und Wirtschaft nach wie vor nach Wirtschaftswachstum, um Arbeitsplätze zu schaffen, die sozialen Sicherungssysteme zu finanzieren und die Steuereinnahmen zu sichern. Irmi Seidl und IÖW-Fellow Angelika Zahrnt führen in ihrem nun auf Englisch vorliegendem Buch den Begriff der sinnstiftenden Tätigkeiten ein, der verschiedene Arten von Arbeit umfasst – bezahlte und unbezahlte, aufeinander folgende oder parallele – die sowohl für den Arbeitnehmer als auch für die Gesellschaft als Ganzes sinnvoll sind. Gleichzeitig plädieren die sie für eine Verkürzung der Arbeitszeit in der formellen Beschäftigung.

► Weiterlesen

Wann und wie ist Klimaneutralität in Berlin machbar?

Wie Berlin klimaneutral werden kann, beschäftigt uns am IÖW seit vielen Jahren. Wie realistisch sind die Klimaschutziele, die Berlin sich vorgenommen hat? Im Tech2go-Podcast von Technology Review spricht Prof. Bernd Hirschl darüber, wann und wie Berlin klimaneutral werden kann und wie die Wissenschaft solche Szenarien realistischer berechnen kann. Hirschl fordert in dem knapp einstündigen Beitrag, dass Szenariostudien lösungsorientierter werden sollen: Die Forschenden müssen über die rein technische Machbarkeit hinausgehen, indem sie auch soziale oder strukturelle Hemmnisse wie den Fachkräftemangel einberechnen und gleichzeitig Lösungswege aufzeigen.

Den Podcast anhören | ► Studie „Berlin Paris-konform machen“ lesen

Wie Berlin klimaneutral heizen könnte

Fast die Hälfte des Berliner Energieverbrauchs geht aufs Heizen zurück. Wie kann die Stadt dabei klimaneutral werden? IÖW-Wärmeexpertinnen Dr. Elisa Dunkelberg und Dr. Julika Weiß erläutern in einem Gastbeitrag im Tagesspiegel Maßnahmen für eine wirksame Wärmewende. Sie stellen Lösungszentrale für Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, eine sozial gerechte Finanzierung und Umstellung auf klimaneutrale Wärmequellen unter anderem in der Berliner Fernwärme vor.

Hier geht es zum Gastbeitrag im Tagesspiegel | ► IÖW-Studie: Enwicklung einer Wärmestrategie für das Land Berlin

Die Grüne Stadt der Zukunft – Wie wachsende Städte klimaresilient werden

Grünflächen sichern die Lebensqualität in Städten: Sie helfen, mit Klimawandelfolgen wie Hitze und Starkregen umzugehen und schützen die biologische Artenvielfalt. Doch der wachsende Bedarf an Wohnraum und Gewerbeflächen führt dazu, dass städtisches Grün verstärkt zurückgedrängt oder unzureichend mitgedacht wird. Es stellt sich daher dringlicher denn je die Frage, wie Stadtgrün trotz Nachverdichtung und Klimawandel erhalten und entwickelt werden kann. Am Beispiel Münchens zeigt unser Video des BMBF-Projekts „Grüne Stadt der Zukunft“ verschiedene Grünmaßnahmen und Gestaltungsoptionen einzelner Akteure und geht auf die Bedeutung von Vorzeigeprojekten ein. Zahlreiche Zukunftsbilder geben eine Vorstellung davon, wie grün die Stadt werden könnte.

► Das Video anschauen (YouTube) | ► Zu den Zukunftsbildern

Besser nackt als verpackt: Gegen die Verpackungsflut

In den letzten zwanzig Jahren haben sich Kunststoffverpackungen bei Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik verdoppelt. Trotz der damit verbundenen Umweltprobleme sind nachhaltige Alternativen beim täglichen Einkauf noch immer die Ausnahme. Wie es anders gehen kann, haben wir gemeinsam mit dem ifeu in unserem Forschungsprojekt Innoredux in dem Verpackungslabor „Alles drin, wenig drum“ gezeigt. Welche verschiedenen Verpackungslösungen gibt es? Wie nachhaltig sind sie?

Testen Sie Ihr Wissen beim Verpackungs-Quiz, entdecken Sie unsere Infografiken und Tipps zum verpackungsarmen Einkaufen!

Wie kann Energie- und Umweltpolitik Reboundeffekte reduzieren?

Viele klima- und energiepolitische Szenarien gehen davon aus, dass der Verbrauch an Energie und Ressourcen deutlich gesenkt werden kann. Der Schlüssel: Effizienz. In der Tat wurden in den letzten 40 Jahren erhebliche Effizienzfortschritte erzielt – allerdings ist der absolute Verbrauch in Deutschland nicht in entsprechendem Maße gesunken. Ein wesentlicher Grund: Reboundeffekte. Anfang 2021 haben wir auf einer Online-Fachkonferenz des Forschungsprojekts ReCap Neues aus der Reboundforschung und Policy-Empfehlungen zur Begrenzung der Reboundffekte vorgestellt und mit Wissenschaftler*innen, sowie Akteuren aus Politk, Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutiert.

► Über die Tagung | ► Zu den Ergebnissen von ReCap

Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39

E-Mail: mailbox@ioew.de
Das IÖW bei Twitter: www.twitter.com/ioew_de

Redaktion: Richard Harnisch, Antonia Sladek, Leo Deibele, Zoe Rose

Anmeldung zum IÖW-Newsletter-Abonnement