Liebe Leser*innen,

heute am frühen Morgen, so berichten verschiedene Medien, hat die Bundesregierung ihre Haushaltskrise gelöst, die vier Wochen schwelte. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt hatte ein Milliarden-Loch in den Klima- und Transformationsfonds gerissen. IÖW-Vorstand Dr. Reinhard Loske sieht in der Krise Chancen für eine ehrlichere Kommunikation über Klimaschutz-Investitionen: In seinem Gastbeitrag auf klimareporter.de kritisiert er, dass ein erheblicher Teil der eingestellten oder bereits zugesagten Mittel aus dem Fonds mit Nachhaltigkeit nichts oder nur wenig zu tun hat. Was aus seiner Sicht jetzt zu tun ist: Subventionen umschichten, Infrastruktur umplanen, Schuldenbremse ökologisch modernisieren, CO2-Preise ohne Deckel, aber mit Ausgleich, Steuererhöhungen nicht gänzlich ausschließen…

Wir wünschen Ihnen eine konsumstressfreie Weihnachtszeit und einen besinnlichen Jahresausklang. Bleiben Sie uns auch im neuen Jahr gewogen.

Herzliche Grüße aus dem IÖW
Ihr Richard Harnisch
Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Aktuelles aus dem IÖW

Dr. Alexandra Dehnhardt leitet Forschungsfeld Umweltökonomie und Umweltpolitik am IÖW

Seit Dezember 2023 ist die Agraringenieurin und Umweltökonomin Dr. Alexandra Dehnhardt Leiterin des Forschungsfelds „Umweltökonomie und Umweltpolitik“ am IÖW. Sie leitet den Bereich gemeinsam mit dem Nachhaltigkeits- und Transformationsforscher Dr. Florian Kern. Mit Dehnhardt hat das Forschungsfeld eine erfahrene Expertin für Biodiversität und Klimaanpassung an seiner Spitze.

Alexandra Dehnhardt engagiert sich seit diesem Jahr auch als Mitglied im Forum Zukunftsstrategie des Bundesforschungsministeriums (BMBF). Als einzige Vertreterin eines unabhängigen Nachhaltigkeitsforschungsinstituts ist sie von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger in das Gremium berufen worden.

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Thomas Korbun im Vorstand der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung

Der Vorstand der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung (v. l.): Thomas Korbun (IÖW), Christine Ahrend (TU Berlin), Susanne Hecker (MfN Berlin) (Foto: GTPF, Martin Burwitz)

Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW, wurde im November 2023 gemeinsam mit Prof. Dr. Christine Ahrend von der Technischen Universität Berlin und Dr. Susanne Hecker vom Museum für Naturkunde Berlin in den Vorstand der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung (GTPF) gewählt. Ihre Amtszeit beginnt im Januar 2024. Die Gesellschaft entwickelt transdisziplinäre und partizipative Forschung und Lehre weiter, vernetzt die Forschenden im deutschsprachigen Raum und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das IÖW ist Gründungsmitglied der Gesellschaft.

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Branchendialoge für mehr Biodiversität: Projekt GiBBS bringt Baustoffindustrie und Naturschutzakteure an einen Tisch

Uferschwalben (Foto: Kev/Pixabay)

Kies, Sand, Ton und Gips sind für die Baubranche unverzichtbar, doch ihr Abbau verändert Ökosysteme oft irreversibel. Die gute Nachricht: In den Abbaustätten entstehen – wenn man es zulässt – neue Lebensräume für seltene Arten. Wie kann ein erfolgreiches Biodiversitätsmanagement in den Unternehmen aussehen? Im Projekt „Ganzheitliches Biodiversitätsmanagement in der Baustoffindustrie“ (GiBBS), das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, richtet das IÖW drei Branchendialoge aus, um wirksame Ansätze herauszuarbeiten. Beim zweiten Branchendialog am 21. November 2023 ging es um konkrete Herausforderungen für den Artenschutz im aktiven Abbau.

„Abbaustätten können ökologische Nischen für Vögel wie die Uferschwalbe oder Amphibien wie die Gelbbauchunke bieten. Doch viele Unternehmen betreiben eine sogenannte Verhinderungspflege, damit sich seltene Arten gar nicht erst ansiedeln. Sie befürchten, dass sie ihre Arbeit wegen Artenschutzvorgaben unterbrechen müssten“, erklärt Unternehmensforscherin Anneli Heinrich vom IÖW, die das Projekt GiBBS leitet. „Im Dialog mit Branchenverbänden, Naturschutzbehörden und NGOs zeigt sich eine große Bereitschaft, an gemeinsamen Lösungen für mehr Biodiversität zu arbeiten.“

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Durch Energiemonitoring zu Suffizienz motivieren

Prosumer haben mit der Anschaffung einer Photovoltaikanlage (PV) einen positiven Beitrag zur Energiewende geleistet. Allerdings zeigt die jüngste Forschung, dass der Umstieg auf den Strom vom eigenen Dach auch die Gefahr von einem erhöhten Verbrauch im Haushalt mit sich bringt. Das IÖW hat im Projekt ProSuffizienz die Informationsgrundlage der Haushalte als eine mögliche Quelle für diesen erhöhten Energieverbrauch analysiert. Die Analyse von Jakob Hofmann und Dr. Swantje Gährs bietet Einblicke in die Vielfalt der Energiemonitoringangebote und zeigt Bereiche auf, in denen die Nutzung erleichtert und die Transparenz verbessert werden könnte, um suffiziente Strategien zu fördern und Rebound-Effekte zu minimieren.

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Gute Bürgerbeteiligung ausgezeichnet – IÖW engagiert sich in Jury

Partizipation ist in aller Munde. Aber wie wird Beteiligung tatsächlich gut und führt zu einem Mehrwert? Das Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung will Vorbilder sichtbar machen und hat erstmals fünf Auszeichnungen für „Gute Bürgerbeteiligung“ vergeben. IÖW-Wissenschaftlerin und Partizipationsexpertin Dr. Esther Hoffmann hat sich als Mitglied im Beirat des Kompetenzzentrums in der Jury eingebracht. Die Juror*innen wählten aus den mehr als 50 Bewerbungen aus nahezu allen Teilen Deutschlands die fünf ausgezeichneten Projekte aus. Auf dem Kongress „D³ – #deutschland #digital #demokratisch“ im November 2023 hielt Esther Hoffmann die Laudatio für Solingen. Die Stadt wurde für ihr Modellprojekt „fYOUture – Wenn Demokratie leben lernt“ ausgezeichnet wurde, mit dem es ihr gelungen ist, Jugendbeteiligung gesamtstädtisch zu verankern.

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Alina Vogel erhält Marie-Pleißner-Preis

Wie reagieren Unternehmen auf mentale Gesundheitsprobleme von Mitarbeiter*innen im Home-Office während der COVID-19-Pandemie und welchen Einfluss haben dabei institutionelle Logiken? Diesen Fragen ging Alina Vogel in ihrer Masterarbeit an der Technischen Universität Chemnitz nach und wurde dafür mit dem Marie-Pleißner-Preis ausgezeichnet. Im Juni 2022, direkt nach ihrem wirtschaftswissenschaftlichen Studium, wurde Alina Vogel Persönliche Referentin des Wissenschaftlichen Geschäftsführers am IÖW. Den Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen erhielt sie am 16. November 2023 im Rahmen einer Würdigung der Universität für überragende Leistungen ihrer Mitglieder und Angehörigen.

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Ökologisches Wirtschaften

Klimawandel und Biodiversität

Klimawandel und Biodiversitätsverlust: Zwei komplexe, miteinander verschränkte Krisen, die sich spürbar zuspitzen. In diesem Jahr waren die Monate Juli bis August weltweit so heiß wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gleichzeitig liegt die Rate des Artensterbens heute hundertmal höher als der Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift »Ökologisches Wirtschaften« zeigt, warum sich beide Krisen nur gemeinsam lösen lassen. Bislang werden Klima- und Biodiversitätsschutz weitgehend in getrennten politischen Domänen behandelt, wie Alexandra Dehnhardt und Josef Settele in der Einleitung zum Schwerpunkt kritisieren. Das Heft zeigt Synergie- und Konfliktpotenziale sowie aktuelle politische Entwicklungen auf.

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Keine Ausgabe von »Ökologisches Wirtschaften« mehr verpassen

Viermal im Jahr stellt der Newsletter »Ökologisches Wirtschaften« die Inhalte des neuen Heftes vor. Erfahren Sie pünktlich zum Erscheinungstermin, welche Themen im Fokus stehen und welches Heft neu im Open-Access-Portal www.oekologisches-wirtschaften.de freigeschaltet wurde.

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Termine

25. Januar 2024 | Fachkonferenz: Highlights der Umweltbewusstseinsstudie 2022 und Impulse für die sozial-ökologische Transformationsforschung

Alle zwei Jahre erhebt die Umweltbewusstseinsstudie des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes, wie die Menschen in Deutschland über die Umwelt denken. Die jüngste Studie zeigt: Auch wenn Krisen wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Inflation derzeit stärker im Vordergrund stehen, bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein wichtiges Thema für die Menschen in Deutschland. Eine sehr klare Mehrheit befürwortet den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. Wichtig ist den Befragten aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden.

Diese Erkenntnisse werden auf einer Fachkonferenz des Umweltbundesamtes diskutiert. Vier Sessions vertiefen zentrale Themen der Studie. Ziel ist es, Impulse für die Umweltforschung zu setzen und Anregungen für zukünftige Umfragen zum Umweltbewusstsein zu erhalten.

Datum: 25. Januar 2024, 9:30-13:00 Uhr
Ort: Online
Veranstalter: Umweltbundesamt, ConPolicy, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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Das IÖW in den Medien

++ Nachhaltigkeit von KI ++ Geoenergieallianz ++

„Klimaminute“: rbb-Interview mit Friederike Rohe 

Friederike Rohde erklärt im Interview mit dem rbb-Reporter Volker Wieprecht: Beim Energiesparen hilft es, KI-Modelle schlank zu halten, denn große Rechenmodelle wie GPT3 sind wegen ihrer vielen Parameter energieintensiv. Außerdem sollte die europäische KI-Verordnung Unternehmen verpflichten, ökologische Kennzahlen zu erheben, so die Techniksoziologin.

rbb Abendschau, 3. Dezember 2023 | ► Zum Beitrag

Geoenergieallianz Berlin-Brandenburg gegründet

Ein Zusammenschluss aus acht Forschungseinrichtungen in Berlin und Brandenburg will die Nutzung der Energie aus dem Erdinneren fördern. „Die Nutzung des Untergrunds, um Energie zu gewinnen oder zu speichern, ist ein essenzieller Baustein für eine künftige CO2-arme und möglichst importunabhängige Energieversorgung“, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier.

Evangelischer Pressedienst, 27. November 2023 | ► Zum Beitrag

Aus dem IÖW

Neues Jahr, neuer Job? Join our Team!

Lust auf Veränderung? Wir haben derzeit mehrere Stellen bei uns am IÖW ausgeschrieben und freuen uns über Bewerbungen:

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Bewerbungsfrist 8. Januar 2024)

Verwaltung am IÖW  (Bewerbungsfrist: 17. Dezember 2023)

Aus dem IÖW-Netzwerk

Reinhard Loske: „Nach dem Verfassungsgerichtsurteil: Was tun? Was unterlassen?“

Beim Klimaschutz noch weiter zu entschleunigen, kann nicht die Konsequenz des aktuellen Urteils des Bundesverfassungsgerichts sein. Die Entschleierung der versuchten Täuschung bei den öffentlichen Finanzen könnte aus der Sicht ökologischer Ehrlichkeit auch etwas Heilsames haben, sagt IÖW-Vorstand Reinhard Loske in einem Gastbeitrag auf klimareporter.de. Statt Gießkannen-Maßnahmen (Strompreis) braucht es neue Akzente bei Subventionen und Infrastrukturpolitik und eine ökologische Modernisierung der Schuldenbremse, so Loske.

► Zum Gastbeitrag

Impressum

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)
Potsdamer Str. 105 | D-10785 Berlin
Telefon: +49-(0)30 - 884 59 4-0 | Fax: +49-(0)30 - 882 54 39
E-Mail: mailbox@ioew.de 

Redaktion: Richard Harnisch, Helena Schellig

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