Menü image/svg+xml

Ausgezeichnet: Alina Vogel erhält Marie-Pleißner-Preis

Wie reagieren Unternehmen auf mentale Gesundheitsprobleme von Mitarbeiter*innen im Home-Office während der COVID-19-Pandemie und welchen Einfluss haben dabei institutionelle Logiken? Diesen Fragen ging Alina Vogel in ihrer Masterarbeit an der Technischen Universität Chemnitz nach und wurde dafür mit dem Marie-Pleißner-Preis ausgezeichnet. Im Juni 2022, direkt nach ihrem wirtschaftswissenschaftlichen Studium, wurde Alina Vogel Persönliche Referentin des Wissenschaftlichen Geschäftsführers am IÖW. Den Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen erhielt sie am 16. November 2023 im Rahmen einer Würdigung der Universität für überragende Leistungen ihrer Mitglieder und Angehörigen. 

Mental gesund durch die Pandemie: Wie reagieren Unternehmen?

Ziel von Vogels Arbeit war es, Implikationen für eine verbesserte Unterstützung von Mitarbeiter*innen zum Erhalt ihrer mentalen Gesundheit abzuleiten. Hierzu führte die Absolventin in vier Unternehmen – zwei Konzernen und zwei Start-Ups – jeweils zwei Interviews durch: eines mit einer Führungskraft als Entscheidungsträger*in und eines mit einer*m Mitarbeiter*in des Unternehmens. Vogels Ergebnisse zeigen, dass trotz gestiegenem Bewusstsein für die mentale Gesundheit der Beschäftigten die COVID-19-Pandemie die Priorisierung in den Unternehmen nicht maßgeblich verändert hat. Sah das befragte Unternehmen mentale Gesundheit generell als relevant an, so änderte sich dies auch während der Pandemie nicht. Wurde mentale Gesundheit hingegen bereits vor der Pandemie eher nachlässig behandelt, behandelten die Unternehmen es auch durch die pandemische Krisensituation nicht als prioritärer. 

„Ich habe in meiner empirischen Untersuchung herausgefunden, dass es in den betrachteten Organisationen verschiedene ‚institutionelle Logiken‘ gibt, die einen adäquaten Umgang mit mentalen Gesundheitsproblemen behindern können“, so Vogel. „Ein Beispiel ist die Unternehmenslogik: Ein klassisches Wirtschaftsunternehmen bezieht Legitimität unter anderem darüber, eine wirtschaftlich profitable Organisation zu sein – das Handeln von organisationalen Akteuren orientiert sich folglich etwa daran, Effizienz und Leistung zu steigern oder die Kosten zu minimieren. Allerdings hat hier nicht nur eine einzige Logik Einfluss – im Fall meiner Untersuchung waren noch eine gesetzliche Logik, eine Marktlogik und eine Gesundheits- bzw. Wohlbefindenslogik erkennbar. Diese haben in den betrachteten Entscheidungssituationen oftmals miteinander konkurriert oder standen in Konflikt miteinander. 

Über den Marie-Pleißner-Preis 

Der Marie-Pleißner-Preis wird für herausragende Abschlussarbeiten in den Sozial-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften vergeben. Der Preis wird seit 2013 von der Gleichstellungskommission der TU Chemnitz verliehen. Mit dieser Auszeichnung soll ein besonderer Anreiz für Absolventinnen zur Ausrichtung auf eine wissenschaftliche Karriere geschaffen werden. Namensgeberin für den ausgelobten Preis in den sozial-, geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten ist Luise Marie Pleißner (1893-1987), eine Chemnitzer Lehrerin und Frauenrechtlerin, die sich früh für die Ausbildung von Mädchen und die Zulassung von Frauen an Universitäten einsetze. Zu den früheren Preisträgerinnen zählt IÖW-Fellow Sabrina Schmidt.

Mehr Informationen zum Marie-Pleißner-Preis

Zum Profil von Alina Vogel   

Hauptnavigation

Servicenavigation