Veranstalter: IÖW und seine Projektpartner
Veranstaltungsort: Umweltforum Berlin Auferstehungskirche
Die Vielfalt der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und Nutztiere ("Agrobiodiversität") nimmt dramatisch ab. Wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung? Welche politischen Ansätze zur Erhaltung von Agrobiodiversität gibt es und wie sind diese zu bewerten? Diese und ähnliche Fragen sollen während der zweitägigen Veranstaltung im nationalen und internationalen Kontext beleuchtet und erörtert werden. Ziel der Tagung ist es, das Thema Agrobiodiversität stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, den wissenschaftlichen Diskurs zu fördern und so langfristig einen Beitrag für eine nachhaltige Sicherung von Ernährung und Entwicklungschancen zu leisten.
Projekthomepage: www.agrobiodiversitaet.net
10:00
Verlust von Agrobiodiversität – Ursachen und Status Quo
Moderation: Thomas Korbun, IÖW
Begrüßung im Namen der Projektgruppe Agrobiodiversität
Prof. Dr. Konrad Hagedorn, Humboldt-Universität Berlin
Nachhaltige Landwirtschaft durch institutionellen Wandel
Irene Hoffmann, Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
Verlust von Agrobiodiversität bei Tieren und Pflanzen
Prof. Dr. Veronika Bennholdt-Thomsen, Institut für Theorie und Praxis der Subsistenz
Vielfalt der Arten, Sorten und Rassen – Vielfalt der Kulturen
Dr. Anita Idel, Projektkoordination Tiergesundheit und Agrobiodiversität; Ulrich Petschow, IÖW
Agrobiodiversität entwickeln! Entwicklungsdynamik, Herausforderungen, Ansätze
Diskussion
13:00-14:15
Mittagspause
14:15
Arbeitsgruppenphase: Einflussfaktoren auf Agrobiodiversität
AG 1: Der Einfluss ökonomischer Strukturen aud Diversität: Globaler versus regionaler Markt
Moderation: Ulrich Petschow, IÖW
Impulsreferate: Jens Clausen, IÖW; Prof. Dr. Achim Spiller, Universität Göttingen
AG 2: Der Einfluss der Nutzungsformen: No Agrobiodiversity without Cultural Diversity (in englischer Sprache)
Moderation: Dr.a Maite Mathes, Schweisfurth-Stiftung
Impulsreferat: Pat Mooney, Action Group on Erosion
AG 3: Der Einfluss internationaler Politik auf Agrobiodiversität bei Tieren
Moderation: Dr. Anita Idel, Projektkoordination Tiergesundheit und Agrobiodiversität
Impulsreferate: Dr. Steffen Weigend, FAL-Mariensee; Irene Hoffmann, FAO
AG 4: Der Einfluss internationaler Politik auf Agrobiodiversität bei Pflanzen
Moderation: Ruth Brauner, Öko-Institut
Impulsreferate: Franziska Wolff, Öko-Institut; Siegfried Harrer, Informatioenszentrum Biologische Vielfalt; Dr. Rudolf Buntzel-Cano, Evangelischer Entwicklungsdienst
16:00-16:30
Kaffeepause
16:30
Politische Ansätze zur Erhaltung und Nutzung der Agrobiodiversität
Moderation: Regine Barth, Öko-Institut
Dr. Wilbert Himmighofen, Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)
Politische Rahmenbedingungen und staatliche Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Agrobiodiversität
Dorota Metera, International Unoin for the Conservation of Nature; Karin Robinet, Bundesamt für Naturschutz
Potenziale einer integrierten Landwirtschaftsund Naturschutzpolitik
Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, Deutscher Bauernverband
Agrobiodiversität als Herausforderung für die Landwirtschaft
Pat Mooney, Action Group on Erosion
How to promote Agrobiodiversity? NGO-proposals for Industrialised Agriculture
Diskussion
19:30
Empfang am Agrobiodiversen Buffet
9:00
Agrobiodiversität in der Nutzung
Moderation: Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Schweisfurth-Stiftung
Andrea Heistinger, Arche Noah
Bäuerliche und gärtnerische Pflanzenzüchtung – Erhaltung durch Nutzung
Prof. Dr. Rudolf Preisinger, Lohmann Tierzucht
Agrobiodiversität aus Sicht eines weltweit aktiven Hühnerzuchtunternehmens
Joachim Brandt, SparHandels-AG
Vielfalt und Regionalität im Handel – Beispiele für erfolgreichen Handel mit Vielfalt
Diskussion
11:00-11:30
Kaffeepause
11:30
Arbeitsgruppenphase: Erfahrungen und Handlungsstrategien
AG 5: Internationale Tendenzen der Tierzüchtung und die Rolle der Zuchtunternehmen
Moderation: Dr. Anita Idel, Projektkoordination Tiergesundheit und Agrobiodiversität
Impulsreferat: Prof. Dr. Rudolf Preisinger, Lohmann Tierzucht
AG 6: Bäuerliche Erhaltungsinitiativen zwischen Idealismus und Überforderung
Moderation: Jens Clausen, IÖW
Impulsreferate: Helge Thoelen, Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines; Jörg Bremond, Zentralstelle für Agrardokumentation und -information
AG 7: Agrobiodiversität im Getreidesektor: regionale statt universale Sorten als Chance für Vielfalt
Moderation: Rudolf Vögel, Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburg
Impulsreferat: Dr. Berthold Heyden, Graf Keyserlingk Institut; Joseph Steinberger, Bundessortenamt
AG 8: Jenseits des Weltmarktes: Gärten und Agrobiodiversität
Moderation: Dr. Markus Wissen, Freie Universität Berlin
Impulsreferat: Dr. Thomas Gladis, Universität Kassel
AG 9: Rechtliche Instrumente für eine aktive Agrobiodiversitätspolitik in Deutschland
Moderation: Regine Barth, Öko-Institut
Impulsreferate: Miriam Dross, Öko-Institut ; Siegfried Harrer, Informationszentrum Biologische Vielfalt; Antje Feldmann, Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
13:00-14:00
Mittagspause
14:00
Podiumsdiskussion: Agrobiodiversität entwickeln – Handlungsstrategien und Impuls
Moderation: Dr. Anita Idel, Projektkoordination Tiergesundheit und Agrobiodiversität
Podium:
16:00
Ende
Regine Barth
Öko-Institut e.V.
Dr. Heinrich Graf von Bassewitz
Deutscher Bauernverband (DBV)
Prof. Dr. Veronika Bennholdt-Thomsen
Institut für Theorie und Praxis der Subsistenz (ITPS)
Joachim BrandtSPAR Handels-Aktiengesellschaft
Ruth Brauner
Öko-Institut e.V.
Jörg Bremond
Zentralstelle für Agrardokumentation und –information (ZADI)
Dr. Rudolf Buntzel-Cano
Evangelischer Entwicklungsdienst (eed)
Jens Clausen
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Miriam Dross
Öko-Institut e.V.
Antje Feldmann
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
Dr. Thomas Gladis
Universität Kassel/Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (ZADI)
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald
Schweisfurth-Stiftung (SfS)
Prof. Dr. Konrad Hagedorn
Humboldt Universität Berlin
Andrea Heistinger
Arche Noah e.V.
Dr. Berthold Heyden
J. und C. Graf Keyserlingk-Institut
Dr. Wilbert Himmighofen
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)
Irene Hoffmann
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
Dr. Anita Idel
Projektkoordination Tiergesundheit & Agrobiodiversität
Dr. Hans Theo Jachmann
Syngenta Agro GmbH
Joseph Jacobi
Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V.
Thomas Korbun
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Dr. Maite Mathes
Schweisfurth-Stiftung (SfS)
Dorota Metera
International Union for the Conservation of Nature (IUCN)
Pat Mooney
ETC Action Group on Erosion, Technology and Concentration
Ulrich Petschow
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Prof. Dr. Rudolf Preisinger
Lohmann Tierzucht GmbH
Wolfgang Reimer
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)
Prof. Dr. Jürgen Rimpau
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.
Dr. Hermann Schulte-Coerne
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)
Prof. Dr. Achim Spiller
Institut für Agrarökonomie der Universität Göttingen
Joseph Steinberger
Bundessortenamt (BSA)
Helge Thoelen
Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines e.V.
Rudolf Vögel
Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburg (LAGS)
Dr. Steffen Weigend
Institut für Tierzucht und Tierverhalten (FAL)
Dr. Markus Wissen
Freie Universität Berlin
Arbeitsgruppe 1
Der Einfluss ökonomischer Strukturen auf Diversität: Globaler versus regionaler Markt
Die zunehmenden Konzentrationsprozesse auf der Nachfrageseite, die Erschließung der economies of scale sowie die Globalisierung der Märkte für landwirtschaftliche Produkte haben zum Verlust von Agrobiodiversität beigetragen. Welche Strategien existieren, die diese Tendenzen begrenzen oder gar umkehren können? Sind Regionalisierungsstrategien oder Diversifizierungsstrategien geeignete Ansätze?
Arbeitsgruppe 2
Der Einfluss der Nutzungsformen: No Agrobiodiversity without Cultural Diversity (in englischer Sprache)
An agrobiodiversity that is not lived is not one. Diversity in agricultural, economic and nutritional practises constitutes what is now discussed under the term agrobiodiversity. In other words, today’s diversity in crops and livestock is the result of cultural diversity – and this is increasingly threatened, e. g. by a worldwide uniform food culture. The workshop addresses such constraints as well as social and cultural prerequisites for promoting agrobiodiversity, worldwide and especially in Germany.
Arbeitsgruppe 3
Der Einfluss internationaler Politik auf Agrobiodiversität bei Tieren
Welche Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung internationaler Regelungen in Industrieländern bestehen, um Agrobiodiversität bei Tieren zu erhalten? Am Beispiel Deutschlands sollen die Global Strategy, der FAO-Report on the State of the World’s Animal Genetic Resources und besonders das Nationale Fachprogramm Tiergenetische Ressourcen diskutiert werden. Welche Ziele verfolgen diese Programme? Welche Rahmenbedingungen sind für deren Umsetzung notwendig und welche Instrumente sollten zum Einsatz kommen?
Arbeitsgruppe 4
Der Einfluss internationaler Politik auf Agrobiodiversität bei Pflanzen
Das Thema Pflanzengenetische Ressourcen (PGR) für Ernährung und Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren als eigenständiges Politikfeld herausgebildet. Viele Impulse kommen dabei von internationaler Ebene. Welche internationalen Politiken wirken sich positiv und welche hemmend auf den Erhalt und die Nutzung pflanzlicher Agrobiodiversität aus? Welche Differenzen bestehen im Umgang mit Agrobiodiversität zwischen südlichen Ländern und Industrieländern?
Arbeitsgruppe 5
Internationale Tendenzen der Tierzüchtung und die Rolle der Zuchtunternehmen
Die Privatisierung der Tierzucht beeinflusst weltweit Zuchtziele, Züchtungstechniken und Züchtungsforschung. Diese - privaten - Herkünfte sind für züchterische Initiativen Dritter in der Regel nicht verfügbar. Gleichzeitig verdrängen die hochleistenden Tiere andere Herkünfte und reduzieren damit die Agrobiodiversität. Auf die diversitätsrelevanten Daten besteht zudem keine Zugriffsmöglichkeit. Wie weit könnten und bis zu welchem Grad sollten Zuchtunternehmen ihrer Verantwortung diesbezüglich gerecht werden? Welche weiteren Tendenzen kennzeichnen die private Tierzucht und welche Auswirkungen lassen sich daraus für die Agrobiodiversität ableiten?
Arbeitsgruppe 6
Bäuerliche Erhaltungsinitiativen zwischen Idealismus und Überforderung
Die Zucht und Haltung bedrohter Rassen ist in den seltensten Fällen rentabel. Von der Tierversorgung über Inzuchtvermeidung bis hin zu Vermarktung und Fördergeldersuche muss also alles „nebenher“ erledigt werden. Die Ansprüche an Allmende pflegende „Hobbyzüchterinnen“ und „Hobbyzüchter“ sind hoch. (Wie) sollte die öffentliche Hand finanziell und fachlich unterstützend tätig werden?
Arbeitsgruppe 7
Agrobiodiversität im Getreidesektor: regionale statt universale Sorten als Chance für Vielfalt
Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs konzentriert sich die Züchtung zur Refinanzierung ihrer Investitionskosten auf weniger werdende, ökonomisch interessante Arten. In der Konsequenz müssen heute zugelassene Sorten möglichst universell einsetzbar sein, um einen (welt)weiten Absatz zu finden. Unter welchen Voraussetzungen könnte eine Orientierung auf Regionalität, besondere Standortanforderungen und unterschiedliche Verwertungsoptionen Impulse zur Förderung der Agrobiodiversität im Getreidesektor erbringen?
Arbeitsgruppe 8
Jenseits des Weltmarktes: Gärten und Agrobiodiversität
Initiativen wie so genannte community gardens, internationale Gärten und Gärten der Frauen nehmen an Zahl und Bedeutung zu. In ihnen werden Pflanzen und Saatgut getauscht, Wissen vermittelt und Sorten erhalten bzw. durch ihren Anbau an die jeweiligen regionalen Standortbedingungen angepasst. Welchen Beitrag leisten alternative gärtnerische Nutzungsformen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der agrarbiologischen Vielfalt? Mit welchen Problemen werden sie dabei konfrontiert?
Arbeitsgruppe 9
Rechtliche Instrumente für eine aktive Agrobiodiversitätspolitik in Deutschland
Gegenwärtig bestehen in Deutschland neben finanziellen Fördermaßnahmen nur wenige staatliche Ansätze zur Erhaltung von Agrobiodiversität. Es soll daher gefragt werden, welche Maßnahmen nötig und möglich sind, um die Agrobiodiversität wirksamer als bisher zu fördern. Welche politischen Rahmenbedingungen sind für eine Umsetzung erforderlich? Wie können private Akteure in die Entwicklung solcher Instrumente einbezogen werden und welche Erfolgsaussichten haben freiwillige Selbstverpflichtungen in diesem Bereich?
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