Berlin, 18. Dezember 2019
Bauprojekte bedrohen urbane Gärten in Stuttgart und Berlin: Forscher empfehlen Kommunalpolitik Stadtgärten zu erhalten
Urbane Gärten und Parks sind wichtig für das Stadtklima, die Biodiversität und die Lebensqualität der Stadtbevölkerung. Doch oft stehen sie aufgrund von Bauaktivitäten unter Druck. Das Forschungsprojekt „GartenLeistungen“ unter Leitung des Berliner Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) will dazu beitragen, den Beitrag von städtischen Gärten zu erhalten und zu stärken. Hierzu arbeiten die Forscher mit den Gärten Inselgrün in Stuttgart und dem Himmelbeet in Berlin zusammen. Derzeit ist die Zukunft beider Gärten aufgrund von Bauprojekten jedoch ungewiss – es sind keine Einzelfälle. Die Wissenschaftler fordern angesichts anstehender stadtpolitischer Entscheidungen die Städte auf, die wichtigen Funktionen, die die Gärten lokal übernehmen, in der Stadtpolitik stärker zu berücksichtigen. Das Berliner Himmelbeet muss Ende 2020 wegen einer Baustelle seinen Platz räumen. Und am 20. Dezember 2019 entscheidet der Gemeinderat der Stadt Stuttgart, ob es für Inselgrün eine Zukunft gibt.
Berlin, 28. November 2019
Von der Faser zur Faser – Pilotprojekt „DiTex“ erprobt hochwertiges Textilrecycling
Textilien werden bis heute ganz überwiegend aus frischen Fasern hergestellt. Eine Kreislaufwirtschaft in der Textilwirtschaft? Bislang weitgehend Fehlanzeige. Ein neues Forschungsprojekt möchte dies ändern. Die Idee: Von der Faser zur Faser – aussortierte Kleidungsstücke oder andere Textilien wie Handtücher und Bettwäsche dienen als Rohstoff, um daraus Fasern für neue Stoffe in gleicher Qualität zu gewinnen. Auf diese Weise können im stark wachsenden Textilsektor Ressourcen geschont und die Produktivität gesteigert werden, so der Ansatz des Forschungsvorhabens „DiTex“, das vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gemeinsam mit Partnern durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Berlin, 1. Oktober 2019
Neuerscheinung: Tätigsein in der Postwachstumgesellschaft
Die gegenwärtige Klimadebatte ist auch eine Debatte über das Wirtschaftswachstum. Denn trotz aller Klima-Bekenntnisse halten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weitgehend am Ziel fest, die Wirtschaftsleistung weiter zu steigern – auch wenn dies zulasten des Klimas geht. Begründet wird dies mit dem Mantra, nur Wirtschaftswachstum könne ausreichend Arbeitsplätze bieten. Die Herausgeberinnen Angelika Zahrnt und Irmi Seidl argumentieren in ihrem neuen Buch, dass die Zeit gekommen ist, die Fixierung auf Wirtschaftswachstum und Erwerbsarbeitsplätze aufzugeben. Es müsse darum gehen, Erwerbsarbeit und unbezahlte Arbeit neu zu gewichten und das Steuer- und Sozialsystem so umzubauen, dass dieses weniger von Erwerbsarbeit abhängig wird – so die zentralen Forderungen des Buches „Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft“, das jetzt im Metropolis-Verlag erschienen ist.
Bonn/Berlin, 30. September 2019
Studie: Erhalt von biologischer Vielfalt erfordert Konsumwende
Deutschland importiert jährlich über 200 Millionen Tonnen Rohstoffe und Produkte direkt von außerhalb der Europäischen Union. Deren Anbau, Abbau und Herstellung haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur in den Erzeugerländern. Dabei handelt es sich häufig um Länder des Globalen Südens. Neue Untersuchungen des Bundesamts für Naturschutz (BfN) kommen zu dem Schluss, dass ein wirksamer Schutz von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen weltweit nur gelingt, wenn sich der Konsum im Globalen Norden umfassend verändert.
Berlin, 16. September 2019
Hitze und Starkregen abpuffern: Grünflächen erbringen Städten Nutzen in Millionenhöhe
Städtische Grünflächen sind nicht nur wichtig als Erholungsort für Menschen. Sie haben darüber hinaus viel zu bieten: Sie tragen zur Kühlung während Hitzewellen bei und puffern Überflutungen bei Starkregen ab – damit helfen sie, die Folgen des Klimawandels in Städten zu lindern. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) aus Berlin haben berechnet, welcher ökonomische Nutzen durch Klimaschutz, Starkregenrückhalt, Luftverbesserung und positive Gesundheitswirkungen durch mehr Grün in der Stadt zu erreichen wären. Fazit: Die Ökosystemleistungen von Grünflächen für die Stadtgesellschaft sind Millionen wert – aber nicht immer wird auch nur annähernd so viel in Ausbau und Pflege investiert.
Berlin, 25. April 2019
Forschungsprojekt: Haushalte verschwenderischer oder sparsamer bei Ökoenergie?
Zahlreiche Haushalte in Deutschland sind auf Ökostromanbieter umgestiegen oder erzeugen mit eigenen Erneuerbare-Energien-Anlagen selbst Strom oder Wärme. Das Forschungsprojekt „EE-Rebound“ untersucht, ob und wie sich der Wechsel auf erneuerbare Energien auf den Energieverbrauch auswirkt. Sinkt etwa durch das gute Gewissen – „ich beziehe ja umweltfreundlichen Strom“ – oder durch Einsparungen bei den laufenden Kosten die Bereitschaft zum Energiesparen? Oder beeinflusst der Umstieg den Energieverbrauch nicht oder führt sogar zu einer Reduktion? In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt arbeiten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, die RWTH Aachen und das Fraunhofer ISI daran, Wege zu finden, wie Rebound-Effekte, die der Umwelt schaden, vermieden werden können und Haushalte ihren Energieverbrauch weiter senken können. Das Projekt stellt sich unter www.ee-rebound.de vor.
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Heidelberg/Berlin, 19. März 2019
Forschung für weniger Plastik im Einkaufskorb
Beim Einkauf von Lebensmitteln, Kleidung oder Kosmetik wächst die Zahl der Kunststoffverpackungen scheinbar unaufhaltsam und hat sich in zwei Jahrzehnten verdoppelt. Die Kundinnen und Kunden haben oft nicht einmal die Wahl, Produkte unverpackt zu kaufen. Das will das Forschungsprojekt Innoredux ändern und Wege aufzeigen, wie innovative Geschäftsmodelle im Handel Plastikmüll entlang der Wertschöpfungskette reduzieren können. Die Forscherinnen und Forscher werden dabei seit Februar 2019 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. In einem Reallabor-Forschungsansatz in der Stadt Heidelberg erarbeiten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) gemeinsam mit Handelsunternehmen innovative Verpackungslösungen für den Online- und stationären Handel.
Berlin, 21. Februar 2019
Nachhaltigkeit: Sechs Unternehmen für Transparenz ausgezeichnet
Für die beste Transparenz zum Thema Nachhaltigkeit wurden im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin heute die drei Großunternehmen Rewe, BMW und Telekom sowie die Mittelständler Vaude, Lebensbaum und Memo ausgezeichnet. In einem Ranking der Nachhaltigkeitsberichte haben das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative Future über einhundert Berichte deutscher Unternehmen ausgewertet.