Ein zentraler Aspekt für die Nachhaltigkeit des IÖW liegt in unserer Beschaffungspraxis – IT, Papier, Büromaterialien, Möbel. In vielen Bereiche sind wir dabei schon immer sehr ökologisch orientiert, in anderen Bereichen wie der Beschaffung von Informations- und Kommunikationstechnik haben wir in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht.
Auf dem Weg, unsere „Green-IT-Nachhaltigkeitsstrategie“ umzusetzen, kommen wir voran. Unser Ziel ist es, dass sich immer mehr Anwender*innen auf sogenannten Terminalservern Rechenleistung teilen.
Ein Bestandteil dieser Strategie ist unsere Richtlinie zur Beschaffung von nachhaltigeren IKT-Geräten. Sie beschreibt unseren Prüfprozess bei der Neuanschaffung von Geräten, der vom IT-Beauftragten des Instituts begleitet und kontrolliert wird. Die Richtlinie enthält einen verbindlichen Gerätestandardkatalog, über den ein Großteil notwendiger Neuanschaffungen abgedeckt wird. Weiterhin prüfen wir vor jeder Neuanschaffung, ob bestehende Geräte weitergenutzt oder im Haus getauscht werden können.
Das Monitoring der IT-Beschaffung ist eine Maßnahme unseres Nachhaltigkeitsprogramms, die wir seit 2017 jährlich evaluieren. Wir haben 2021 auf den Neukauf von großen Festrechnern verzichtet. Coronabedingt haben wir sechs neue Notebooks gekauft. Außerdem haben wir den Anteil von ressourcenleichten und energiesparenden Thin-Clients an der Gesamtzahl der stationären Arbeitsplätze am IÖW weiter erhöht (von 5 Prozent in 2015, 31 Prozent in 2018 auf mittlerweile 47 Prozent in 2021). Die Thin Clients übernehmen die Funktion, eine Verbindung mit zentralen Terminalservern herzustellen. Dadurch teilen die Mitarbeiter*innen sich dieselbe IT-Hardware, was den Stromver-brauch senkt (siehe Energieverbrauch). Eine Ausnahme für die Terminalservernutzung bildet bislang bestimmte Spezialsoftware (z. B. Modellierungsprogramme), die weiterhin auf lokalen Arbeitsgeräten ausgeführt wird.
In den Jahren 2020 und 2021 konnten wir aufgrund unserer Client-Server-Architektur in der Pandemie schnell hin zum mobilen Arbeiten wechseln. Durch einen erweiterten Zugriff auch von privaten Endgeräten über besonders gesicherte und datenschutzkonforme VPN-Verbindungen, waren Neu-Anschaffungen von IT-Geräten nur in geringem Umfang erforderlich und betrafen vor allem die Peripherie (Webcams, Headsets). Zusätzlich haben wir cloudbasierte Services für Videokonferenzen und andere Kommunikation freigegeben.
Am IÖW arbeiten wir in unseren Projekten und internen Aktivitäten mit externen Dienstleistern wie Marktforschungsinstituten, Grafikagenturen oder Druckereien zusammen. Bei der Vergabe von Aufträgen sind sowohl die Erfahrungen und die Fachkunde der Dienstleister als auch ihre unternehmerische Ausrichtung an Nachhaltigkeitszielen ausschlaggebend. Daher hatten wir bereits im Jahr 2016 unsere verbindlichen und allgemeingültigen Vergaberichtlinien für Dienstleistungsaufträge um den Aspekt des Nachhaltigkeitsengagements erweitert.
Wie für Dienstleistungs- und Informationsorganisationen üblich, ist auch am IÖW Papier ein viel genutztes Arbeitsmittel. Beim Einkauf von Papierprodukten legt das Institut daher größten Wert auf Umweltfreundlichkeit. Unser Standard ist es, ausschließlich reines Recyclingpapier zu verwenden, das mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet ist. Wir empfehlen allen Mitarbeiter*innen, Werkstudent*innen und Praktikant*innen, sparsam mit Papier umzugehen. Einseitig bedrucktes Papier, das nicht mehr gebraucht wird, sollte zunächst als „Schmierpapier“ für handschriftliche Notizen benutzt werden, bevor es über den Papiermüll entsorgt wird. Für den Mehrseitendruck ist in den Druckprofilen standardmäßig doppelseitiger Druck eingestellt.
Der Verbrauch von DIN A4-Kopierpapier am IÖW lag im Jahr 2021 bei 52.200 Blatt Papier (2020: 37.000; 2019: 110.740, 2018: 101.210 Blatt). Der Jahresverbrauch pro Vollzeitäquivalent stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 156 Blatt an und betrug insgesamt 725 Blatt. In den beiden Vorjahren verbrauchten wir 569 Blatt (2020) bzw. 1.815 Blatt (2019).
Eigene Druckerzeugnisse des IÖW werden von Druckereien mit zertifiziertem Umweltmanagementsystem erstellt. Bei der Auswahl der Druckereien achten wir auch darauf, dass die Lieferwege möglichst gering ausfallen und wählen bevorzugt Druckereien aus Berlin.
Druckerzeugnisse, die wir innerhalb von Projekten erstellen, planen wir bei der Projektentwicklung nach den gleichen ökologischen Standards. Diese werden von unseren Auftraggebern und Förderern in der Regel akzeptiert.
Die vom IÖW gemeinsam mit der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW) herausgegebene Fachzeitschrift „Ökologisches Wirtschaften“ erscheint im oekom Verlag in München, dem ersten klimaneutralen Verlag Deutschlands. Das Papier der Zeitschrift besteht zu 100 Prozent aus Recyclingpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel DE-UZ 195.
Veröffentlichungen sind ein wichtiges Element unserer Arbeit. Bislang kennen wir hier aber das Ausmaß unserer Umweltwirkung nicht. Hand in Hand mit unserem Ansatz „papierlose Veranstaltung“ (siehe Abschnitt „Nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“) hatten wir uns vorgenommen, bis Ende 2020 den Papierverbrauch unserer Publikationen zu bilanzieren und zu optimieren. Durch Corona und die Zunahme virtueller Veranstaltungen reduzierte sich der Papierverbrauch auf Veranstaltungen jedoch automatisch. Deshalb werden wir uns diesem Thema wieder dann widmen, wenn regelmäßig Präsenzveranstaltungen stattfinden und ein Papierverbrauch unter Normalbedingungen anfällt.
Beim Einkauf weiterer Büromaterialen wie Briefumschlägen, Stiften, Ordnern und ähnlichem wählen wir die umweltfreundlichere Alternative. Wir führten in 2017 für die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) die Marktstudie zu nachhaltigen biobasierten Büroartikeln durch und identifizierten über 260 biobasierte Produktalternativen am deutschen Angebotsmarkt. Wir überprüfen unter Nachhaltigkeits-, Qualitäts- und Kostengesichtspunkten, ob und welche unserer bisher verwendeten Büromaterialien durch diese innovativen Produkte ersetzt werden können. Weiterhin setzen wir dabei auf die einschlägige Kompetenz und Beratung von Händlern, die sich bei ihrer Sortimentsgestaltung, umweltfreundlichen Logistik und sozialem Unternehmertum als Pioniere für nachhaltiges Wirtschaften engagieren und dafür nicht selten auch mit einschlägigen Preisen ausgezeichnet wurden.
Büromöbel wie Schreibtische oder Stühle wurden bisher nur zu einem geringeren Teil von ökologisch orientierten Händlern und nach ökologischen und sozialen Standards bezogen. Den Großteil der Möbel, die wir der im Zuge unserer Büroerweiterungen seit 2016 benötigten, haben wir als neuwertige Gebrauchtware angeschafft. Alle Möbel werden möglichst lange genutzt und anschließend, sofern noch möglich, einer Weiterverwendung durch Dritte zugeführt.
Zur (Pausen-)Verpflegung von Mitarbeiter*innen und Gästen beschaffen wir im Berliner Büro Kaffee, Tee, Kleingebäck, Milch, Hafermilch und Zucker aus ökologischer Produktion. Der Kaffee ist außerdem fair gehandelt. Jeden Tag gibt es Bio-Obst und -Möhren – wenn vorhanden aus der Region – als kostenlosen Snack für alle. Auch das Heidelberger Büro beschafft „öko“, zum Teil auch „fair“.
Am IÖW verwenden wir in der Regel energieeffiziente Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren. Einbau-Halogenleuchten wurden anstelle von Halogenstrahlern mit LED-Leuchtmitteln ausgerüstet.
Das Nachhaltigkeitsprogramm umfasst Maßnahmen zu den Zielstellungen „Evaluation der Green-IT-Strategie“ und „Papierverbrauch reduzieren".