Den Gesamtendenergieverbrauch geben wir für das Jahr 2022 an, weil uns die Verbrauchszahlen für Gas zum Zeitpunkt der Berichtslegung nur bis zum Jahr 2022 vorliegen. Der Gesamtendenergieverbrauch für Strom und Gas konnte für 2022 nur geschätzt werden, da aufgrund eines technischen Defekts die Verbrauchswerte vieler Heizkostenverteiler nicht erfasst wurden. Bei einem angenommenen IÖW-Anteil von 41 Prozent des Gesamtgasverbrauchs unseres Gebäudes – basierend auf den anteiligen Verbräuchen der vergangenen Jahre – lag der Gesamtenergieverbrauch am IÖW 2022 bei 204.048 Kilowattstunden (kWh). Die Berechnung wird im Abschnitt „Wärmeversorgung“ genauer erläutert. Alle weiteren Angaben in diesem Bericht, die auf dem Gasverbrauch 2022 basieren (z. B. Energieverbrauch pro Vollzeitäquivalent, Berechnungen der Treibhausgasemissionen), beruhen auf dieser Schätzung. Der Gesamtenergieverbrauch ist demnach 16 Prozent niedriger als im Vorjahr und so niedrig wie seit 2015 nicht mehr. Er bewegt sich nach einer kleinen Reduktion im Jahr 2020 (229.176 kWh) und einem kleinen Anstieg im Jahr 2021 mit 241.834 kWh wieder unter dem Niveau von 2019 (253.580 kWh). Bezogen auf Vollzeitäquivalente konnten wieder deutliche Einsparungen realisiert werden (–9,7 % im Vergleich zu 2021).
Über einen längeren Zeitraum betrachtet ist der Gesamtendenergieverbrauch starken Schwankungen unterworfen, die mit der Größe des Instituts (Mitarbeiter*innen und Büroflächen) und mit den unterschiedlich kalten Wintern zusammenhängen können. Von 2012 bis 2014 war ein Rückgang des Energieverbrauchs infolge des geringeren Wärmeenergiebedarfs durch gebäudeenergetische Verbesserungsmaßnahmen am Standort Berlin zu beobachten. Dieser positive Trend wurde in 2015 und 2016 unterbrochen. 2017 und 2018 sank der Verbrauch wieder. 2019 nahm der Gesamtenergieverbrauch um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Diese Steigerung lässt sich zum Teil durch die Anmietung neuer Räume im Jahr 2019 erklären: 6,6 Prozent des Gesamtverbrauchs an Strom und Gas entfielen 2019 auf diese Räume. Im Jahr 2020 wurden weitere Räume angemietet, der Gesamtverbrauch an Gas sank jedoch im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang des Energieverbrauchs im Jahr 2020 kann aufgrund von Verlagerungseffekten der Verbräuche durch mobiles Arbeiten in den Corona-Wellen des Jahres 2020 und milderen Temperaturen in den Monaten Januar bis März und Oktober bis Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr zustande gekommen sein. Wie schon im Jahr 2021, arbeiteten viele Mitarbeiter*innen weiterhin mobil, die mittlere Temperatur der Wintermonate Januar bis März und Oktober bis Dezember im Jahr 2022 waren jedoch deutlich wärmer als im Vorjahr, was zur Verringerung des absoluten Endenergieverbrauchs im Jahr 2022 beigetragen haben kann (Wetterkontor).
Im Folgenden zeigen wir die Entwicklung in der Zeitreihe seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2011.
Hinweise zu den Daten: Die Verbrauchszahlen für Gas liegen zum Zeitpunkt der Berichtslegung nur bis zum Jahr 2022 vor. Deshalb kann der Gesamtenergieverbrauch nur bis zum Stichtag 31.12.2022 ermittelt und hier berichtet werden. 2020 hat sich der Abrechnungszeitraum für Strom geändert, der Verbrauch für 2020 wird nicht für alle Gebäudeteile für 12 Monate angegeben. Ferner haben wir zur Verbesserung des Monitorings den Brennwert für Gas überprüft und rückwirkend bis 2018 korrigiert. 2022 wurde der Gasverbrauch technisch bedingt nur unvollständig erfasst (etwa 18 % der Heizkostenverteiler waren defekt). Die angegebenen Verbrauchswerte beruhen auf einer Schätzung (41 % des Gebäudegesamtgasverbrauchs – basierend auf den anteiligen Verbräuchen der vergangenen Jahre).
Das IÖW deckt seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Seit 2015 beziehen wir unseren Strom von den Berliner Stadtwerken, einem kommunalen Anbieter für die lokale, verbrauchsnahe Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Damit unterstützen wir das Ziel der Stadt Berlin, bis zum Jahr 2045 oder sogar früher klimaneutral zu werden.
2023 lag der Stromverbrauch mit ca. 30.000 kWh knapp 8 Prozent unter dem Vorjahreswert von ca. 33.000 kWh sowie leicht unterhalb des langjährigen Mittels von ca. 34.000 kWh. Der seit mehreren Jahren anhaltende Abwärtstrend des Stromverbrauchs pro Vollzeitäquivalent setzte sich 2023 erfreulicherweise fort. Wurden 2016 noch fast 800 kWh pro Vollzeitäquivalent verbraucht, lag der Wert 2022 mit 405 kWh nur noch bei gut der Hälfte des ursprünglichen Verbrauchs. Im Jahr 2023 sank der Wert weiter auf 403 kWh pro Vollzeitäquivalent.
Zur Reduktion des Stromverbrauchs pro Vollzeitäquivalent beigetragen haben diverse Energiesparmaßnahmen, die wir seit 2015 im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms umsetzen. Dazu gehört neben der Förderung stromsparenden Verhaltens unter anderem die Einführung einer Richtlinie zur Beschaffung von energieeffizienten und ressourcenschonenden IKT-Geräten (siehe Beschaffung am IÖW). 2022 wurden außerdem unsere Warmwasserbereiter in den Küchen und Bädern mit Zeitschaltuhren ausgestattet, damit das Wasser nur noch zu den Arbeitszeiten und nicht nachts oder am Wochenende erwärmt wird.
Seit Pandemiebeginn 2020 kommen Verlagerungseffekte von Verbräuchen durch mobiles Arbeiten hinzu. Sie substituieren den Stromverbrauch im Büro aus unserer Sicht allerdings nur teilweise, da die bestehenden Infrastrukturen für die anwesenden Mitarbeiter*innen auch während der Lockdown-Monate aufrechterhalten wurden und auch beim mobilen Arbeiten auf unsere zentralen Server zugegriffen wird.
Die Verlagerungseffekte durch Wärme- und Stromverbrauch im Homeoffice können wir leider nicht konkret abbilden. Um solche komplexen Effekte besser einschätzen zu können, beteiligen sich unsere Energie-Expert*innen am BMWK-Projekt „Homeoffice und Energiewende: Veränderungen durch mobiles Arbeiten und Chancen für die Transformation des Energiesystems“. Zwei Erkenntnisse aus den Untersuchungen lassen sich auch bei Betrachtung der IÖW-Daten schon ziehen: Der Heizbedarf am IÖW ist zurückgegangen, da die Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, vermehrt genutzt haben. Die Dienstreisen sind während der Pandemiejahre stark zurück gegangen, dann auch nur langsam wieder angestiegen und haben noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Dieser Effekt ist allerdings nicht direkt dem Homeoffice zuzuschreiben. Vermutlich ist er ein Resultat aus den veränderten Arbeitsbedingungen infolge der Pandemie wie dem Wechsel von Dienstreisen zu Videokonferenzen.
Das IÖW-Büro in Berlin befindet sich, genauso wie das im August 2022 geschlossene Büro in Heidelberg, in gemieteten Altbauten. Die Gebäude werden durch gasbefeuerte Zentralheizungen der Vermieter beheizt. Beide Büros wurden vor einigen Jahren partiell gedämmt, weitere Maßnahmen sind von Vermieterseite derzeit nicht vorgesehen. Das Gas zum Beheizen unserer Büroräume in Berlin und Heidelberg war im Jahr 2022 für 73 Prozent unserer Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wir befinden uns in regelmäßigem Austausch mit unserem Vermieter in Berlin, um weitere ökologische Verbesserungen zu erzielen. Insbesondere wirken wir auf den Anschluss des Gebäudes an das Fernwärmenetz hin.
Unser Gasverbrauch wird für 2022 angegeben, da die Verbrauchszahlen für Gas zum Zeitpunkt der Berichtslegung für das Jahr 2023 noch nicht vorliegen. Aufgrund eines technischen Defekts wurden von 18 Prozent der Heizkostenverteiler die Gasverbräuche der entsprechenden Heizkörper nicht übermittelt. Diese Werte können nicht rekonstruiert werden. Der vom Vermieter übermittelte Gasverbrauch des IÖW betrug 2022 23 Prozent des Gesamtverbrauchs des Gebäudes, in dem sich das IÖW befindet. In den vergangenen zwei Jahren lag der Gasverbrauch des IÖW am Gesamtgasverbrauch, bei gleichbleibender angemieteter Fläche, zwischen 39 und 42 Prozent. Wir nehmen an, dass der Gasverbrauch am IÖW im vergangenen Jahr gesunken ist, jedoch nicht so stark, wie es sich mit den uns vorliegenden, unvollständigen Werten darstellen ließe. Bei einem angenommenen Gasverbrauch von 41 Prozent des Gesamtgasverbrauchs des Gebäudes – basierend auf den anteiligen Verbräuchen der vergangenen Jahre – betrügen die Einsparungen immer noch 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter Einbeziehung dieser Annahme sank der Verbrauch zum Vorjahr von 206.748 kWh auf 171.024 kWh. Damit liegt er unter den Werten der Jahre 2016, 2017 und 2018, in denen der Gasverbrauch leicht abnahm. In den Jahren 2019 und 2020 wurden neue Räume angemietet, weshalb der Gasverbrauch insgesamt anstieg. Der geschätzte klimabereinigte, spezifische Gasverbrauch je Quadratmeter (m²) Bürofläche liegt im Jahr 2022 mit 134 kWh pro m² niedriger als in den Vorjahren.
Auf der Suche nach Ursachen der starken Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs, vor allem beim Gasverbrauch, haben wir die erhobenen Zahlen der letzten Jahre noch einmal überprüft und angepasst. Zur Verbesserung des Monitorings haben wir auch den Brennwert für Gas überprüft und rückwirkend bis 2018 korrigiert. Je nach Jahr trägt diese Anpassung zu einem bis zu 5 Prozent geringeren Energieverbrauch für Gas bei.
Hinweise zu den Daten: Die Verbrauchszahlen für Gas liegen zum Zeitpunkt der Berichtslegung nur bis zum Jahr 2022 vor. Deshalb kann der Gesamtenergieverbrauch nur bis zum Stichtag 31.12.2022 ermittelt und berichtet werden. Ferner korrigieren wir zur Verbesserung des Monitorings schon seit 2015 den spezifischen Gasverbrauch um Witterungseinflüsse. Dabei werden die spezifischen Gasverbräuche für jeden Standort (Berlin, Heidelberg) mit dem entsprechenden Klimafaktor des Deutschen Wetterdienstes für das jeweilige Jahr multipliziert. Dies ermöglicht es, die Effekte von Maßnahmen zur Reduktion des Gasverbrauchs unabhängig von Änderungen der zu beheizenden Fläche oder von der Härte oder Milde des Winters zu bestimmen. Ferner haben wir zur Verbesserung des Monitorings den Brennwert für Gas überprüft und rückwirkend bis 2018 korrigiert. 2022 wurde der Gasverbrauch technisch bedingt nur unvollständig erfasst (etwa 18 % der Heizkostenverteiler defekt). Die angegebenen Verbrauchswerte beruhen auf einer Schätzung (41 % des Gebäudegesamtverbrauchs – basierend auf den anteiligen Verbräuchen der vergangenen Jahre).
Das Nachhaltigkeitsprogramm umfasst zwei Maßnahmen zu der Zielstellung „Analysieren und Reduzieren der Treibhausgasemissionen durch Heizen“.