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Bernd Hirschl: „Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm ist nun Realpolitik“

Prof. Bernd Hirschl leitet das Thema Klima und Energie am IÖW. Er engagiert sich zudem im Berliner Klimaschutzrat dafür, die Berliner Klimaschutzpolitik wissenschaftlich abzusichern.

Klimaneutral bis 2050. Dieses Ziel, das sich das Land Berlin selbst gesetzt hat, kommt nun in die breite Umsetzung. Das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) wurde vom Abgeordnetenhaus am 25. Januar 2018 beschlossen.

Im Kern besteht das Programm aus einem Katalog aus rund 100 Maßnahmen in verschiedensten Bereichen wie etwa eine sozialverträgliche und baukulturell sensible Gebäudedämmung, mehr Solaranlagen auf Berliner Dächern oder der Einführung eines Labels „Berlin Green Club“, das die zahlreichen Diskotheken in Deutschlands Partyhauptstadt dabei unterstützt, klimafreundlicher zu arbeiten und darüber auch die jungen Besucher zu erreichen. Das IÖW hatte die Grundlage für das Programm gemeinsam mit Partnern und mit enger Beteiligung der Berliner Öffentlichkeit erarbeitet und im Dezember 2015 dem Regierenden Bürgermeister übergeben. Der Beschluss läutet nun die Umsetzungsphase für den Zeitraum bis 2030 ein.

„Es ist höchste Zeit, dass das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm mit dem Beschluss des Abgeordnetenhauses nun in der Realpolitik angekommen ist. Zahlreiche Aufgaben, die zentral dafür sind, dass Berlin bis 2050 tatsächlich zu einer klimaneutralen Stadt werden kann, erlauben keine weiteren Verzögerungen“, kommentierte IÖW-Energieexperte Bernd Hirschl, der die Erarbeitung der Vorlage für das Programm federführend geleitet hat. Vom Start der ersten im Januar 2013 bis zum beschlossenen Programm sind fünf Jahre vergangenen.

Klimaschutz: Positive Effekte für die Wirtschaft und Verbesserung der Lebensqualität

Hirschl wies auch darauf hin, dass die Umsetzung des Programms mitnichten überwiegend zu Belastungen für die Stadt führt, sondern dass die Stadt und ihre Bewohner/innen von vielen Maßnahmen profitieren können. „Berlin weist eine Vielzahl von Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenzialen in einer Reihe von Zukunftstechnologien und -dienstleistungen aus den Bereichen Energiewende und Klimaschutz auf. Das kann Berlin als Wissenschafts-, Gründer-, und Kreativstandort stärken“, so Hirschl. „Und Klimaneutralität wird auch die Lebensqualität in der Stadt erhöhen, etwa, wenn emissionsärmere Mobilität die Luftqualität verbessert und Verkehrslärm reduziert.“

Um klimaneutral zu werden, sind zwei Säulen zentral: erstens die Einsparung und effiziente Verwendung von Strom, Wärme und Kraftstoffen und zweitens ein Ausbau der Erzeugung und Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen. „Die Treibhausgasemissionen müssen in vielen unterschiedlichen Bereichen reduziert werden. Klimaneutral zu werden, erfordert, dass zahlreiche Maßnahmen in den Handlungsfeldern Energie, Verkehr, Gebäude und Stadtentwicklung, Wirtschaft, Private Haushalte und Konsum Hand in Hand gehen und parallel begonnen werden müssen“, erläuterte Hirschl.

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Mehr Informationen bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

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