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Blackout-Risiken begrenzen – Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ gibt 15 Handlungsoptionen

Durch die Energiewende und die zunehmende Digitalisierung entstehen neue Risiken für die Stromversorgung – von technischen Defekten, über Softwarefehler bis hin zu Cyberkriminalität. Um diese Risiken beherrschbar zu machen und insbesondere langanhaltende, großflächige Blackouts mitsamt ihren Folgeschäden für die Gesellschaft zuverlässig zu verhindern, ist eine Resilienzstrategie erforderlich. Die Arbeitsgruppe „Resilienz digitalisierter Energiesysteme“ des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften legt nun 15 Handlungsoptionen für ein digitalisiertes Energiesystem vor. IÖW-Energieexperte Professor Bernd Hirschl hat seine Stromresilienzexpertise in das Vorhaben eingebracht. 

In der Stellungnahme Resilienz digitalisierter Energiesysteme. Wie können Blackout-Risiken begrenzt werden? formuliert die Arbeitsgruppe mehrere Eckpfeiler für ein digitalisiertes Energiesystem, das auf unvorhergesehene und unvorhersehbare Störereignisse reagieren, diese unbeschadet abfangen oder zumindest in kurzer Zeit und mit möglichst geringem Schaden in den normalen Betriebszustand zurückkehren kann. 

Breites Maßnahmensprektrum für ein resilientes Energiesystem

Zu den von den Expertinnen und Experten vorgeschlagenen Optionen zählen technische und regulatorische Maßnahmen, die systemische Entwicklung von Cyber-Sicherheit, ökonomische Anreize und Monitoringmaßnahmen. Zudem geht es darum, neben den großen Akteuren der Energieversorgung auch kleinere und dezentrale Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen, Bürgerinnen und Bürger sowie branchenfremde Akteure einzubinden, etwa Plattformbetreiber und Gerätehersteller. Ihnen kommt künftig eine größere Rolle in der Stromversorgung zu. Werden dezentrale Energiesysteme in Notsituationen inselbetriebsfähig, können sie im Falle eines Blackouts temporär die lokale Versorgung aufrechterhalten und beim Wiederaufbau der Versorgung helfen. 

Ergänzend zu der Stellungnahme dokumentiert die Analyse „Resilienz digitalisierter Energiesysteme. Blackout-Risiken verstehen, Stromversorgung sicher gestalten“ in umfassender Form den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu den Risiken eines digitalisierten Energiesystems sowie der Anwendung des Resilienzkonzeptes in der Stromversorgung und erläutert die von der Arbeitsgruppe vorgeschlagenen Handlungsoptionen im Detail.

Vulnerabilität und Resilienz des digitalen Stromsystems

Das IÖW forscht seit Längerem zur Vulnerabilität und Resilienz des Stromsystems. Gemeinsam mit der Universität Bremen hatte es in dem BMBF-Projekt Strom-Resilienz in einer empirisch untersetzten Untersuchung die Verwundbarkeiten eines zunehmend mit Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ausgestatteten Stromsystems untersucht und gefordert, die Resilienz der digitalen Stromversorgung auf die politische Tagesordnung zu setzen. Das Projekt entwickelte auf der Basis der Vulnerabilitätsanalyse Resilienzstrategien und leitete in der Folge Empfehlungen für Rahmenbedingungen ab, die helfen können, die IKT-bedingten Vulnerabilitäten zu mindern und die Resilienz im gesamten, zukünftig stark gekoppelten Energiesystem zu erhöhen (zum Abschlussbericht). 


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Download der Stellungnahme:

acatech/Leopoldina/Akademienunion (Hrsg., 2021): Resilienz digitalisierter Energiesysteme. Wie können Blackout-Risiken begrenzt werden? (Schriftenreihe zur wissenschaftsbasierten Politikberatung), ISBN: 978-3-8047-4224-6

Download PDF der gesamten Studie und einer Zusammenfassung (Deutsch)

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