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IÖW-Studie: Energie aus Sonne, Wind und Co. mit großem Potenzial für Wertschöpfung und Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern

Erneuerbare Energien stellen bereits heute einen merklichen Teil der gesamten Wirtschaftsleistung sowie der Beschäftigung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. In Zukunft könnten sie die Größenordnung eines relevanten Wirtschaftsbereiches erreichen, so IÖW-Energieexperte Dr. Bernd Hirschl auf der Konferenz „Neue Energiepolitik – Leitbild für die Zukunft von Mecklenburg-Vorpommern“ am 03. März 2011 in Schwerin auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse.

Verdreifachung der Wertschöpfung möglich

In 20 Jahren könnten rund drei Prozent der gesamten im Land erzielten Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien stammen, so ein Szenario der Studie „Wertschöpfung und Beschäftigung durch Erneuerbare Energien in Mecklenburg-Vorpommern 2010 und 2030“. Studienautor Hirschl: „Mit rund 700 Millionen Euro Wertschöpfung pro Jahr wären die erneuerbaren Energien ökonomisch gesehen für Mecklenburg-Vorpommern dann bedeutender als es heute die gesamte Land- und Forstwirtschaft ist. Das entspricht einer Verdreifachung gegenüber heute. Außerdem wichtig für das Land: die Branche schafft Arbeitsplätze. Über 20.000 Jobs könnten im Jahr 2030 direkt oder indirekt von der erneuerbaren Energieerzeugung abhängen.“

Wichtig: Offshore-Windenergie, wichtiger: die anderen dezentralen Technologien

Bis zu ein Drittel der zukünftigen Wertschöpfung durch erneuerbare Energien in Mecklenburg-Vorpommern könnte die Offshore-Windenergieerzeugung in der Ostsee ausmachen. „Doch wäre es wirtschaftspolitisch falsch, sich nur einseitig auf den Ausbau von Offshore-Wind zu konzentrieren“, so Hirschl. „Der zukünftige Beitrag der dezentralen Energieerzeugung durch Solarenergie, Biomasse, Erdwärme und Windenergie am Land ist in der Summe weitaus bedeutender – und er verteilt sich auf den Großteil aller Kommunen im Land. Daher sollte die Energiepolitik des Landes die dezentralen Technologien unbedingt weiter voranbringen.“

Wertschöpfung maximieren

Um die ökonomischen Potenziale der erneuerbaren Energien im Land systematisch zu erschließen, empfiehlt die Studie Entscheidungen systematisch auf der Basis der maximalen Wertschöpfung zu treffen. „Konkret heißt das, dass vorrangig regionale Unternehmen und Investoren beteiligt werden sollten“, so Hirschl. „Dies stärkt nicht nur die regionalen Wirtschaftskreisläufe sondern zudem ist die ökonomische Teilhabe auch ein wichtiger Akzeptanzfaktor.“ Dem Land rät die Studie die Potenziale der erneuerbaren Energien konsequent zu erschließen: etwa durch eigene Fördermaßnahmen, zielgerichtete Aus- und Weiterbildung für vorhandene Unternehmen sowie eine Unterstützung bei der Ansiedlung und Gründung neuer Firmen.

Ministerpräsident betont wirtschaftspolitische Dimension

Das IÖW hat die Studie im Auftrag der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern und in Kooperation mit dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin und dem Rostocker Institut Energie-Umwelt-Beratung (EUB) durchgeführt. Auf der Konferenz in Schwerin stellte die SPD-Fraktion ihr Leitbild „Wirtschaftliche Entwicklung durch Erneuerbare Energien“ vor, in das die wissenschaftlichen Untersuchungen eingeflossen sind. Der Ministerpräsident des Landes, Erwin Sellering, hob in seinem Vortrag insbesondere die wirtschaftspolitische Dimension des Themas hervor und verwies auf die positiven Auswirkungen einer Neuen Energiepolitik für Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land: „Neue Energiepolitik ist für mich ganz klar Wirtschaftspolitik“, sagte Sellering und betonte die erneuerbaren Energien zu einem Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik in Mecklenburg-Vorpommern machen zu wollen.

IÖW-Modell zur Wertschöpfungsberechnung

Das IÖW hat die Studie auf der Basis seines Modells zur Bestimmung kommunaler und regionaler Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte durchgeführt. Mit diesem Modell können diese zentralen ökonomischen Effekte erneuerbarer Energien in Kommunen, Regionen und Bundesländern sowie für konkrete Projekte bestimmt werden. Als Eingangsparameter müssen Daten und Informationen über die ansässigen Unternehmen und Investoren entlang der untersuchten Wertschöpfungsketten ermittelt werden. Das IÖW hat derartige Untersuchungen bereits für mehrere Anwendungskontexte durchgeführt. Die Studie zu Mecklenburg-Vorpommern als Download gibt es hier.

 

Download: Präsentation von Dr. Bernd Hirschl "Wertschöpfung und Beschäftigung durch Erneuerbare Energien in Mecklenburg-Vorpommern 2010 und 2030" auf der Konferenz Neue Energiepolitik – Leitbild für die Zukunft von Mecklenburg-Vorpommern, 03. März 2011, Schwerin (pdf)

Im Rahmen des Gesamtberichts "Leitbild "Neue Energiepolitik für M-V"" wird sich auf die IÖW-Studie bezogen. Zudem ist sie im Anhang zu finden.

 

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