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Privates Teilen auf dem Weg in den Mainstream – Wie verbreiten sich Sharing-Onlineplattformen?

Anderen das eigene Auto oder die Wohnung zur Verfügung zu stellen, wird immer üblicher. Onlineplattformen vermitteln Angebote von privat zu privat. Ob und wie sich die neuen Praktiken des Teilens in der Gesellschaft verbreiten, hängt von einer Reihe kultureller, regulativer und ökonomischer Faktoren ab, die eine Studie des IÖW-Projekts PeerSharing betrachtet. Das Projekt-Team untersuchte in zwei Fallstudien, welche Herausforderungen sich bei der gesellschaftlichen Verankerung von Peer-to-Peer Carsharing und Apartment-Sharing stellen und welche Rolle politische Regulation oder Marktmechanismen dabei spielen. Die Ergebnisse wurden im Arbeitsbericht „Kontexte des Teilens“ veröffentlicht.

Verschiedene Faktoren beeinflussen Erfolg der Plattformen

Die Autor/innen nutzten umfangreiches Quellenmaterial um die Entwicklungsdynamiken von Peer-to-Peer Sharing in den beiden Handlungsfeldern nachzuzeichnen. Die Studie gibt einen Überblick über die wichtigsten Akteure, deren Wettbewerbsumfeld und sich abzeichnende Trends.

Laut den Wissenschaftler/innen hat Apartment-Sharing bereits eine breite gesellschaftliche Verankerung erfahren, wogegen privates Carsharing noch ein Nischenmarkt ist. Doch warum sind die beiden Bereiche so unterschiedlich stark verbreitet? Die Fallstudien zeigen, welche Markt- und Wettbewerbsdynamiken, welche gesellschaftliche Wechselwirkungen und politischen Interventionen die Entwicklung der Geschäftsmodelle beeinflussen und wie sich die relative Bedeutung dieser Einflussfaktoren über die Zeit verändert. Transaktionskostenvorteile und Netzwerkeffekte bestimmen wesentlich den Erfolg und die Wachstumsstrategien der Plattformen. Es wird jedoch auch deutlich, dass zivilgesellschaftliche Vorbehalte und politischer Handlungsdruck mit der Verbreitung der Geschäftsmodelle wachsen.

Anpassung der Gesetzeslage zum Schutz von Gemeinwohlinteressen

Die Autor/innen argumentieren, dass die Gesetzeslage an die neuen Phänomene des privaten Teilens angepasst werden müsse. Eine Anpassung zum effektiven Schutz von Gemeinwohlinteressen sei umso dringlicher, je umfassender die neuen Praktiken Einzug in den Alltag halten. Es gelte gesetzliche Graubereiche zu regeln, ohne nichtgewerbliche Angebote faktisch zu verbieten. Das könnte möglichen Fehlentwicklungen entgegenwirken und Rechtsicherheit für die neuen Geschäftsmodelle und ihre Nutzer/innen bringen. Die Autor/innen kommen zu dem Schluss, dass eine nachhaltige Ausgestaltung der gesellschaftlichen Verankerungsprozesse des Peer-to-Peer Sharing nur durch die Zusammenarbeit zwischen Politik und Plattformen erfolgreich gelingen kann.

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<link file:2382334 download file>Download des Arbeitspapieres (pdf; 1,2 MB)

Mehr zum Projekt: www.peer-sharing.de

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