Menü image/svg+xml

Solarstrom zur Selbstversorgung – IÖW-Studie untersucht Eigenverbrauch und Netzparität bei der Photovoltaik

Werden private Photovoltaikanlagen in Verbindung mit Stromspeichern betrieben, ist es möglich, über 90 Prozent des selbst erzeugten Solarstroms auch selbst zu verbrauchen. Derzeit nutzen die Haushalte allerdings nur etwa 20 Prozent des Stroms ihrer Solarstromanlagen selbst – der Rest wird ins Netz eingespeist, da Stromerzeugung und Verbrauch zeitlich auseinanderfallen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue IÖW-Studie zur Selbstversorgung mit Solarstrom im Auftrag von Greenpeace-Energy.

Zurzeit steht man allerdings ohne Speicher wirtschaftlich besser da. Damit die Batterien sich künftig rentieren, müssen sie eine Nutzungsdauer von mindestens 20 Jahren ermöglichen und dürfen nicht mehr als 300 bis 400 Euro pro Kilowattstunde Nutzkapazität kosten. Bislang liegen die Kosten noch mehr als doppelt so hoch.

Speicher können das Stromnetz entlasten. Die IÖW-Studie zeigt allerdings, dass dies vor allem dann geschieht, wenn sie auch mit smarter Regelung ausgestattet sind. Dazu zählt beispielsweise, dass der Netzbetreiber bei Bedarf extern schalten kann, ob der Strom privater Photovoltaikanlagen gespeichert oder ins Stromnetz eingespeist wird. Zugleich könnte der Netzbetreiber auch die privaten Speicher mit Strom aus dem öffentlichen Netz füllen, wenn dort ein Überangebot herrscht. „Diese Eingriffe müssten dann natürlich vergütet werden“, erklärt Mark Bost, IÖW-Energieexperte und Koautor der Studie. Ein Vergütungssystem für die Nutzung der Speicherkapazität bzw. für die Strommengen, die ein- und oder ausgespeist werden, sei noch zu entwickeln.

Zwar fördert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) schon jetzt den Eigenverbrauch, jedoch fehlen bisher Anreize für intelligente Speicher. „Das ist für den Moment akzeptabel“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy. „Künftige Regelungen sollten aber vor allem den Einsatz von Speichern mit smarter Regelungstechnik anreizen.“ Das trage dazu bei, dass auch bei einem weiteren starken Ausbau PV-Anlagen die örtlichen Stromnetze nicht überlasten, sondern im Gegenteil stabilisieren helfen.

Die Netzparität tritt für Anlagen ohne Speicher laut IÖW-Studie wahrscheinlich 2013 oder 2014 ein. Dann wird - so die Definition der Parität - der Solarstrom genauso viel wie der Haushaltsstrom kosten. Es wird also zunehmend attraktiver, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms auch selbst zu verbrauchen. Die Möglichkeiten dafür sind in privaten Haushalten ohne Speicher jedoch begrenzt. Die Netzparität ist für IÖW-Forscher Bost daher „vor allem ein psychologisches Datum, keine Revolution des PV-Marktes“. Die Anlagen bleiben zunächst weiterhin auf die EEG-Förderung angewiesen. Ohne Förderung könnten sich erste PV-Anlagen mit Speicher ab dem Jahr 2019 rechnen.

Die Studie zum Download

Hauptnavigation

Servicenavigation