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SustAIn-Magazin #3 – KI anders denken: Wie wir selber entscheiden, mit welcher KI wir leben wollen

Wer kann Verantwortung dafür tragen, problematische Entwicklungen bei der KI-Entwicklung wieder in die richtige Richtung zu lenken? Diese Frage behandelt die dritte und letzte Ausgabe des SustAIn-Magazins. Bevor am 6. Dezember 2023 die EU die finalen Verhandlungen über die KI-Verordnung aufnimmt, geben AlgorithmWatch, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und das DAI-Labor an der TU Berlin einen aktuellen Überblick zu den Nachhaltigkeitsauswirkungen von KI – von dem KI-Ressourcenverbrauch durch Online-Marketing bis hin zum Wasserfußabdruck von KI-Systemen. Das Projekt wurde vom Bundesumweltministerium gefördert.

Dieses Magazin lädt dazu ein, mehr über konkrete Möglichkeiten nachzudenken, wie die Entwicklung und der Einsatz von KI-Technologien besser reguliert werden könnten: über mehr Transparenz bei ihrem Energie- und Wasserverbrauch, über Verbote schädlicher Anwendungen oder über stärkere Anreize, sie effizienter zu machen. Unterschiedliche Ansätze präsentieren die Autor*innen in Fallstudien, Befragungen, Policy Briefs und Standpunkten in diesem Magazin.

Personalisierte Onlinewerbung: KI auf Abwegen

Wenn sich in der Abfalltonne Flyer und Werbeprospekte stapeln, ist allen klar, dass dieser Werbemüll die Umwelt belastet. Aber wie wirkt sich eigentlich personalisierte Werbung im Internet auf die Umwelt aus? Bei fast jedem Aufruf einer Webseite werden Hunderte von Cookies mitgeladen, um eine unsichtbare, aber trotzdem extrem energieintensive Werbeinfrastruktur mit personalisierten Daten über Nutzer*innen zu füttern.

Personalisiertes Online-Marketing durch KI macht große Fortschritte, Marketing ist mittlerweile eines der wichtigsten Einsatzfelder für KI-Anwendungen. Aber Erfolg im Online-Marketing bedeutet, dass Bedürfnisse bei Nutzer*innen geweckt und übermäßiger Konsum angekurbelt werden. Auch die Marktkonzentration auf wenige große Unternehmen wie Alphabet (Google, Youtube) und Meta (Facebook, Instagram) sowie der fehlende Wettbewerb bergen Gefahren. Zudem verschlingt KI viele Ressourcen und Energie, was negative Folgen für die Gesellschaft und die Umwelt mit sich bringt.

Um die Online-Marketingbranche nachhaltiger zu machen, müssen sich die Infrastruktur der Online-Wirtschaft und die Kommunikationsnetze vom Prinzip der personalisierten Werbung lösen. „Erste Schritte dazu könnten in der Regulierung von Tracking und der massenhaften Sammlung von Daten bestehen. Wir müssen nach Alternativen suchen, z. B. öffentliche digitale Infrastrukturen, die nicht länger auf der Ausbeutung persönlicher Daten beruhen“, so die Autor*innen Vivian Frick, Gesa Marken und Frieder Schmelzle vom IÖW.

Wie nachhaltig ist meine KI?

Im SustAIn-Projekt hat das Projektteam umfassende Indikatoren zusammengestellt, mit denen sich die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit von KI-Systemen bewerten lässt. Darauf aufbauend wurde ein Self-Assessment-Tool entwickelt, mit dem Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer KI-Systeme testen können und konkrete Handlungsempfehlungen erhalten.

Wasser ist das neue CO₂

Während Künstliche Intelligenz eine zunehmend wichtige Rolle in der Entwicklung von Lösungsansätzen für die Klimakrise spielt, sind ihre eigenen Umweltauswirkungen noch nicht ausreichend untersucht. Ein Artikel im Magazin thematisiert den hohen Wasserfußabdruck von KI-Systemen, die für die Stromerzeugung und die Kühlung der Server auf Süßwasser angewiesen sind.

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Download Magazin:

SustAIn – KI und ihre Folgen für Nachhaltigkeit (PDF, 8 MB)

Über Das Projekt:

Im Forschungsprojekt „SustAIn – Nachhaltigkeitsindex für Künstliche Intelligenz“ haben AlgorithmWatch, das IÖW und das DAI-Labor der TU Berlin Vorschläge erarbeitet, wie die Folgen von KI-Systemen für das Klima und die Umwelt gemessen und transparent gemacht werden können.

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