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Erneuerbare Energien: Erfolgsbedingungen einer Vorreiterpolitik

Neue IÖW-Studie untersucht Akteure und Einflussfaktoren für die Entwicklung der Erneuerbaren in Deutschland

Berlin, den 04. Februar 2008 - Die erneuerbaren Energien haben im deutschen Strommarkt eine beeindruckende Entwicklung hinter sich: Mit einem Anteil von über 12% sind sie in relativ kurzer Zeit zu einer industriepolitisch bedeutenden Größe geworden. Welches sind die Faktoren, die diesen Erfolg ermöglicht haben? Welche Rolle haben staatliche und nicht-staatliche Akteure gespielt? Und wie wirkte sich die nationale und internationale Energie- und Klimapolitik auf die Entwicklung der Erneuerbaren in Deutschland aus? In seiner Dissertation „Erneuerbare Energien-Politik“ untersucht Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin diesen Politikprozess. Die Studie ist jetzt im Buchhandel erhältlich.

„Als im April 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt wurde, ahnten nicht einmal die stärksten Befürworter, welchen Boom es nach sich ziehen würde. Auf einem Strommarkt, der seit der Liberalisierung eine starke Konzentrationsbewegung erlebte, setzte das EEG einen Gegentrend in Gang“, fasst Bernd Hirschl die Anfänge der Erfolgsgeschichte zusammen. Diese sei von Anbeginn an von Konflikten und Konkurrenzen bestimmt gewesen: Zwischen den Akteuren der EE-Branche und der konventionellen Energiewirtschaft sowie zwischen den jeweiligen technologischen Konzepten einer zentralen bzw. dezentralen Energieversorgung. Darüber hinaus gab es massive Konflikte um die Art der Förderung.

Daneben wurde die Entwicklung der Erneuerbaren von weiteren Faktoren im politischen Mehrebenensystem beeinflusst: von kommunalen und regionalen Aktivitäten, aber auch zunehmend von europäischen und internationalen Politikprozessen. Auch hier spielten eine Reihe von Konflikten und Wechselwirkungen eine wichtige Rolle, ohne deren Kenntnis sich die deutsche EE-Politik und die Entwicklung erneuerbarer Energien nicht erklären lassen. Bernd Hirschl identifiziert mit Hilfe einer Multi-Level Policy-Analyse die wesentlichen Ebenen, Faktoren und Akteure und erläutert gleichzeitig die Bezüge zur Energie- und Klimapolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Dabei greift er auf Insiderwissen zurück, welches er als Gutachter für den Erfahrungsbericht zum EEG und bei weiteren Studien zur Umsetzung der deutschen Förderpolitik für erneuerbare Energien gewonnen hat.

Das Buch wendet sich an Dozenten und Studenten der Politikwissenschaft und der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Energiewirtschaft, an Führungskräfte und Berater aus der Energiebranche sowie an Behörden und Institutionen, die mit Klimaschutz und Energiepolitik befasst sind. Es ist für 54,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Bernd Hirschl:
Erneuerbare Energien-Politik. Eine Multi-Level Policy-Analyse mit Fokus auf den deutschen Strommarkt.
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008. 663 Seiten.
ISBN 978-3-8350-7024-0.

Die Arbeit wurde im Rahmen des Verbundprojektes „Global Governance und Klimawandel“ erstellt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert.

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