Aufgrund der Corona-Pandemie ist Bewegung in die Wahrnehmung und Umsetzung von Homeoffice und mobilem Arbeiten gekommen. In diesem Verbundprojekt werden die für die Energiewende relevanten energetischen und nicht-energetischen Implikationen dieser Veränderung untersucht. Eine Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice hat insbesondere in den Teilbereichen Strom, Mobilität, Heizung und sonstigem Konsum Einfluss auf den Energieverbrauch.
Ziele des Verbundprojektes sind zum einen, zu analysieren, wie sich der anteilige Wechsel von der klassischen Arbeitsumgebung hin ins Homeoffice auf den Energieverbrauch zukünftig auswirkt. Zum anderen soll festgestellt werden, unter welchen Randbedingungen dieser Wechsel bei der Umsetzung der Energiewende genutzt werden kann. Im Anschluss sollen Empfehlungen für Praxisakteure (Einzelpersonen, Unternehmen, Politik) erarbeitet werden, um Homeoffice gesundheitsförderlich und mit einem Beitrag zur Energiewende gestalten zu können.
Im Vorhaben werden zunächst die Veränderungen des Energieverbrauchs für die Bereiche Digitale Infrastruktur/Strom, Gebäude und Mobilität abgeschätzt. Dies geschieht auf Basis von Modellen zur Bestimmung von Energieeinsparpotenzialen. Vertiefend werden energetische Reboundeffekte untersucht, die sich im Zuge der Effizienzmaßnahmen in den drei Teilbereichen ergeben können.
Bei einer Ausweitung von mobilem Arbeiten ist die Akzeptanz dieser Arbeitsform bei den Beteiligten sowie deren Wirkung im nicht-energetischen Bereich eine zentrale Frage. Deshalb ist ein weiterer Schwerpunkt die Analyse von Effekten auf Gesundheit, Akzeptanz und Produktivität der neuen Arbeitsformen.
Die Ergebnisse werden in einem Gesamtmodell zusammengefasst und für unterschiedliche Szenarien vereinfacht simuliert. Aus den gewonnenen Ergebnissen werden abschließend Handlungsempfehlungen für Unternehmen sowie für politische Akteure zur Optimierung des Homeoffice-Anteils, der Anpassung von Büroflächen und Arbeitsplätzen, der Steuerung von Heizung und Kühlung, der Schulung von Beschäftigten sowie zu neuen Wohnflächenbedarfen abgeleitet
Die Arbeitsschwerpunkte des IÖW liegen im Bereich Stromverbrauch, Mobilität, Nutzerverhalten und Reboundeffekte.