Biomethan kann wichtige Funktionen im zukünftigen Energiesystem übernehmen: zum Beispiel Regelenergie im Stromnetz bereitstellen oder als Kraftstoffalternative eingesetzt werden. Viele Energieszenarien gehen für die Zukunft von relevanten Mengen an Biomethan aus. Bis zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2014 wurden die Biogaserzeugung und -aufbereitung zu Biomethan indirekt vergütet. Der bis dahin stetige Zubau ist durch den gravierenden Einschnitt in den Förderbedingungen zum Erliegen gekommen. Die Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) untersucht verschiedene Biogas-Aufbereitungsverfahren aus ökologischer und ökonomischer Perspektive und zeigt die Auswirkungen der veränderten Rahmenbedingungen auf. Alle untersuchten Verfahren können im Vergleich zur fossilen Energieerzeugung und im Vergleich zur direkten Vor-Ort-Verstromung Klimagase vermeiden. Wichtig sind einer hoher Wärmenutzungsgrad und eine funktionierende Schwachgasbehandlung, die das Entweichen von Methanemissionen verhindert. Die am Markt verfügbaren Aufbereitungsverfahren sind in der Lage kostendeckend zu arbeiten. Letztlich bestimmen jedoch die Erlösmöglichkeiten, ob ein Anlagenkonzept wirtschaftlich darstellbar ist oder nicht. Die Vermarktungsrichtung „KWK-Nutzung“ ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen (März 2015) nicht mehr wirtschaftlich. Der Einschnitt in den Förderbedingungen gefährdet also den bisher größten Absatzmarkt für Biomethan. Die Zukunft der Biogasaufbereitung hängt nun von den Vermarktungsmöglichkeiten im Wärme- und Kraft-stoffmarkt ab, so dass die Entwicklung der Rahmenbedingungen dieser Absatzmärkte von besonderer Bedeutung ist.