Die politische Förderung von Biokraftstoffen kann als ein paradigmatisches Beispiel für einen ‚Green-Economy’-Diskurs gelesen werden. Allerdings wird sie auch als neoliberales Projekt kritisiert. In diesem Paper werden die Facetten des Biokraftstoffdiskurses in Deutschland und auf EU-Ebene dargestellt, um die Biokraftstoffpolitik in diesem Spannungsfeld einordnen zu können. Einerseits zeigt sich dabei, wie sich der politische Biokraftstoffdiskurs von einem eher staatsinterventionistisch-agrar(polit)isch geprägten hin zu einem neoliberaleren, auf großmaßstäbliche Vermarktlichung setzenden High-Tech-, Innovations- und Klimaschutzdiskurs verschiebt. Andererseits wird jedoch auch die Fragilität, Umkämpftheit und grundsätzliche Unbestimmtheit dieser Neoliberalisierungsprozesse deutlich.