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Fachinput Klimakrise = Gesundheitskrise? Planetare Grenzen und die Rolle der Gesundheitswirtschaft in der Transformation

Tagesspiegel Fachforum Gesundheitswirtschaft
Veranstaltet von: Verlag Der Tagesspiegel
18.05.22, Berlin

Das Fachforum Gesundheitswirtschaft des Verlags Der Tagesspiegel warf gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft den Blick auf aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssektors sowie auf die Chancen und Hürden für die Region Berlin-Brandenburg. IÖW-Geschäftsführer Thomas Korbun machte auf der Dialogveranstaltung deutlich, dass sich der Sektor stärker darauf vorbereiten müsse, dass die Klimakrise zur Gesundheitskrise wird, und er stellte fünf Thesen über die Rolle der Gesundheitswirtschaft in der sozial-ökologischen Transformation vor.

Um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden, sollten die Akteure im Gesundheitssystem anerkennen, dass sie Mitverursacher und Betroffene der Klimakrise sind. Gleichzeitig spielt der Gesundheitssektor als Mitgestalter des sozial-ökologischen Wandels eine wichtige Rolle und muss sich aktiv(er) als bislang selbst transformieren, so Korbun, der zudem Sprecher des Forschungsverbunds Ecornet Berlin ist. Der Gesundheitssektor sollte sich zudem umfassender in der Prävention und der öffentlichen Gesundheit engagieren, um gesundheitlichen Klimafolgen zu begegnen. In der Vorsorge müsse der Staat eine stärker gestaltende Rolle einnehmen und es brauche ein neues Zusammenspiel von Staat, Gesundheitssektor und Zivilgesellschaft, damit nachhaltige Lebensstile gefördert werden. Korbun wies zudem darauf hin, dass der Klimawandel bestehende soziale Ungleichheiten verschärft und dass die soziale Dimension von Gesundheitsvorsorge noch wichtiger wird. Daher sollte der Gesundheitssektor stärker in Beratung, Betreuung und inklusive Versorgungsangebote investieren.

Nicht zuletzt müsse der Gesundheitssektor seinen eigenen Betrieb neu denken, da er für mehr als fünf Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Die Umwelt- und Emissionsbelastungen der Gesundheitswirtschaft müssten in den nächsten Jahren deutlich reduziert werden, etwa durch konsequente energetische Sanierung von Krankenhäusern und Einrichtungen, Photovoltaik auf Gebäudedächern sowie intelligente Wärmekonzepte. Zudem sollten Kreislaufwirtschaftsansätze für Verbrauchsmaterialien, Einrichtung, Geräte und Medizinprodukte entwickelt werden. Innovative Akteure sollten mit guten Beispielen und Modellkonzepten vorangehen.

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