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Berlin im Klimawandel – Anpassungskonzept vorgelegt

Folgen des Klimawandels werden spürbarer – beispielsweise durch sommerliche Hitzewellen in Großstädten. Auch Berlin sieht sich vor der Herausforderung, diesen Auswirkungen entgegenzutreten und sich klimaneutral und klimaangepasst zu entwickeln, um Einwohner/innen und Umwelt zu schützen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat nun die Maßnahmen und Strategien des „Berliner Konzepts zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (AFOK) vorgestellt, an deren Entwicklung das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) beteiligt war. Die Veranstaltung „Berlin wächst - Klimaangepasst“ hat am 19. Juli 2016 die Projektergebnisse in Berlin öffentlich präsentiert.

Hitzewellen, wie sie in Zukunft häufiger auftreten werden, gefährden Menschenleben – auch und vor allem in Großstädten. Aufgrund der dichten Bebauung entwickeln sich Innenstädte im Sommer zu Hitzeinseln, in denen Temperaturen um bis zu 10 Grad höher liegen als im Umland. Auch Berlin wird von diesen Folgen des Klimawandels zunehmend betroffen sein. Unter der Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) entwickelte das IÖW gemeinsam mit weiteren Partnern im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung ein ganzheitliches Konzept, wie Berlinerinnen und Berliner vor den negativen Folgen des Klimawandels besser geschützt werden können.

Klimaanpassung und Lebensqualität in Städten sichern

In den unterschiedlichen Handlungsfeldern Gesundheit, Stadtentwicklung, Wasserwirtschaft, Industrie und Gewerbe, Energiewirtschaft, Bildung, Tourismus und Kultur entwickelte das Projektteam einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, mit dem die Lebensqualität der Berliner/innen gesichert und verbessert werden könnte. So könnten beispielsweise mehr Grün in der Stadt und offene Kaltluftschneisen den steigenden Temperaturen in der Innenstadt entgegenwirken. Mit dem Konzept der sogenannten Schwammstadt könnte durch intelligente Oberflächennutzung mehr Wasser zwischengespeichert und anschließend gezielt zur Kühlung verdunstet werden. Um vermehrten Krankheits- und Todesfällen aufgrund von Hitzesommern vorzubeugen, müssten außerdem unter anderem Informations- und Frühwarnsysteme verbessert werden, sich zugleich aber auch Betreuungs- und Rettungsdienste sowie Krankenhäuser und Altenheime durch entsprechenden Kapazitätsausbau und Baumaßnahmen auf die wachsende Gefährdungslage einstellen.

Dabei muss jedoch das systemische Zusammenwirken der Maßnahmen berücksichtigt werden. Die erweiterte Kosten-Nutzen-Analyse des IÖW zeigte beispielsweise, dass der Einbau von Klimaanlagen zwar isoliert betrachtet aus individueller Perspektive vor negativen Folgen von Hitzeereignissen schützen kann. Für die Stadt als Ganzes jedoch hätten mehr Klimaanlagen eher nachteilige Folgen, u.a. durch eine weitere Erhöhung der Außentemperaturen. Die Ausweitung von Grünflächen und die Begrünung von Dächern und Fassaden dagegen könnte die Temperatur in der Stadt insgesamt senken und erbrächte zugleich eine ganze Reihe weiterer Nutzen, die allen Stadtbewohner/innen zugutekämen: Ein verschönertes Stadtbild, weniger Lärm- und Feinstaubbelastung, mehr Biodiversität – insgesamt eine Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt.

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Zur Zusammenfassung des „Berliner Konzepts zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (AFOK) (pdf; 5 MB)

Zum ausführlichen Hauptbericht (pdf; 15 MB)

Materialen zur Veranstaltung und weitere Informationen zum Projekt hier.

Ansprechpartner im IÖW
Dr. Jesko Hirschfeld
(IÖW Teilprojektleitung)
Johannes Rupp

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