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Dialog Klimaanpassung: Bürger*innen fordern mehr Stadtgrün

Ein entschlossenes Handeln gegen die Folgen des Klimawandels – dafür sprachen sich Bürger*innen in fünf regionalen Dialogveranstaltungen zur Klimaanpassung aus. Bürgerdelegierte überreichten die Ergebnisse heute der parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder im Bundesumweltministerium. Für Hitzeschutz und Regenmanagement fordern sie unter anderem mehr innerstädtisches Grün und Entsiegelung. Außerdem möchten sie vor Wetterextremen geschützt arbeiten, lernen und wirtschaften können, damit Leistungsfähigkeit und Gesundheit erhalten bleiben. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) begleitete den Dialogprozess.

Ihre Empfehlungen und Zukunftsvorstellungen haben Bürger*innen in einer Broschüre an die Umweltstaatssekretärin Dr. Christiane Rohleder in Berlin überreicht. Rohleder betont: „Die Klimakrise wird in Deutschland immer stärker spürbar. Das belegen die in den letzten Jahren zunehmenden Wetterextreme wie Dürren, Hitzewellen und Starkregen. Wie sich in Zukunft Klimafolgen mindern und zugleich Lebensqualität erhalten lässt, zeigen uns Bürgerinnen und Bürger mit ihren Zukunftsbildern und geben der Politik konkrete Hinweise auf den Weg. Die Ergebnisse helfen uns dabei, die neue Klimaanpassungsstrategie noch besser an den alltäglichen Bedürfnissen der Bevölkerung auszurichten.“

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes: „Die fünf Dialoge haben bestätigt, dass die Menschen sich von den Folgen des Klimawandels betroffen fühlen und zu Lösungen beitragen wollen. So legen die beteiligten Bürgerinnen und Bürger Wert darauf, dass Menschen im Klimawandel gesund bleiben und sich und andere besser schützen können. Dafür wollen sie beispielsweise gekühlte öffentliche Räume bei Hitze, aber auch eine bessere Aufklärung über Risiken. Im Zusammenhang mit der Forderung nach einem grünen, lebendigen Wohnumfeld und klimaangepassten Gebäuden ist ebenfalls die Bereitschaft zu gemeinschaftlichem Engagement erkennbar. Das ist eine große Chance, um Klimaanpassung auch vor Ort umzusetzen.“

Die Beteiligten fordern beim Thema Versorgung mit Wasser, Energie und Rohstoffen auch, dass die Entnahme von Grundwasser klar geregelt und die Energieversorgung dezentralisiert wird, um die Versorgung sicherzustellen. Der Zugang zu klimaangepassten öffentlichen Räumen müsse für alle und gerade die besonders von Hitze betroffenen Bevölkerungsgruppen ohne lange Wege ermöglicht werden. Auch die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere ÖPNV und Bahn, soll bei Extremwetterereignissen zuverlässig funktionieren. Insgesamt wünschen sich die Bürger*innen, dass das Thema Klimaanpassung in der Bevölkerung bekannter und besser akzeptiert wird. Deswegen sollten Bildung, Kommunikation und Beteiligung dazu verstärkt werden.

Hintergrund

Auf Einladung des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes trafen sich im Herbst letzten Jahres zufällig ausgewählte Bürger*innen in fünf Dialogveranstaltungen in den unterschiedlich vom Klimawandel betroffenen Regionen Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau-Roßlau, Rhein-Ruhr in Duisburg, Rhein-Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel. Jeweils zwei Tage lang erarbeiteten insgesamt 331 Personen Ideen und Empfehlungen dazu, wie sich die Zukunft im Klimawandel lebenswert gestalten lässt.

Die Bundesregierung entwickelt derzeit die Deutsche ⁠Anpassungsstrategie⁠ aus dem Jahr 2008 weiter und will bis Ende 2024 eine neue, vorsorgende Anpassungsstrategie an den Klimawandel vorlegen. Diese Strategie ist im neuen Klimaanpassungsgesetz verankert, das im November 2023 vom Bundestag verabschiedet wurde. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) begleitet und berät gemeinsam mit den Partnern IKU – Die Dialoggestalter, ecolo und Bosch & Partner den dazugehörigen Dialogprozess. Die Ergebnisse des Prozesses mit Bürger*innen und der Fachwelt fließen in die Arbeit der Bundesregierung an der neuen, vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie ein.

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