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Internationale Delegation besucht Klimaanpassungsexperten am IÖW

Gruppenfoto mit 9 Frauen und 6 Männern aus verschiedenen Ländern im IÖW-Konferenzraum

Die erste Exkursion der fünftägigen Informationstour führte die Teilnehmenden zum IÖW in Berlin. Foto: IÖW

Zunehmende Wetterextreme setzen Städte und Länder weltweit unter Druck. Sich daran anzupassen, ist ein vergleichsweise neues und komplexes Aufgabenfeld, das von Austausch und gegenseitigem Lernen profitiert. Das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut haben führende Expert*innen aus dreizehn Ländern zu einer Reise eingeladen, um Einblicke in Klimawandelfolgen und Anpassungsmaßnahmen in Deutschland zu ermöglichen. Am 13. Mai 2024 besuchte die Delegation das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Professor Jesko Hirschfeld und Johannes Rupp diskutierten mit dem Besuch über Klimaanpassungsstrategien und Kosten der Klimakrise. 

„Auch Deutschland gehört zu den Ländern, in denen sich der Klimawandel bereits deutlich abzeichnet, Menschenleben fordert und finanziell zu Buche schlägt. Die Gäste erkundigten sich beispielsweise nach Methoden zur Erhebung von verschiedenen Schadenskosten“, berichtet Professor Jesko Hirschfeld, Umweltökonom am IÖW. Diskutiert wurde auch, wie Klimaanpassung politisch gestaltet werden kann – etwa mit Blick auf die Abstimmung zwischen der nationalen und der lokalen Ebene und die Beteiligung lokaler Akteure in politischen Prozessen.

Expert*innen aus 13 Nationen

Von Brasilien über China, Indien und Nigeria bis hin zur Inselrepublik Fidschi: Die Besucherreise „Anpassung an den Klimawandel in Deutschland“ ist nicht nur divers besetzt, sondern auch hochkarätig: Zu den Gästen zählen etwa Vertreter*innen aus dem thailändischen Agrarministerium, dem israelischen Umweltministerium, dem Energie- und Mineralienministerium von Jordanien und der Stadtregierung von Lagos. Auch Forschende, etwa aus dem kanadischen Climate Risk Institute, Journalist*innen und Naturschutzorganisationen sind vertreten.

Vom 12. bis 18. Mai besuchen die Expert*innen verschiedene Stationen in Berlin, Hamburg und Potsdam – unter anderem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Umweltbundesamt, die Landesregierungen von Berlin und Hamburg sowie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). 

Transdisziplinär an Lösungen arbeiten 

Gleich eine der ersten Stationen war das IÖW, das seit vielen Jahren zur Klimaanpassung in Deutschland forscht. „Der Austausch mit den Gästen war sehr bereichernd. Es wurde deutlich, dass der Klimawandel uns weltweit vor ähnliche Herausforderungen stellt, allerdings mit sehr unterschiedlichen Intensitäten und Anpassungskapazitäten“, sagt Hirschfeld. Der Volkswirt stellte zwei Projekte vor: einerseits Analysen zu den Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland, andererseits ein Online-Tool für Kommunen, das den Nutzen von Stadtgrün für klimaresiliente Städte unmittelbar erfahrbar macht. 

„In unseren Vorträgen für die Gäste legten wir den Fokus darauf, wie die transdisziplinäre Forschung zur Umsetzung von konkreten Klimaanpassungsmaßnahmen beitragen kann“, erklärt Johannes Rupp, der zuletzt vor allem zu klimaresilienten Städten forschte. „Praxispartner von Anfang an in Projekte zu integrieren, hilft, Hürden und Wissenslücken gezielt zu adressieren und Ergebnisse für die Politik nutzbringend aufzubereiten.“ Das Projekt „Grüne Stadt der Zukunft“, an dem Rupp mitwirkte, entwickelte etwa Umsetzungshilfen für Kommunen und Planungsbüros – abgestimmt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe.

Die Besucherreise wird im Auftrag des Auswärtigen Amts vom Goethe-Institut koordiniert. Schwerpunkte reichen vom Küsten- und Erosionsschutz, über die Walderneuerung und das Nationalparkmanagement bis zur urbanen Klimaanpassung.

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