Stakeholder richtig beteiligen – IÖW-Studie analysiert Erfahrungen aus der Anpassung an den Klimawandel in Deutschland
Offenheit und Kooperation sind zentrale Grundsätze der Deutschen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Die Anpassungspolitik wird daher durch eine intensive Beteiligung relevanter Stakeholder entwickelt und umgesetzt. Insbesondere drei Bundesministerien haben diesen Partizipationsprozess gestaltet: das Umweltministerium, das die Federführung für das Thema Anpassung innehat, das Forschungsministerium durch die Förderung zweier Forschungsprogramme zu Anpassung und das Bau- und Verkehrsministerium durch die Unterstützung von Modellprojekten. Das IÖW hat die einzelnen Beteiligungsprozesse analysiert und herausgefunden, dass unterschiedliche Grade der Beteiligung erreicht wurden, die von einfacher Kommunikation über Konsultation und Co-Produktion bis hin zur Mitentscheidung reichten. Aus den „Lessons Learnt“ gibt der Bericht Empfehlungen zur Gestaltung von partizipativen Prozessen und schlägt je nach den verfolgten Zielen geeignete Ansätze und Methoden vor.
Viele unterschiedliche Akteure adressiert
In der Praxis der Klimaanpassung wurden bisher sowohl wissenschaftsorientierte als auch politikorientierte Ansätze verfolgt. Eine große Vielfalt unterschiedlicher Akteure wurde in den Prozess eingebunden und fast alle in der Deutschen Anpassungsstrategie benannten Sektoren und Bereiche wie Gesundheit, Verkehr oder Industrie und Gewerbe adressiert. Während Themen wie Landwirtschaft oder Wasser allerdings in vielen Veranstaltungen behandelt wurden, waren ökonomische Themen hingegen eher selten. Vertreter/innen aus Wissenschaft und Verwaltung waren in fast alle Veranstaltungen involviert. Politiker, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen waren demgegenüber deutlich geringer repräsentiert.
Der englischsprachige Bericht ist in der Reihe „Climate Change“ 12/2013 des Umweltbundesamtes erschienen und steht zum kostenlosen Download bereit (pdf, 1,3 MB):