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Beteiligung mit Wirkung Ist die finanzielle Beteiligung der Schlüssel zu mehr Akzeptanz für Erneuerbare Energien? Diese Vermutung erscheint plausibel, die Realität ist jedoch komplexer.

Wie hängen finanzielle Beteiligung an lokalen Energieprojekten, regionalwirtschaftliche Effekte und lokale Akzeptanz zusammen? Bestehen Wechselwirkungen und wenn ja, in welchem Umfang? In sechs Kommunen, die mit unterschiedlichen finanziellen Beteiligungsmodellen erneuerbare Energien vor Ort ausbauen, hat ein Forschungsverbund bestehend aus der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und dem Institut für Zukunftsenergie- und Stoffstromsysteme (IZES) über zwei Jahre Erhebungen durchgeführt.

Unter den betrachteten Energieprojekten befinden sich drei Windparks, zwei Photovoltaik-Projekte und ein Bioenergiedorf. Aufgrund der verschiedenen Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung fällt auch der ökonomische Nutzen vor Ort unterschiedlich hoch aus. Wertschöpfung wird auf verschiedene Weisen generiert: etwa durch Pachten, wenn die Flächen, auf denen die Anlagen stehen, der Kommune gehören, weiterhin durch Gewerbesteuer oder durch klassische Formen der Beteiligung wie Eigenkapitalanteile oder festverzinsliche Geldanlagen von Bürger*innen.

Die Untersuchungen in den verschiedenen Kommunen zeigen, dass zwischen der tatsächlich generierten Wertschöpfung und der Akzeptanzwirkung bei der Bevölkerung oftmals komplexe Wirkungspfade bestehen. Dabei wurde deutlich, dass die Bürger*innen für die akzeptanzstiftende Wirkung die finanziellen Angebote überhaupt erst wahrnehmen und die generierte Wertschöpfung erkennen können müssen.

Daraus ziehen die Autor*innen den Schluss, dass für eine Steigerung der Akzeptanz von Energieprojekten, das grundlegende Angebot von fairen Beteiligungsmöglichkeiten für die breite Bevölkerung in der Region zentral ist. Dabei sollen die konkreten Vorteile differenziert, transparent und erfahrbar an die Anwohnenden vermittelt werden. Auch sollte berücksichtigt werden, dass möglichst viele Bestandteile des Vorhabens von regionalen Akteur*innen übernommen werden, um den größten regionalökonomischen Nutzen vor Ort zu erreichen. Dazu kann die Kommune selbst über die Gewerbesteuereinnahmen hinaus als Anlageneigentümerin von den Betreibergewinnen profitieren und gleichermaßen sicherstellen, dass auch für Bürger*innen Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Zum Download des Artikel (PDF, 6 MB)

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