Die Digitalisierung der Energietechnik in Gebäuden und Quartieren ist komplex. Es kommen digitale Technologien bei der Planung, Errichtung, Sanierung, beim Betrieb, oder Abriss von Immobilien zum Einsatz, um beispielsweise Energie und Ressourcen effizienter einzusetzen und den Komfort für die Nutzenden zu erhöhen. Aus den unterschiedlichen disziplinären Perspektiven, die auf eine digitale Anwendung blicken, ergeben sich mehrere Ziel- und Anforderungsdefinitionen. So zeichnen sich die digitalen Anwendungen beispielsweise oftmals durch positive Umweltauswirkungen aus. Zur Erreichung dieser werden konkrete technische Anforderungen an die Ausgestaltung der digitalen Anwendung gestellt, die wiederum ökologische und ökonomische Aufwendungen erzeugen. Oftmals müssen zur Zielerreichung auch personenbezogenen Daten erhoben und genutzt werden, wodurch Aspekte des Datenschutzes zu berücksichtigen sind.
Die erfolgreiche Implementierung digitaler Anwendungen erfordert daher die Berücksichtigung und Einbindung verschiedener Wirkbereiche und Akteure. Dieses Arbeitspapier präsentiert einen interdisziplinären Ansatz, der es unterschiedlichen Fachrichtungen ermöglicht, digitale Anwendungen besser zu beschreiben und zu systematisieren. Der Fokus der Methodik „FLOW“ liegt dabei auf der Kommunikation und dem Austausch über digitale Anwendungen über die einzelnen Arbeitsbereiche hinweg.
Das Vorgehen wurde für die systematische Erfassung und Beschreibung digitaler Anwendungen entwickelt. Im Grundsatz sollte die Methodik die Ziele, Strategien, Umsetzungen und Anforderungen digitaler Anwendungen erfassen, die in den Forschungsprojekten der Forschungsinitiative Energiewendebauen genutzt und entwickelt werden. Dabei wurde offensichtlich, dass eine vollständige Erfassung dieser Aspekte schwierig bis unmöglich ist, da die Forschung von Automatisierungstechniker*innen hin zu Soziolog*innen viele Anforderungen und Begrifflichkeiten umfasst. Bei dem Versuch der vollständigen Erfassung und Systematisierung zeigte sich die Anwendung des FLOW-Frameworks aber als überaus geeignet dazu, einen effizienten Austausch über und das Verständnis für die Anwendungen zu ermöglichen. Die Methodik schlägt deshalb ein Vorgehen vor, das dabei hilft, eine digitale Anwendung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu diskutieren. Ziel ist es, blinde Flecken zu identifizieren und die Nutzung oder Entwicklung der Anwendungen zu verbessern.
Um Forschenden die Methode „FLOW“ leichter zugänglich zu machen, gibt es zusätzlich zum Arbeitspapier zwei weitere Materialien: